Der Tag, an dem die Deutschen ihre natürlichen Ressourcen aufgebracht hatten, war letztes Jahr bereits im Mai – würden alle so leben wie die Deutschen bräuchten wir 2,5 Planeten. Für all diejenigen, die wissen wollen, wie groß der Einfluss von einzelnen Lebensmitteln auf die Umwelt ist, hat die BBC einen Rechner entwickelt.
Der BBC-Rechner zeigt wie groß der Einfluss von einzelnen Lebensmitteln auf die Umwelt ist
Einer Studie der Universität Oxford zufolge entstehen ein Viertel aller Treibhausgase, um Nahrungsmittel herzustellen. Die Forscher hatten Daten von 40.000 landwirtschaftlichen Betrieben und 1.600 Verarbeitern, Verpackungstypen und Einzelhändlern analysiert. Aus dieser Auswertung hat die BBC den Klimawandel-Lebensmittel-Rechner erstellt; er veranschaulicht wie groß der Einfluss von einzelnen Lebensmitteln, die wir verbrauchen, auf die Umwelt ist.
Was verbraucht mehr Ressourcen: Ein Apfel oder eine Avocado; Reis oder Nudeln; Schokolade oder Hühnchen?
Mit dem Rechner kann man interessante Vergleiche anstellen und kleine Spiele spielen – zum Beispiel: Welche Lebensmittel verbrauchen mehr Ressourcen: Ein Apfel oder eine Avocado? Reis oder Nudeln? Bier oder Wein? Schokolade oder Hühnchen?
Die Antworten: Isst man einen Apfel statt einer Avocado, fallen etwa ein Fünftel weniger Treibhausgase an und es wird ein Drittel weniger Wasser verbraucht. Ähnlich eindeutig ist das Ergebnis, was die Umweltfreundlichkeit betrifft, bei Reis und Nudeln: Um Reis herzustellen, entstehen fast dreimal so viele Treibhausgase und fast dreimal so viel Wasser wird benötigt wie für Nudeln; unter den Kohlenhydrat-Lieferanten sind Kartoffeln und Brot besonders ressourcenschonend. Trinkt man ein bis zwei Mal in der Woche Bier fallen dafür im Jahr 52 Kilo Treibhausgase an und 758 Liter Wasser werden verbraucht – bei Wein fallen zwar nur knapp die Hälfte der Treibhausgase (24 Kilo) an, aber es wird deutlich mehr Wasser (1077 Liter) verbraucht. Fast gleich viele Ressourcen werden benötigt, um eine Portion Hühnchen (75 Gramm) und eine Tafel dunkle Schokolade herzustellen – eine Portion Hühnchen verbraucht sogar etwas weniger Ressourcen als eine Tafel dunkle Schokolade.
Übersichtsgrafik zum Rechner und allgemeine Tipps, um Ressourcen zu sparen
Mehr als die Hälfte aller Treibhausgase (58 Prozent) werden freigesetzt, um tierische Produkte herzustellen – und das obwohl sie nur ein Fünftel der verbrauchten Kalorien bereitstellen. Besonders viele Treibhausgase entstehen in der Rinder- und Lammzucht: die Hälfte aller tierischen Treibhausgase entfallen, um Lamm und Rindfleisch herzustellen. Den Forschern der Oxford-Studie zufolge kann man seinen ökologischen Fußabdruck um zwei Drittel verringern, wenn man auf Fleisch und tierische Produkte verzichtet.
Die Forscher verweisen darauf, dass es auch wichtig ist, zu wissen wie und wo Lebensmittel hergestellt werden. Denn es kann sein, dass das gleiche Essen einen unterschiedlichen Einfluss auf die Umwelt hat: Beispielsweise fallen für Rindfleisch, das in Südamerika hergestellt wird, dreimal so viele Treibhausgase an und zehnmal so viel Land wie für Rindfleisch aus Europa. Doch nicht nur, um Fleisch und tierische Produkte herzustellen, werden viele Treibhausgase freigesetzt, auch für Schokolade und Kaffee werden viele Treibhausgase freigesetzt – gerade, wenn sie aus Gebieten stammen, wo dafür der Regenwald abgeholzt wurde.
Wer sich nicht nur für den Einfluss einzelner Lebensmittel auf die Umwelt, sondern auch für seinen eigenen ökologischen Fußabdruck interessiert, dem sei der Rechner des Global Footprint Network ans Herz gelegt.