Für Nachwuchs sorgen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen, das sind die klassischen drei Aufgaben eines Mannes. Die Sache zeigt sich heute allerdings nicht mehr ganz so einfach wie es einmal war. Vielleicht sollten wir ein paar mehr Bäume pflanzen, als nur einen einzigen?
Wer seiner Augen nicht vollständig verschließt, der wird erkennen, dass unsere Gesellschaft vor einer unvermeidlichen Wende steht. In gar nicht allzu ferner Zukunft werden wir uns wahrscheinlich auf eine vollständig neue Gesamtsituation einstellen müssen. Die Ressourcen, die uns unser Planet zur Verfügung stellt, werden langsam aber stetig weniger. Wenn wir nicht aufpassen und möglichst schnell reagieren, dann werden die Konsequenzen des menschlichen Raubbaus uns heftiger einholen, als wir uns das heute vielleicht vorstellen. Viele Studien weißen daraufhin, dass die einzige verbleibende Entscheidung jene über die Intensität dessen ist, was unausweichlich kommen wird.
Es gibt eine ganze Reihe an Baustellen, an denen wir arbeiten müssen. Unsere Meere versinken im Müll, Ackerböden werden unfruchtbar und unsere Atmosphäre füllt sich immer stärker mit Treibhausgasen. Alle diese Problemfelder sind wichtig, ohne Ausnahme. Auch sind dies nicht die einzigen Herausforderungen, denen wir uns als Menschheit in Zukunft stellen müssen. Technologien haben wir viele. Das Einzige was uns wirklich fehlt ist ein Plan, wie wir mit den Herausforderungen umgehen. Dieser Plan braucht jedoch eine globale Dimension an der alle Einzelstaaten, Organisationen wie auch Menschen nach ihren Möglichkeiten in die Pflicht genommen werden. Wenn uns die Vergangenheit eines gelehrt hat, dann dass es für einen derart umfassenden Plan Zeit braucht. Diese Zeit müssen wir uns erkaufen.
Reduzieren wir unser vorrangiges Handeln rein auf ein Ziel, welches heißt „gesichertes dauerhaftes Überleben unserer Spezies“, so sollten wir Prioritäten setzen. Ist man sarkastisch und beschränkt sein Denken, so können uns die Meere eigentlich egal sein. Zum reinen Überleben brauchen wir sie nicht. Zumindest sind sie jetzt nicht eines jener Probleme, die wir am besten heute noch angehen müssten. Auch fruchtbare Ackerflächen könnte man hinten anstellen. Zum einen gibt es ja noch genug, um uns alle zu ernähren und zum anderen wächst bereits heute kaum noch eine Tomate auf normaler Erde. Es gibt ausreichend Möglichkeiten einen Nährboden für das Pflanzenwachstum zu schaffen, welche uns unabhängig von wirklichem fruchtbaren Boden machen.
Was die Treibhausgase angeht, so stehen wir hier vor eine gänzlich anderen Situation. Viele der Gase entfalten ihre Wirkung erst nach Jahren oder Jahrzehnten. Die Zeit zwischen unserem Handeln und dem gewünschten Ergebnis ist also sehr lange. Die möglichen klimatischen Folgen können derart verheerende Ausmaße annehmen, welche ein weiteres Überleben der Menschheit ernsthaft in Frage stellen können. Umso wichtiger ist es zeitnah die Emission von Treibhausgasen zu stoppen, besser noch wir filtern sie wieder aus der Atmosphäre. Trotz all unserer technologischen Errungenschaften haben wir noch keine Maschine entwickeln können, die es uns erlaubt im großtechnischen Maßstab Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Die Natur hat uns aber eine zumindest kurzfristige Lösung geschenkt. Diese Lösung könnte uns wenigstens so viel Zeit verschaffen, bis wir „DEN Plan“ entwickelt und dessen Umsetzung begonnen haben.
Bäume! Bäume entziehen der Atmosphäre CO2 und speichern dieses für Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte. Das Potential ist gigantisch! Will man den Speicher nutzten, so müssen wir beginnen Bäume zu pflanzen… viele Bäume! Damit ist nicht gemeint, unsere Städte ein wenig zu begrünen oder einen zusätzlichen Apfelbaum in den Garten zu setzen. Was wir für unseren Zeitpuffer brauchen, ist ein globales Aufforstungsprogramm in einem bisher nicht gewagten Ausmaß.
Ein derartiges Projekt kostet zwar Geld, sehr viel Geld. Allerdings sind die Kosten um ein Vielfaches geringer, als der Gewinn, den wir daraus ziehen würden. Wir hätten einen gratis Werkstoff für Möbel, Häuser und vieles anderes, denn auch darin bleibt das CO2 weiterhin gespeichert und über bestenfalls hunderte Jahre konserviert. Wir könnten das Klima wieder mäßigen und damit Klimaschäden vorbeugen. Ganz nebenbei schaffen wir vielleicht auch noch ein paar weitere Probleme aus der Welt. Es wird Raum für Artenvielfalt geschaffen. Bäume können uns ernähren. Totes Land wird wieder nutzbar.
Experten gehen davon aus, dass es möglich wäre sich mit einer globalen Aufforstung mindestens 30 Jahre zu erkaufen. In diesen 30 Jahren muss es uns aber gelingen unsere weitere menschliche Entwicklung auf eine nachhaltige und überlebensfähige Schiene zu setzen. Wie gesagt, diesen Puffer haben wir nur einmal… er ist nicht unendlich. An der Stelle an der ein Baum steht, dort kann schlecht einen zweiter gepflanzt werden.
Es klingt viel zu einfach, aber lasst uns Bäume pflanzen… ganz viele Bäume! Ein Setzling ist nicht teuer, da es für das Klima egal ist wo die Bäume gepflanzt werden, ist auch das Land nicht teuer auf dem der Baum gepflanzt wird. Die Erde würde wieder ein wenig grüner werden, ein wenig zukunftsfähiger und damit lebenswerter für die nächsten Generationen.
Haben wir erst einmal unsere Bäume gepflanzt, so kann man auch wieder ohne schlechtes Gewissen für Nachwuchs sorgen und sein Holzhaus bauen.