Bei Kaufland gibt es Milch, Mehl und Öle von Demeter, bei Lidl vom Butterkäse bis zum Apfel fast alles von Bioland, Edeka hingegen durchbricht den Trend Produkte von Ökoverbänden ins Sortiment zu nehmen und startet einen eigenen Bio-Markt: „Naturkind“ wird der heißen – funktioniert das Konzept, soll eine Kette daraus werden.
Edeka plant Bio-Kette „Naturkind“
Im Jahr 2017 wurde in Deutschland erstmals mehr als zehn Milliarden Euro mit Bio-Produkten umgesetzt. Seit Langem im Boom ist Bio mittlerweile ein milliardenschwerer Markt und dadurch ein hochinteressantes Feld für Supermärkte geworden. Auf die Bio-Eigenmarken im Sortiment der Lebensmittelhändler, folgten Kooperationen von Rewe, Lidl und Kaufland mit den heimischen Ökoverbänden Naturland, Bioland und Demeter. Nun will Edeka mit eigenen Biomärkten ein größeres Stück vom Kuchen abhaben: „Naturkind – Der Markt für bewussten Genuss“ lautet Name und Motto von Edekas Bio-Fachmarkt.
Der erste Testmarkt soll im Spätsommer dieses Jahres in Hamburg eröffnen, einige weitere Filialen sind in Planung. Wenn das Konzept aufgeht, will Edeka „Naturkind“ zu einer Biomarkt-Kette entwickeln, wie Edekas Vorstandschef Markus Mosa ankündigte: „Am Start sind wir langsam, aber wenn wir ins Rollen kommen, schwer aufzuhalten.“
Konkurrenz für Alnatura & Co in einem hart umkämpften Markt
Hierzulande sind Alnatura, Bio Company und Denns Biomarkt die größten Bio-Fachmärkte. Vor zehn Jahren versuchte bereits Edekas Rivale Rewe mit „Temma“ in das Segment einzudringen und scheiterte daran: Sieben der neun eröffneten Märkte wurden wieder geschlossen und die anderen beiden verkauft – Rewe gab die eigenen Bio-Fachmärkte auf und startet stattdessen eine Kooperation mit dem Ökoverband Naturland. Edeka ist mit 54 Milliarden Umsatz Deutschlands größter Lebensmittelhändler, das genossenschaftlich organisierte Unternehmen startet mit dem Wissen um das Scheitern des Konkurrenten langsam.