Die südafrikanische Metropole Kapstadt erlebt zurzeit die schlimmste Dürre seit 1904. Die Einwohner müssen deshalb radikal Wasser sparen, um die „Stunde Null“ zu verhindern.
Was ist die „Stunde Null“?
In der „Stunde Null“ müsste die Stadt Kapstadt das Wasser abstellen und die Bürger sich ihr Wasser dann unter Aufsicht von Militär und Polizei an 200 Verteilungspunkten abholen. Dann würde es täglich nur noch 25 Liter Wasser pro Person geben, was dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Minimum zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Hygiene entspricht. Die für die Wasserversorgung der Stadt wichtigen Reservoire sind fast leer, wenn der Regen weiter ausbleibt, droht dieser Trinkwasserstopp.
Welche Maßnahmen ergreift die Stadt, um den Trinkwasserstopp zu vermeiden?
Die Stadt hat angeordnet, dass die 4,5 Millionen Bewohner bis Ende Dezember im Schnitt noch 87 Liter Wasser pro Tag verbrauchen dürfen. Das Wasser muss fürs Trinken, Kochen, Waschen und Putzen reichen. Um den Trinkwasserstopp zu vermeiden, halbierte die Stadtverwaltung ab 1. Januar die tägliche Wassermenge. Ab jetzt müssen die Einwohner mit 40 Liter Wasser pro Tag auskommen. In Deutschland verbraucht eine Person pro Tag mit mehr als 120 Liter die dreifache Menge Wasser. Wer sich nicht an diese Obergrenze hält, wird Bußgelder zahlen müssen.
Wann wird die „Stunde Null“ erwartet?
Wenn es der Stadt mit diesen Regulierungen nicht gelingt den Wasserverbrauch stark zu senken, dann droht die „Stunde Null“. Um auf die Dringlichkeit des Problems hinzuweisen, hat die Stadtverwaltung eine Website eingerichtet. Auf dieser veröffentlichte sie eine Schätzung, wann die „Stunde Null“ erreicht sein wird. Der letzten wöchentlichen Schätzung zufolge wird dies am 29. April 2018 sein. Kapstadts Bürgermeisterin Patricia de Lille hat erklärt, dass sobald der Wasserspiegel unter 13 Prozent fallen werde, die Stadt die Wasserhähne zu drehen werde. Um diese Katastrophe zu vermeiden, geht sie mit gutem Beispiel voran. So dusche sie nicht mehr jeden Tag und gehe manchmal deshalb mit fettigen Haaren zur Arbeit.