Das Internet zu befragen, welche Krankheit man hat, ist bequem, einfach und schnell – aber in zwei von drei Fällen gibt es von Dr. Google eine falsche Diagnose.
Dr. Google ist ein viel gefragter Mann
Pro Minute werden bei Google Schätzungen zufolge etwa 70.000 gesundheitsbezogene Suchanfragen gestellt. Dr. Google kann man immer und von überall fragen, man spart sich den Weg in die Praxis und lästige Wartezeiten. Da ist es wenig überraschend, dass zwei von drei Deutschen das Internet benutzen, um sich Informationen über ihre Gesundheit zu besorgen.
Studie zeigt: Online-Symptom-Checker liegen meistens daneben
Wer Symptome hat, sollte zum Arzt gehen – häufig schaut man vorher, oder gar stattdessen, aber noch bei Dr. Google vorbei. Dort findet man Symptom-Checker, die dem Ratsuchenden einige Fragen stellen und dann eine Diagnose ausspucken. Eine australische Studie hat nun untersucht, wie gut solche medizinische Diagnose-Webseiten und Apps sind: In fast zwei von drei Fällen (64 %) waren die Diagnosen falsch. Der Rat des Internet-Doktors einen Arzt aufzusuchen oder eben nicht, war in knapp der Hälfte der Fälle richtig; bei harmlosen Fällen lagen die Empfehlungen in 30 bis 40 Prozent der Fälle richtig, bei Notfällen immerhin zu 60 Prozent. Für ihre Studie hatten die Forscher 36 internationale Symptom-Checker mit 48 unterschiedlichen Fallbeispielen und den typischen Symptomen gefüttert.
Lieber erst zum Arzt und dann ins Internet
„Es ist verlockend, diese Tools zu verwenden, um herauszufinden, was gewisse Symptome verursacht. Aber sie sind im besten Fall unzuverlässig und können schlimmstenfalls gefährlich sein“, so fasst die Studienautorin Michella Hill die Ergebnisse zusammen. Wer schnell im Internet nach seinen Symptomen googelt, könnte noch schneller zum Cyberchonder werden, warnt sie. Sie rät dazu sich nicht vor, sondern nach einer ärztlichen Diagnose weiter im Internet zu informieren.