Die Ursprünge einer bewussten und durch den Verzicht auf Fleisch geprägte Ernährung reichen weit in die Vergangenheit zurück. Erste große Vertreter dieser Bewegung finden sich bereits im alten Griechenland. Die erste Boom-Zeit war nach dem ersten Weltkrieg, für den Höhepunkt in Deutschland sorgte dann BSE zum Anfang unseres Jahrtausends und den derzeitigen Hype verdanken wir unter anderem Hollywood.
Die Anfänge des Vegetarismus:
Der Vegetarismus hat bereits eine lange, bis in die Zeit der alten Griechen zurückreichende Geschichte. Damals gruppierten sich die ersten Vertreter einer fleischlosen Ernährung um den großen Philosophen Pythagoras (um 580 bis 500 vor Chr.). Zu dieser Zeit wurde aber auch noch generell deutlich weniger Fleisch verzehrt als heute. Das lag aber weniger an einer inneren Überzeugung der Menschen, als vielmehr an der Tatsache, dass Fleisch nicht in derartigen Massen und entsprechend güstig zu haben war. Fleisch war größtenteils ein ein Privileg der Oberschicht.
Pythagoras war also der erste „große Vegetarier“. Er versammelte schnell weitere Anhänger um sich, die wie er den aggressiven und mordenden Charakter hinter dem Fleischkonsum verabscheuten. Der Ausruf „Alles was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen zurück“ wird ihm zugeschrieben. Er lebte die Überzeugung, solange der Mensch Tiere tötet, tötet er auch andere Menschen.
Nachahmer seiner Überzeugung finden sich auch in der geistigen Elite der römischen Zeit. Bekannte Vertreter sind hier etwa Ovid (43 vor bis 17 nach Chr.)und Seneca (um 1 bis 65 nach Chr.). Dabei war es zu dieser Zeit als bekennender Vegetarier nicht einfach. Das Töten und Essen von Tieren bildete zahlreiche Höhepunkte des gesellschaftlichen und religiösen Lebens. Sich diesem zu entsagen brachte einen nicht unbedingt viel Sympathie ein. Ganz im Gegenteil, vielmehr wurde man so schnell zum Außenseiter.
Der Mensch, König der Tiere:
Danach verschwand in unserem Kulturkreis die Bewegung des Vegetarismus wieder bis zur Aufklärung im 17. Jahrhundert. Naja zumindest fast… von einem der klügsten und wohl auch bekanntesten Malern, Bildhauern und Philosophen Leonardo da Vinci (1462-1519) weiß man, dass er auch Vegetarier war. Er war sogar überzeugter Gegner des Fleischkonsums, was folgende Zitate von ihm belegen:
„Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige. Wir leben vom Tode anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten! (…) Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird kommen, da die Menschen wie ich die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder.“
Der Begriff „Vegetarier“:
Der Begriff vegetarian (englisch: Vegetarier) fand erstmals 1839 seine Erwähnung. Der Ursprung liegt nicht wie oft angenommen im Lateinischen, sondern er kommt aus dem Englischen. So wurde dieser Begriff aus den Worten vegetation (englisch: Pflanzenwelt) und vegetable (englisch: Gemüse, pflanzlich) abgeleitet.
Kurz darauf kam es dann in England, genauer gesagt in Manchester, zur Gründung des ersten Vegetarier Vereins (1847) – der Vegetarian Society of the United Kingdom.
Erste Boomphase des Vegetarismus:
Einen ersten Boom der vegetarischen Bewegung gab es nach dem ersten Weltkrieg. Dies resultierte nicht nur aus den ärmlichen Verhältnissen, die zu dieser Zeit herrschten. Der bekannteste Vertreter Zeit ist Albert Einstein. Obwohl er schon früh mit dem fleischlosen Lebensstil sympathisierte entschloss er sich wohl aber erst im fortgeschrittenen Alter dazu als Vegetarier zu leben. Von ihm stammt auch ein Zitat, das jetzt wohl aktueller ist denn je und auch uns von Wir Essen Gesund aus dem Herzen spricht:
„Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“
Von „vegetarisch“ zu „vegan“:
Der Veganismus hat sich aus dem Vegetarismus entwickelt. Dahinter verbirgt sich mehr als die reine Ernährung. Vielmehr spiegelt der Begriff „vegan“ eine Lebenseinstellung wieder. Hier wird die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten abgelehnt.
Donald Watson war der Erste der den Begriff „vegan“ prägte. Zudem gründete er 1944 – auch in England – die erste Veganer Gemeinschaft „Vegan Society“. Diesem Beispiel folgend kam es auch in vielen anderen Ländern zu Gründung veganer Gemeinschaften, welche sich den Verzicht von tierischen Produkten zum Ziel machten.
Höhepunkt des Vegetarismus:
Leider muss immer erst etwas passieren, bis der Mensch gewillt ist sich zu ändern. Das liegt wohl in seiner Natur. Deshalb möge man der Menschheit in regelmäßigen Abständen gewisse Katastrophen wünschen (so komisch es auch klingt). Nicht zu klein, weil nichts passiert, aber bitte auch nicht zu groß, damit es beherrschbar bleibt.
Ein solches Ereignis brachte es zum Höhepunkt der vegetarischen Bewegung in Deutschland. Dieses ist datiert auf das Jahr 2000 und war der erste BSE Skandal. Dort waren nach Schätzungen etwa 15% der Deutschen Vegetarier.
Vegetarismus ein Wirtschaftszweig:
Mittlerweile ist der Vegetarismus fest in unserer Gesellschaft integriert. Kaum noch wird man belächelt, wenn man sich als Vegetarier oder sogar als Veganer outet. Vielmehr stößt man auf Neugier bei seinen Zuhörern
Dieses Phänomen hat natürlich auch vor der Wirtschaft nicht halt gemacht und so entwickelte sich bis heute aus der fleischlosen Ernährung ein florierender und aufstrebender Wirtschaftszweig. Heute tragen Vegetarier keine alten Wollpullis mehr oder laufen mit Blumen im Haar über grüne Wiesen. Nein, Vegetarier sein ist aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. Es ist cool und liegt voll im Trend – auch weil es viele Berühmtheiten und Hollywood-Größen vorleben. Zu bekennenden Vegetariern zählen zum Beispiel Brat Pit, Orlando Bloom und Avril Lavine.
sehr gut, ich würde nur Boom durch Durchbruch ersetzen aber ansonsten hammer gut.