In Urlaub habe ich immer etwas Zeit zum lesen. Besonders angetan hat es mir dieses Mal ein Buch welches ich von meinem Bruder geschenkt bekommen habe – „die dritte industrielle Revolution“ von Jeremy Rifkin.
Was mich direkt zu Beginn überraschte war, dass er darauf aufmerksam macht/ zugibt, dass wir in Europa in Sachen Umweltschutz – und hier vor allem im Umbau für eine dritte industrielle Revolution – den USA deutlich Voraus sind. Ein Senators wollte wissen wie weit dieser Vorsprung der Europäer ist. Damit es bildhaft wird, hat er seine Frage mit einem Bild aus dem Sport anschaulich formuliert: „Wo befinden wir uns? Auf der ersten base, auf der zweiten base oder schon auf dem Weg zum homerun?“ Jeremy Rifkins Antwort war hart: „wir machen uns noch warm“. Die ehrliche Antwort wäre aber eine andere gewesen… „Die in Europa spielen ein ganz anderes Spiel“
Das ist deutlich. Aber schauen wir uns an, was Jeremy Rifkin als dritte industrielle Revolution versteht.
Säulen der dritten industriellen Revolution
Um uns in eine saubere und umweltfreundliche Zukunft zu leiten hat er fünf Säulen formuliert. Wenn diese richtig ineinander greifen, schaffen wir es nicht nur die notwendige Infrastruktur zu errichten. Zudem werden unzählige Arbeitsplätze geschaffen. Deutlich mehr als bei unseren konventionellen Energien. Darüber hinaus profitieren davon viele, nicht nur wenige große Versorger. Aber wie kann das gehen?
– Die erste Säule ist einfach und einleuchtend. Wenn wir von den fossilen Brennstoffen wegkommen wollen, dann müssen wir den Umstieg auf erneuerbare Energien vorantreiben. Dazu bedarf es einer Energieordung, welche das auch erlaubt. In Deutschland haben wir hierfür unser EEG (ErneuebareEnergienGesetz)
– Die regenerativen Energien werden dezentral aufgebaut. Auf den Dächern unserer Häuser soll Photovoltaik installiert, Windräder gebaut, Wasserkraft genutzt und durch Biomasse ergänzt werden. Eben ein gesunder Mix, der auf vielen Schultern ruht. Die weltweite Bausubstanz wird zu Mikrokraftwerken umgebaut, sodass die Energie auch vor Ort erzeugt werden kann.
– Die dritte Säule ist da schon etwas schwieriger. Dadurch, dass erneuerbare Energien nicht immer in konstanter und gleichbleibende Weise zur Verfügung stehen, muss diese gespeichert werden. Die schwankenden Energiemengen sollen deshalb in Wasserstoff- und anderen Speichermöglichkeiten gespeichert werden. Auch hier verfolgt Jeremy Rifkin den Ansatz diese Speicher dezentral zu verteilen. Dies kann über Speichermedien in den Gebäuden oder aber auch in den Batterien von Elektro-Fahrzeugen geschehen.
– Was gerne als größte Herausforderung gesehen wird, stellt die vierte Säule der dritten industriellen Revolution dar. Unser Stromnetz muss „intelligenter“ werden. Der von unzähligen kleinen Anbietern erzeugte Strom muss in das Versorgungsnetz eingespeist werden, um ihn dann zu „verarbeiten“ und an die Verbraucher zu verteilen. Die Bedenken über die Machbarkeit wird aber von der Energielobby gestreut, weil die großen Konzerne ja ihre zentralen Großkraftwerke aufgeben müssten.
– mit der Energieerzeugung ist ein wichtiger Baustein geschafft. Aber auch unsere Mobilität muss dann weg von den fossilen Brennstoffen. Das heißt wir müssen hin zu einer Elektro-Mobilität, welche unseren sauber produzierten Strom aus erneuerbaren Energien nutzt und kein Erdöl. Dafür gilt es auch flächendeckend Ladestationen zu installieren, an denen sowohl Strom getankt, aber auch Strom ins Netz eingespeist werden kann… denn unsere Autos sind ja jetzt ein globaler Energiespeicher und in vielen Hundertmillionen Fahrzeugen lässt sich eine ganze Menge Energie speichern
Mehr Details
Natürlich gibt Jeremy Rifkin viele weitere Details zu diesem Prozess. Er erzählt zudem viel aus dem Nähkästchen. Etwa von Gesprächen zwischen ihm und Angela Merkel oder Fürst Albert von Monaco. Das Buch ist hoch interessant und spannend geschrieben. Das ist aber nicht das einzige was mich beim lesen berührt hat.
Viel wichtiger ist, der Weg der dritten industriellen Revolution ist gangbar und wir haben sogar schon begonnen…!