Unsere Nationalmannschaft steht für Sportlichkeit und Erfolg. Sie fesselt auch zu dieser WM wieder halb Deutschland vor den Fernsehern. Diese Aufmerksamkeit und das hinter der Mannschaft steckende Image möchten sich Unternehmen natürlich gerne zu Nutze machen. Allerdings gibt es erhebliche Kritik an der Auswahl der Werbepartner!
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte nennen es Skandal
„Mit seinem Verhalten trägt der DFB mit dazu bei, dass immer mehr Kinder und Jugendliche Übergewicht entwickeln, denn ein entscheidender Faktor für Übergewicht ist neben Bewegungsmangel zu fette und zu süße Ernährung“, sagte der Sprecher des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte Josef Kahl. Damit hat er auch gar nicht so unrecht. Betrachtet man die Hauptsponsoren so stehen insbesondere Coca Cola und McDonalds ganz vorne auf der Liste.
Man könnte meinen, dass es sich inzwischen herumgesprochen hat, dass weder der US-Getränkehersteller, noch die größte Fast-Food-Kette der Welt für gesunde Ernährung stehen. Ganz im Gegenteil, diese beiden Konzerne sind indirekt Schuld an erheblichen gesundheitlichen Folgen von Millionen von Menschen.
Da verwundert es stark, dass sich der DFB seiner Verantwortung scheinbar nicht bewusst ist und wahrscheinlich des Geldes wegen das Vorgehen seiner Werbepartner auch noch rechtfertigt. Nach einer dies betreffenden Erklärung des DFB ist „der Genuss eines Hamburgers mit Salat und Orangensaft […] nach ökotrophologischen Empfehlungen keine Fehlernährung“.
Der gesunden Ernährung verpflichtet
Dabei hat sich der DFB in seiner Satzung zu gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung bekannt. Bei zahlungskräftigen Sponsoren scheinen diese Bekenntnisse jedoch so viel wert zu sein, wie das Papier, auf dem sie geschrieben sind. Denn auch Werbung für Bier würde dem nicht gerecht werden. Bitburger scheint aber ausreichende Argumente gefunden zu haben, um sich trotzdem „Premium-Partner“ des DFB nennen zu dürfen.
Leider zeigt die Auswahl der Sponsoren, dass bei Geld die Moral endet. Wenn die Mannschaft seine Rolle als Vorbild für Kinder und Jugendliche gerecht werden soll, dann darf man nicht McDonalds Burger als „keine Fehlernährung“ bezeichnen. Das ist unglaubwürdig. Es gäbe ausreichend andere Unternehmen, die der Weltgesundheit nicht schaden, kann man sich nicht mit deren Logos schmücken?
Übrigens… Keiner unserer Nationalspieler würde selbst regelmäßig Coca Cola trinken oder bei McDonalds essen gehen. Das wäre mit einer derartig hohen sportlichen Leistung nicht vereinbar. Warum sollte man das dann empfehlen? Macht doch Werbung für Produkte, die von den Sportlern tatsächlich auch regelmäßig gegessen oder getrunken werden!