Aufgrund der Tatsache, dass Europa laut WHO den höchsten Alkoholkonsum zu verzeichnen hat, haben sich die Länder gemeinsam auf zehn konkrete Gegenmaßnahmen verständigt. Die erste Auswertung stellt aber insbesondere Deutschland ein sehr schlechtes Zeugnis aus.
Alkoholkonsum in Deutschland
Deutschland ist ein Traumland für jeden Alkoholiker. In der Öffentlichkeit ist das Trinken weder verboten, noch sozial geächtet. Es darf ohne große Probleme für Alkohol Werbung gemacht werden und damit auch das schöne Leben im Rausch propagiert werden. Bereits mit 16 Jahren steht sogar Jugendlichen der Weg dahin offen.
Nicht umsonst leben hierzulande 1,3 Millionen Alkoholabhängige und mindestens 10 Millionen Menschen, welche Alkohol in gesundheitlich bedenklichen Mengen konsumieren. Ein derartiges Verhalten fordert auch seine Opfer. Jährlich sterben über 70.000 Menschen an den direkten Folgen ihres Alkoholkonsums. Alleine etwa 26.000 Kinder und Jugendliche befinden sich unter diesen Opfern. In diesen Zahlen sind jedoch noch nicht diejenigen mit eingerechnet, welche aufgrund von Alkohol im Straßenverkehr tödliche Unfälle produzieren.
Wenn man sich die Statistiken über Alkoholkonsum in Deutschland ansieht, dann wundert es einen doch schon sehr stark, dass in diesem Bereich nicht viel passiert. Die Lage ist gravierend und die Folgen verheerend und zudem teuer. Nichts anderes bescheinigt uns jetzt auch die erste Auswertung der WHO.
Zeugnis für Deutschland deutlich mangelhaft
Würde man das Ergebnis des WHO-Berichtes in einen Satz zusammenfassen so würde er folgendermaßen heißen: Im Besten Fall befriedigend, häufig jedoch mangelhaft und ungenügend. In fast allen Kategorien gehört Deutschland zu den Schlusslichtern, in der Verfügbarkeit von Alkohol stellen wir die letzte Position sogar selbst. In Sachen Prävention und illegal produzierten Alkohol landen wir auf dem vorletzten Platz und bei der Aufklärung deutlich im hinteren Drittel. Nicht viel anders schaut es bei Bekämpfung von Alkohol am Steuer aus.
Die besten, aber dennoch mittelmäßigen Platzierungen holt Deutschland bei der Verringerung der negativen Auswirkungen von Alkohol und bei den Marketingbeschränkungen. Positiv gesprochen haben wir noch reichlich Potential für Verbesserungen.
Auf den vorderen Rängen finden sich die skandinavischen Länder, Estland und Portugal. Bis dorthin ist es für Deutschland jedoch noch ein weiter Weg. Möglichkeiten Verbesserungen anzustoßen gäbe es auf jeden Fall genug. So könnten zusätzliche Steuern auf Alkohol verlangt werden, welche auch die dadurch entstehenden Kosten widerspiegeln oder auch ein Verkauf an Minderjährige könnte vollständig verboten werden.
Weitere interessante Informationen über den Alkoholkonsum in Deutschland erfahren Sie in unserem Vergleich zwischen den beiden Volksdrogen Alkohol und Cannabis.