Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Sie führen vier von sechs Sterbefälle herbei. Denn jedes Jahr sterben in Deutschland über 356.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben regelmäßiger Bewegung und einem Rauch-Stopp ist eine gesunde Ernährung der wichtigste Faktor, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Daher ist es wenig überraschend, dass die Deutsche Herzstiftung, nachdem die Bundesregierung den Koalitionsvertrag ausgehandelt hat, nun eine transparente Lebensmittel-Ampel fordert.
Warum setzt sich die Deutsche Herzstiftung für eine Nährwert-Ampel ein?
Indem man stark zucker-, fett- und salzhaltige Lebensmittel vermeidet, kann man Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Denn so schützt man sich vor Herzinfarkt-Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Insbesondere der letzte Faktor wird in Deutschland immer mehr zum Problem. Mittlerweile sind Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge sechs von zehn Männern (59 %) und vier von zehn Frauen (37 %) übergewichtig.
Welche Angaben fordert die Deutsche Herzstiftung auf der Ampel?
Die Deutsche Herzstiftung setzt sich deshalb für eine Nährwert-Ampel ein, die vor allem zwei Kriterien erfüllt. Erstens soll sie gut sichtbar mit den drei Ampelfarben kennzeichnen, welche Lebensmittel gesund und ungesund sind. Damit soll klar erkennbar werden wie hoch der Gehalt der wichtigsten Nährwerte eines Produkts (Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz) ist. Denn beispielsweise Erfrischungsgetränke sind häufig sehr zuckerhaltig, haben keinerlei Sättigungseffekt und begünstigen Übergewicht. Der beliebte schwarze Durstlöscher Coca-Cola beispielsweise enthält in nur 100 Millilitern 10,6 Gramm Zucker. Trinkt man also ein Glas Cola, hat man bereits fast die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Tagesdosis an Zucker überschritten. Um solche Fakten zu vertuschen, hatten einige Lebensmittelhersteller, darunter auch Coca-Cola, eine eigene Ampel vorgeschlagen, bei der der Hersteller die Portionsgröße selbst festlegen kann. Die Deutsche Herzstiftung will eine solche „Alibi“-Nährwert-Ampel verhindern.
Sie fordert deshalb zweitens, die Richtlinie für den täglichen Bedarf (GDA) zu überdenken. Denn bei dieser kann der Hersteller die Portionsgröße festlegen und damit den Verbraucher täuschen. Die Deutsche Herzstiftung unterstützt daher den Vorschlag das bisherige GDA-Portionsgrößen-System durch eine einheitlich auf 100 Gramm oder Milliliter genormte Menge zu ersetzen. So soll verhindert werden, dass Hersteller mit kleineren Portionsgrößen ihre Produkte gesund tricksen können. Für den Verbraucher hingegen soll auf den ersten Blick der genaue Gehalt der wichtigsten Nährwerte eines Produkts nicht nur ersichtlich, sondern vor allem vergleichbar sein. Dadurch sollen insbesondere junge und alte Menschen schnell gesunde Lebensmitteln von Zuckerbomben und anderen Dickmachern unterscheiden können.
Quelle: https://www.herzstiftung.de/pressemeldungen_artikel.php?articles_ID=834