Über ein Kilogramm Fleisch verschlingt der Deutsche im Schnitt pro Woche und damit mehr als doppelt so viel wie empfohlen. In Deutschland wird weniger Schwein und dafür immer mehr Hühnchen gegessen – insgesamt essen die Deutschen noch fast genauso viel Fleisch wie vor 20 Jahren.
Schwein auf Platz 1, aber Geflügel ist im Trend
Immer weniger, aber immer noch am meisten, essen Deutsche Schweinefleisch: Knapp 36 Kilogramm Schwein verschlang ein Deutscher im Schnitt im Jahr 2018 – und damit etwas weniger als im letzten Jahr und deutlich weniger als vor 20 Jahren. Damals waren es noch 40 Kilogramm pro Kopf. Geflügel hingegen liegt im Trend: 1998 aß jeder Deutsche rund 9 Kilogramm Hähnchen oder Pute, heute sind es mit über 13 Kilogramm und damit fast 45 Prozent mehr. Auf Platz 3 der beliebtesten Fleischsorten der Deutschen folgt Rind; der Pro-Kopf-Konsum legt bei knapp 10 Kilogramm.
Warum essen Deutsche mehr Geflügel?
Viele Menschen essen aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch, darauf nehmen Kantinen Rücksicht, was dazu führt das einige aus logistischen Gründen auf Schweinefleisch verzichten, wie Torsten Staack, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte. Weißes Fleisch ist Experten zufolge zudem gesünder als rotes – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt in ihren 10 Regeln der Ernährung: „Wer viel rotes Fleisch und Wurst isst, hat ein höheres Risiko für Darmkrebs.“ Hähnchen und Pute passen auch besser zu den momentanen Ernährungstrends, da diese Fleischsorten besonders fettarm sind.
Wie viel Fleisch ist gesund?
Die DGE empfiehlt Fleisch und Wurst selten zu essen: pro Woche sollten es nicht mehr als 300 Gramm bei geringen Kalorienbedarf und 600 Gramm bei hohem Kalorienbedarf sein. Im Jahr 2018 lag der jährliche pro Kopf-Konsum bei über 60 Kilogramm Fleisch – und damit bei 1,15 Kilo pro Woche. Im Schnitt essen die Deutschen also doppelt so viel Fleisch wie empfohlen. Obwohl immer mehr Menschen auf tierische Produkte verzichten, ist der durchschnittliche Fleischkonsum in den letzten 20 Jahren fast gleich hoch geblieben und schwankt um die 61 Kilogramm.