Unseren Wäldern geht es schlecht, daran lässt sich nichts schön reden. Drei aufeinander folgende Hitzesommer in den Jahren 2018, 2019 und 2020 haben den Bestand leiden lassen. Doch man kann vielleicht auch einmal ganz kurz aufatmen – aber nicht lange!
Dank dem Sommerregen
Fragt man mal Freunde und Bekannte nach dem Sommer, so sind wohl die häufigsten Antworten: „Das war wohl nichts“, „total verregnet“ oder „kein richtiger Sommer“. Aber einer hat sich über diesen Sommer sehr gefreut, nämlich unser Wald. Ihm taten die regenreichen Tage nach den trockenen Sommern der letzten Jahre sehr gut. Der Regen war ganz dringend notwendig, da sind sich sämtliche Experten einig.
Auf ein ähnliches Ergebnis kam jetzt auch der Waldzustandsberichts 2021 von Nordrhein-Westfalen. Nach dem aktuellen Lagebericht hat sich der Anteil der der „erheblich geschädigten Bäume“ von im Vorjahr 44 Prozent auf 40 Prozent gebessert. Dies Ausgangslage ist katastrophal. Das ist folglich noch lange kein Grund für eine Entwarnung, jedoch gibt es einen Hoffnungsschimmer am Horizont.
Veränderung ja, aber nicht so schnell
Unsere Wälder sind ein träges aber anpassungsfähiges System. In der Geschwindigkeit, in der der Klimawandelt voranschreitet kommt die Vegetation jedoch nicht mit. Man muss dem Wald durch aktive Anpassungsmaßnahmen helfen. Ganz vornean stehen hier die Wiederaufforstung von stabilen Mischwäldern, in denen sich mehrere verschiedenen Baumarten gegenseitig unterstützen und nicht nur eine, meist Nadelbaumsorte, dominiert. Es zeigt sich nämlich, dass diese Monokulturen die von der Trockenheit hauptbetroffenen Waldgebiete sind.
Wälder sind wichtige CO2-Senken und wirken stabilisierend auf unser Klima aus. Entsprechend sollten diese noch deutlich stärker unter Schutz gestellt werden. Hinzu kommen wir um eine aktive und großflächige Aufforstung unserer Waldbestände nicht herum.
Ein regenreicher Sommer reicht leider nicht aus, auch da sind sich alle Experten einig. Denn eines ist sicher, die nächsten Dürrejahre werden kommen – schon bald!