Jeder Lebensmittelhersteller hat seine eigenen Food-Designer, die sich um die optimale geschmackliche Zusammensetzung der neuen Produkte kümmern. Die Nahrungsmittel müssen so gut werden, dass wir am liebsten nicht mehr aufhören wollen diese zu essen. Einigen Unternehmen ist das definitiv gelungen.
Die meisten Lebensmittelhersteller haben ihre eigene Definition von „guten Lebensmitteln“. Natürlich kommt es dabei auf den Geschmack an. Viel wichtiger jedoch sind jedoch die Inhaltsstoffe für das Essvergnügen. Vor allem auf das Mischungsverhältnis von drei besonderen Zutaten kommt es ihnen an, um die Lust am Essen zu steigern – Fett, Zucker und Salz. Dabei lässt sich schnell erahnen, mit gesunder Ernährung hat das erst einmal wenig zu tun. Je mehr davon in der richtigen Kombination in die Mahlzeit gepackt werden kann, umso höher der Lustfaktor. Am liebsten würden wir gar nicht mehr aufhören davon zu essen… Ziel erreicht! Genau so lassen sich Umsatzzahlen steigern.
Perfektioniert haben diesen Prozess die bekannten Fast-Food-Ketten. Hier wird jedes Produkt auf Effizienz getrimmt, um möglichst alle Sinne optimal anzusprechen und auf diese Art den Lustfaktor zu maximieren. Schauen wir uns mal ein paar Beispiele an.
Kentucky Fried Chicken
Die amerikanische Fast-Food-Kette, Kentucky Fried Chicken, ist ein Musterbeispiel wie deren Produkte mit der Zeit optimiert wurden. Im Laufe deren Evolution hat es der Konzern geschafft immer mehr Fett auf die Teller zu bringen, ohne das es wirklich auffällt. Ganz im Gegenteil, die Kunden sind begeistert.
Deren Geheimnis liegt in der Panade die sich um die Geflügelprodukte herum befindet. In den Anfangszeiten gab es noch ganze Hähnchen. Auch damals wurde schon eine köstliche braune Panade um das Hähnchen gebacken. Damit schmeckte es nicht nur besser, sondern sah auch größer aus. Allerdings war das noch sehr ineffektiv im Vergleich zu deren modernen Produkten.
Der entscheidende Faktor war die Größe des Fleischstückchens. Je kleiner das Fleisch umso mehr Panade passt rings herum. In der Panade verbirgt sich auch das ideale Mischungsverhältnis von Mehl, Salz, Geschmacksverstärker, Stärke, Zucker, Maissirup und Gewürzen. Durch den Frittiervorgang kommt dann noch ausreichend Fett hinzu. Also alles was den Food-Designer glücklich macht – Salz, Fett und Zucker – und nicht nur ihn, sondern auch die Kunden.
So werden sämtliche Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das winzige Stückchen Fleisch ist günstiger und wird durch eine dicke Panade optisch groß gemacht. Der Kunde freut sich also, dass der Teller richtig schön voll ist – ein Schnäppchen also. Dabei machen zwei Drittel alleine die Panade aus und nur ein Drittel das Hühnchenfleisch. Zudem kann der Konzern so die ideale Mischung von Fett, Zucker und Salz garantieren, die es für das perfekte Glückserlebnis braucht.
So schmeckt der Whopper richtig
Beim Flaggschiff der Fast-Food-Kette Burger King wurde ebenfalls nichts dem Zufall überlassen. Auch hier passt alles, um die drei Kriterien – Salz, Zucker und Fett – zu perfektionieren. Zwar war bei der ursprünglichen Variante schon alles im Überfluss enthalten, es war eben schon ein großer fettiger Burger. Doch hat der Konzern weitere Möglichkeiten gefunden das Produkt „noch besser“ zu machen. Ein optimales Lustgefühl beim Kunden zu erzeugen, nur darauf kommt es an. Deshalb wurden dem Whopper noch ein paar Add-ons verpasst. Man spendierte ihm mehr Käse, mehr Fleisch und obendrauf noch eine Lage Speck… fertig war die Wunderwaffe.
McDonalds setzt auf´s Frühstück
Bei unserer dritten großen Fast-Food-Kette entwarfen findige Food-Designer ein Frühstück, was es in sich hat. Wie die ideale Zusammensetzung auszusehen hatte wusste man bereits durch die bekannten Menüs. Jetzt galt es mit diesem Wissen ein schmackhaftes Frühstück zu zaubern. Ein fettiger und salziger McMuffin erwies sich als Kassenschlager.
Der McMuffin ersetzt jetzt in den Morgenstunden den Hamburger, nur mit Würstchen und Ei.
Konditionierung funktioniert nicht nur bei Mäusen
Jeder der schon mal eines der Fast-Food-Produkte gegessen hat, erinnert sich gerne daran. Immer wenn man eine der Filialen passiert kommt unweigerlich ein Gefühl auf, welchem wir uns nur all zu gerne beugen. Wir wollen essen! Und zwar genau diese herrlich fettigen Produkte mit ordentlich Salz und Zucker. Es scheint für uns geradezu ideal. Es ist immer verfügbar und mal im Ernst, ein kleiner Hamburger passt doch immer noch rein.