Curry ist nicht gleich Curry, auch wenn er bei uns aus dem Supermarkt eigentlich immer gleich schmeckt. Geht man allerdings nach Indien, das Mutterland des Currys, so wird man in keiner Stadt und eigentlich in keinem Geschäft den selben Curry kaufen können. Meist hat sogar jede Familie noch ihr ganz eigenes Curry-Rezept.
Curry ist ein Stück Familientradition
Egal wo man auf Curry stößt, man erhält immer eine ganz eigene Gewürzmischung. Diese kann in Indien komplett anders sein als in Sri Lanka oder im Vorderen Orient. Das liegt unter anderem daran, dass Curry den besonderen Geschmack des Hauses widerspiegelt und von der traditionellen Hausfrau oder auch den regionalen Köchen noch selbst hergestellt wird. Wer sich besondere Mühe gibt und auf den einzigartigen und besten Geschmack Wert legt, der röstet seine ganz persönliche Curry-Mischung kurz vor dem Kochen und zerreibt die einzelnen Zutaten per Hand mit dem Mörser direkt bevor sie verwendet werden. In vielen Curry-Ländern gibt es auch noch Curry-Müller. Zu ihm bringt man seine Zutaten und bekommt seine ganz spezielle Curry-Mischung frisch und individuell gemahlen.
Die geheimen Zutaten eines Currys
Die Vielfalt der Currys macht es unmöglich ein spezielles Rezept für das beste Curry zu benennen. Bis zu 30 Zutaten können sich in einer einzelnen Curry-Mischung befinden. Der jedoch wahrscheinlich wichtigste Bestandteil ist Kurkuma. Es sorgt für die satte gelbe Farbe und stammt von der Wurzel der Ingwerpflanze. Sie schmeckt an und für sich eher bitter und rundet erst in der Mischung den Geschmack ab.
Weitere traditionelle Zutaten für Curry sind Kardamon, Koriander, Muskatnuss, Pfeffer, Ingwer, Nelken, Kümmel, Paprika und Pimient. Es können sich aber zusätzlich noch Cayennepfeffer, Kreuzkümmel, Rosmarin, Senfkörner und Kokos darin befinden. Wer auf sein Curry besonderen Wert legt, der kreiert für jedes Gericht ein eigenes, welches optimal auf dessen Geschmack ausgelegt ist und perfekt mit den anderen Zutaten des Essens harmoniert.
Die geheime Curry-Zutat, welche den Geschmack in den fernen Ländern einzigartig macht, finden wir in unseren hierzulande verkauften Currys jedoch nicht: Das Curryleaf. Es ist das Geheimnis, warum ein Curry in Thailand, Indien oder Burma immer anders schmecken wird, als das wir es zu Hause nachkochen könnten.
Das richtige Curry kaufen
Mit Curry ist es wie mit den meisten Gewürzmischungen, nur vielleicht dort noch ein bisschen wichtiger. Man sollte beim Curry kaufen unbedingt auf die Qualität achten und gerne auch ein paar Euro mehr in die Hand nehmen. Mit dem Geschmack wird man mehr als entlohnt werden. Das Curry, welches es in den Supermärkten für kleines Geld gibt, hat mit wahrem Curry eigentlich nicht viel zu tun.
Ein gut sortierter Gewürzhandel hat auch immer mehrere verschiedene Currysorten zu Auswahl. So kann man sich sehr einfach auch kleinere Portionen mit nach Hause nehmen und durchprobieren bis man sein individuelles Lieblingscurry gefunden hat.
Ein kleiner Tipp für ein gutes Currygericht: Jedes Curry kann ein wenig süße vollenden. Deshalb versucht doch einfach mal einen Apfel oder etwas andere mit in das Gericht zu reiben 😉 Außerdem gibt es so etwas wie das Curry des Orients. Kennt ihr Ras El-Hanout?