Die Heuschrecke ist das zweite Insekt, das in der EU als neuartiges Lebensmittel zugelassen wurde. Bald werden vermutlich noch mehr Insekten offiziell zugelassen, dank einer Übergangsregelung dürfen Insekten aber schon seit Längerem verkauft werden.
Heuschrecken-Essen stellt kein Risiko für die menschliche Gesundheit dar
Wer schon immer mal Heuschrecken probieren wollte, der kann das tun: Die Europäische Union (EU) lässt das Insekt als Lebensmittel zu. Angeboten werden darf sie in Pulverform, getrocknet oder gefroren, sie kann auch als Zutat in Lebensmitteln hinzugefügt werden, teilte die Kommission mit. Überall, wo Heuschrecke drin ist, wird das auf der Packung stehen. Zuvor hatte die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) das Insekt geprüft und befunden, dass die Heuschrecke „kein Risiko für die menschliche Gesundheit“ darstelle.
Wie wird es Heuschrecken geben: Am Stück, als Pasta oder in Schokolade?
Ummantelt in Schokolade oder als Hauptzutat in Luxusgerichten, so könnten wir Heuschrecken serviert bekommen. Das liege am Preis, schreibt insektenwirtschaft.de: „Wegen ihrer aufwändigen und dadurch teuren Aufzucht sind die Preise für Wanderheuschrecken großteils sehr hoch. Bis zu 50 Cent pro Stück können sie als Rohware kosten. Daher bietet es sich nicht an, Heuschrecken zu anderen Produkten weiterzuverarbeiten.“
Das zweite zugelassene Insekt, weitere werden folgen
Die Heuschrecke ist nach dem gelben Mehlwurm das zweite Insekt, das dieses Jahr in der EU als neuartiges Lebensmittel zugelassen wurde. Man kann davon ausgehen, dass bald weitere Insekten in der EU offiziell zugelassen werden. Aktuell gibt es etwa neun Insekten, für die es Bewerbungen um eine Zulassung gibt. Darunter sind Grillen und Buffalowürmer. Eine Übergangsregelung ermöglicht, dass einige Insekten bereits vor der Zulassung verkauft werden. Diese gilt bis zu einer endgültigen Entscheidung, die erteilten Zulassungen beziehen sich auf den besonderen Status als „neuartige Lebensmittel“.
Hierzulande ist noch ungewöhnlich, Insekten zu essen. Weltweit essen laut Food and Agriculture Organization (FAO) fast zwei Milliarden Menschen regelmäßig Insekten. Es gibt schätzungsweise 1.900 essbare Insektenarten. Insekten gelten als „Nahrungsmittel der Zukunft“, die EU schreibt, dass sie zu einer nachhaltigen Ernährung beitragen können. Sie sind proteinreich und deutlich klimafreundlicher in der Produktion als Fleisch. So sind von einer Heuschrecke 80 Prozent der Körpermasse verzehrbar – nur die Flügel und Beine können nicht gegessen werden. Zum Vergleich: Bei einer Kuh liegt der essbare Anteil bei 20 Prozent, bei einem Rind bei 40 Prozent.