Die wirtschaftlichen Entscheidungen der Volksrepublik China haben in der Regel globale Auswirkungen. Wie das wohl beim Elfenbeinhandel sein wird? Der ist nämlich – bis dato legal – nun in China verboten.
In vielen anderen Ländern ist das schon länger der Fall, in Deutschland etwa. Hierzulande darf nur mit ausgewiesenen Antiquitäten aus Elfenbein gehandelt werden. Es mag also überfällig erscheinen. Aber besser spät als nie – in anderen asiatischen Ländern ist der Handel noch erlaubt. Und natürlich blüht überall der illegale Handel, mit Schwerpunkt in Hongkong.
Wie die Folgen des Verbots aussehen werden, ist noch ungewiss. Hoffentlich hat die Entscheidung Signalwirkung. Denn andere asiatische Staaten müssen nachziehen, sonst verlagern sich die Routen nur. Thailand darf nämlich Elfenbein vertreiben, dass von nationalen Zuchtelefanten stammt. Oder wird letztlich der illegale Handel gestärkt, weil weiterhin die Nachfrage besteht?
Ob nun verboten oder erlaubt, China hat bisher durch seinen riesigen Markt das Schlachten afrikanischer Elefanten gefördert. Es war neben Japan der Hauptabnehmer des legalen Elfenbeins der afrikanischen Staaten, die handeln dürfen: Namibia, Botswana, Südafrika und Simbabwe.
Es ist schlimm genug, wieviele Elefanten durch diese legalen Umstände unnötig getötet werden. Aber sie haben den Tod von noch viel mehr Tieren zur Folge: Denn über diese zulässigen Handelswege wird viel gewildertes Elfenbein auf den Markt geschleust. Etwa 38.000 Elefanten werden jedes Jahr auf dem afrikanischen Kontinent gewildert. Dies hat auch politische Folgen, weil immer stärker Rebellen und Terrorgruppen durch die Erlöse versorgt werden.
Chinas Entscheidung war also eine wichtige, auf die noch viele folgen müssen.