Champignons sind wahre Vitaminbomben und kulinarische Alleskönner. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts sind sie zudem sehr kalorienarm und figurverträglich. Der eigene Anbau von Pilzen wie Champignons ist überhaupt nicht schwer, weil man Champignons bereits als Fertigkultur erwerben kann und sie deshalb nur noch großzüchten muss. Das Tolle daran ist, dass man so ohne viel Aufwand eigene Bio Champignons züchten kann und das ganz ohne Schadstoffe. Inwieweit sich der Anbau von Pilzen und Pflanzen unterscheidet und wie genau du Champignons bei dir zuhause züchtest, zeigen wir dir jetzt.
Champignons als Fertigkultur züchten
Im Gartencenter oder Fachhandel werden Champignons als sogenannte Fertigkultur verkauft – sprich, ein mit Champignon-Sporen beimpftes Substrat, das man unter den richtigen Bedingungen heranzüchten kann. Neben dem Substrat benötigst du für die Zucht eine geeignete abdeckbare Anzuchtschale. Die Schale wird mit dem Substrat gefüllt, dünn mit Anzuchterde bedeckt und mit einer Sprühflasche ausreichend befeuchtet. Wer keine Schale aus Kunststoff hat, kann die Fertigkultur zum Beispiel auch in einer Holzkiste züchten, indem man diese mit Folie auskleidet und dann mit Substrat und Erde füllt. Das Gefäß wird am Schluss mit einem Deckel verschlossen und bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C kultiviert.
Besonders geeignet für Champignons sind Zimmergewächshäuser, denn die Pilze brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit und CO2-Konzentration. Licht spielt bei Champignons übrigens keine Rolle – man kann sie also in einem dunklen oder hellen Raum züchten. Die wichtigsten Infos zur Kultur noch einmal im Überblick:
- Champignons züchten: ganzjährig
- Standort: gleichmäßig warm, feucht, hoher CO2-Gehalt
- Optimale Zuchttemperatur: 15°C bis 20°C
Kann man Champignons auch auf dem Balkon züchten? Ja, da die Anzuchtschalen nicht viel Platz einnehmen und die Kultur auch nach dem Ernten immer wieder nachwächst. Allerdings sollte man die Champignons über den Winter ins Warme stellen.
Tipp – Handschuhe anziehen! Beim Vorbereiten der Anzuchtgefäße solltest du lieber Einmalhandschuhe verwenden und nach Möglichkeit sehr steril arbeiten, damit das Substrat nicht mit fremden Sporen infiziert wird. Fremdorganismen können die Kultur komplett vernichten.
Champignons pflegen
Champignons sind eine sehr pflegeleichte Angelegenheit. Sie benötigen ab und zu ein paar Sprühstöße Wasser, damit die Erde feucht bleibt, müssen danach aber gleich wieder abgedeckt werden. Champignons ernähren sich von dem organischem Material, auf dem sie wachsen. In der ersten Zeit entwickeln sie sich vegetativ, das heißt, sie bilden ein Pilzmyzel im Substrat aus. Nur wenn die Raumbedingungen optimal sind, können im nächsten Schritt die Fruchtkörper wachsen. Das sind die Champignonköpfe, wie wir sie kennen und kaufen.
Wenn die Köpfchen bereits sichtbar sind und aus der Erde sprießen, wird der Deckel der Schale entfernt. Die Pilze brauchen ab hier frische Luft, also einen hohen Sauerstoffgehalt, um sich weiterzuentwickeln.
Champignons ernten und lagern
Wenn die Champignons eine vernünftige Größe erreicht haben, kann man sie mit einem Messer dicht über dem Substrat abschneiden. Das lässt sich etwa alle zwei Wochen wiederholen. Nach vier bis fünf Monaten ist das Substrat allerdings verbraucht und muss gewechselt werden.
Tipp – Anzuchtschale wiederverwenden um neue Champignons zu züchten. Wenn du nach der ersten Runde weitere Champignons züchten willst, kannst du dir einfach eine neue Fertigkultur besorgen. Zum Glück brauchst du dir dafür keine neue Schale kaufen, sondern kannst das bisherige Gefäß verwenden. Wichtig ist nur, dass du die Schale gründlich reinigst und kein altes Substrat mehr vorhanden ist, wenn die neue Kultur angebaut wird.
Nach der Ernte sind die Champignons nur wenige Tage haltbar, aber es gibt bekanntlich viele Möglichkeiten, wie man die Pilze zubereiten kann, um sie etwas länger zu lagern. Das wollen wir dir nun zeigen:
- Champignons im Kühlschrank lagern: Im Gemüsefach sind die Pilze nur vier bis fünf Tage haltbar. Wenn sie etwas trocken geworden sind, hilft es, sie mit lauwarmem Wasser zu besprühen.
- Champignons einfrieren: Zum Glück lassen sich Champignons im eingefrorenen Zustand lange lagern. Du kannst dabei entscheiden, ob du sie im Stück oder in Scheiben einfrieren willst.
- Champignons trocknen: Ein ganz besonderes Aroma haben getrocknete Champignons. Du kannst sie entweder im Ofen oder mit einem Dörrautomaten trocknen; ersteres verbraucht allerdings mehr Strom. Im Ofen werden die Champignons auf Backpapier gelegt und bei 50°C und geöffneter Ofentür mehrere Stunden lang bearbeitet. Es darf keinerlei Flüssigkeit mehr übrig sein, wenn man die Champignons danach in Gefäße füllt, da sie sonst schimmeln!
Fazit: Champignon züchten
Viele leckere vegetarische Gerichte und Rezepte sind ohne Champignons einfach undenkbar. Die kleinen weißen oder braunen Pilze haben ein außergewöhnliches Aroma und sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Grund genug, sie nicht nur im Supermarkt zu kaufen, sondern besser noch selbst zu züchten! Fertigkulturen sind im Gartenfachhandel erhältlich und unter geeigneten Bedingungen einfach und schnell anzubauen. Schön ist vor allem, dass Champignons sehr wenig Platz brauchen und das ganze Jahr über gezüchtet werden können. Die Köpfchen lassen sich frisch zubereiten, einfrieren oder trocknen. So hat man auch über die Folgemonate noch einen Vorrat an seinen eigenen Bio Pilzen.