Geht man nach der Ansicht des Vorsitzenden des Bundestagslandwirtschaftsausschusses Alois Gerig von der CDU, so schein Glyphosat nicht so schlimm zu sein wie immer alle vorgeben. Wahrscheinlich möchte er Bayer, dem neuen Besitzer von Monsanto, zu Seite springen und die Risiken, die mit dem Unkrautvernichtungsmittel einher gehen herunterspielen. Der Konzern ist durch ein 290 Millionen Dollar Urteil in den USA vorgewarnt und muss jetzt bezüglich weiterer ähnlicher Gerichtsentscheidungen bangen.
Glyphosat – Alles nur Panikmache
Der Umgang seitens der Gesellschaft mit dem Thema Glyphosat scheint in der CDU mit zu viel Panik besetzt zu sein. „Wir müssen da jetzt die Kirche im Dorf lassen“ sagte Gerig hierzu dem Deutschlandfunk. Es gibt andere Länder, zum Beispiel Nord- und Südamerika, die das Gift viel intensiver nutzen, als wir hier in Deutschland, so Gerig. Insbesondere in Verbindung mit gentechnisch veränderten Pflanzen wird es dort sehr häufig eingesetzt.
Somit muss man die Argumentation des CDU-Politikers wie folgt verstehen: Nur weil wir nicht ganz so respektlos und rücksichtslos mit unseren Böden und den Menschen, die diese bearbeiten, umgehen, ist alles gut. Aber sollte man wirklich die Kirche im Dorf lassen, nur weil wir weniger Gift in die Landschaft sprühen als andere? Wir vergiften deshalb nichtsdestotrotz tagtäglich Menschen, Pflanzen und Tiere. Wir nutzen einfach nur eine andere Konzentration des Giftes. Es dauert länger, macht es aber nicht besser.
Politiker sollten sich nach Gesetzen richten
Im Deutschlandfunk wurde der CDU-Politiker gefragt, ob es wir weiterhin bedenkenlos Glyphosat einsetzen können. Darauf gab er die Antwort, dass er es noch Paracelsus halte „alles ist Gift, es kommt nur auf die Dosis an“. Ich hoffe Gerig ist nicht ganz so verblendet, dass er im Umkehrschluss davon ausgeht, dass Glyphosat in geringen Mengen als Medizin verwendet werden kann.
Allerdings sollte man nicht zu viel von jemanden erwarten, der im selben Interview es fast schon als Errungenschaft sieht, dass wir in Deutschland keinen konventionellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen haben. „Das ist ja auch schon was wert“, so der CDU-Agrarpolitiker.
Nein Herr Gerig, es ist im Grunde eine Selbstverständlichkeit, die von unserem Gesetz auch so vorgegeben ist. Gemäß dem geltenden Vorsorgeprinzip dürfen wir erst dann gentechnisch veränderte Pflanzen einsetzen, wenn diese mit Sicherheit bedenkenlos sind. Selbiges würde eigentlich auch für Glyphosat gelten. So lange wir nicht zu 100 Prozent wissen, dass das Gift nicht schädlich ist, so lange hätten wir es gar nicht erlauben dürfen. Vielleicht sollte so mancher in der CDU unsere Umweltgesetze auch Mal lesen.
Paradebeispiel für Zitate, die völlig aus dem Kontext gerissen wurden. Mal von den zahlreichen Rechtschreibfehlern in diesem Artikel abgesehen, so ist er zudem noch schlecht recherchiert. Typischer Mitläuferbeitrag der sich eben genau von dem Hype anstecken hat lassen, von dem Gerig in seinem Interview gesprochen hat. Sobald der Autor sich mit diesem Thema so intensiv befasst hat wie ein Fachpolitiker, kann er ja gerne noch einmal einen Versuch starten. Alleine die Behauptung es ginge Gerig allein um die Unterstützung eines Konzerns ist fahrlässig, wenn nicht sogar höchst unseriös.