Brot selber backen – Das brauchst du alles dafür!

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Wer liebt ihn nicht… den Duft von frisch gebackenem Brot! Bist auch du ein richtiger Brot-Fan und hast mal wieder Lust selbst den Backlöffel zu schwingen? 😊

Das Gerücht, Brot backen sei schwierig, hält sich nach wie vor und schreckt viele Brotliebhaber ab, sodass sie lieber zu Industriebrot greifen als selbst Hand anzulegen. Dabei ist Brot selber backen weder besonders zeitintensiv noch kompliziert. Alles was du brauchst sind ein paar Grundkenntnisse und ein bisschen Übung. Vielleicht hast du dich schon darin versucht, warst mit dem Endergebnis aber nie so richtig zufrieden? Dann bist du hier richtig!

Denn wir verraten dir einige Tipps und Tricks, mit denen es dir gerade als Brot-Anfänger gelingt, ein gutes Brot herzustellen.

Die richtigen Zutaten zum Brot backen

Der erste Schritt auf dem Weg zu deinem eigenen Brot ist die Beschaffung der Zutaten. Die wichtigste Brotzutat ist das Mehl. Ein Großteil der Haushalte hat wahrscheinlich nur das herkömmliche Weizenmehl Typ 405 im Vorratsschrank. Auch wenn sich dieses Mehl für die Herstellung von Weißbrot eignet, solltest du dir noch weitere Mehlsorten besorgen:

  1. Weizenmehl Typ 550, 1050 und Weizenvollkornmehl
  2. Roggenmehl Typ 1050 und Roggenvollkornmehl
  3. Dinkelmehl Typ 630, 1050 und Dinkelvollkornmehl

Zugegeben: Das hört sich im ersten Moment nach einer ganz schönen Anschaffung an, aber je öfter du in der Küche herumexperimentierst, desto mehr schätzt du deine Grundmehl-Sammlung. Wahrscheinlich kommen mit der Zeit noch einige Sorten hinzu, wenn du erstmal Spaß am Brot backen gewonnen hast. 😉

Neben dem Mehl dürfen selbstverständlich auch andere Zutaten fürs erfolgreiche Brotbacken nicht fehlen:

  1. Zucker oder Zuckeralternativen zum Backen
  2. Leitungswasser
  3. Hefe
  4. Salz

Im Grunde bist du mit diesen Zutaten schon bestens ausgestattet, um ein köstliches Brot zu zaubern. Du hast diese Basics bereits Zuhause und kannst theoretisch sofort loslegen? Perfekt! Falls du ein spezielles Brot backen möchtest, wie Sauerteigbrot, Kartoffelbrot, Low Carb Brot, Ciabatta Brot oder glutenfreies Brot, benötigst du noch andere Zutaten:

  • Sauerteig: Sauerteig Anstellgut, ggf. Flohsamenschalen, Brotgewürze und Kerne
  • Low Carb Brot: z.B. Kokosmehl oder gemahlene Mandeln, Haferkleie, Leinsamen oder Chiasamen, Flohsamenschalen, Essig, Kerne, Nüsse, Öl
  • Ciabatta Brot: Öl, getrocknete Kräuter
  • Kartoffelbrot: Kartoffeln, ggf. Natursauerteig, Gewürze
  • Glutenfreies Brot:B. Reismehl, glutenfreie Haferflocken, Buchweizenmehl, Leinsamen, Tapiokamehl, Kichererbsen Mehl, Natron, Kerne, Flohsamenschalen, Öl

Du interessierst dich für glutenfreies Backen? Alles was du dazu wissen musst, findest du hier.

Probiere auch gerne unser abwechslungsreiches Cranberry Walnussbrot oder unser Dinkel-Roggen-Toastbrot-Rezept.

Küchenausrüstung zum Brot selbst backen

Hast du dich für ein Brot Rezept entschieden und alle Zutaten beisammen, schauen wir mal, ob deine Küche die nötige Ausstattung zum Brot backen hergibt. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, raten wir dir zu einer Küchenmaschine. Da Brotteige in der Regel schwer und massig sind, ist es nicht so einfach mit einem Handrührgerät einen gleichmäßigen Teig hinzubekommen, … der nicht überall kleben bleibt. 😉 Falls du nicht in eine Küchenmaschine investieren willst, hast du immer noch die Möglichkeit den Teig mit der Hand zu kneten.

Hier ist eine ÜBERSICHT DER BELIEBTESTEN KÜCHENMASCHINEN!

Damit dein Brot auch auf alle Fälle gelingt, ist eine Küchenwaage und idealerweise auch eine Feinwaage von Vorteil. Diese erleichtert dir das Brot backen, da in den meiste Rezepten bloß eine winzige Menge Hefe (ca. 1 g) verwendet wird.

Was du sonst noch brauchst:

  • Bäckerleinen und Küchenhandtücher (zum Teig abdecken)
  • Ofenhandschuhe
  • Teigkarte (zum Schneiden des Teigs)
  • Ess- und Teelöffel, scharfes Messer
  • Backpinsel
  • Optional: Gärkörbe, Pizzastein, Bräter

Anleitung: Brotteig zubereiten und Brot backen

Sowohl die Herstellung des Brotteigs als auch der Backvorgang entscheiden darüber, ob dein Brot gut wird oder nicht. Die einzelnen 14 Schritte sollen dir als eine Art Leitfaden dienen:

  1. In vielen Brotrezepten ist ein Vorteig vonnöten. Hört sich aufwändig an, geht aber im Grunde recht schnell. Mische hierfür ein paar Zutaten (Mehl, Hefe, Wasser) zusammen und verrühre diese mit einem Löffel. Lasse den Vorteig dann für eine gewisse Zeit stehen.
  2. Jetzt geht’s auch schon zum Hauptteig. Löse als erstes die Hefe in Wasser auf. Gib als nächstes die anderen Zutaten und den Vorteig hinzu und knete die Masse gründlich durch.
  3. Decke die Schüssel mit einem Küchenhandtuch ab. Nun heißt es Geduld bewahren, denn der Teig braucht Zeit zum Aufgehen.
  4. Nimm den Teig nach der ersten Gare aus der Schüssel und knete ihn manuell. Forme den Brotteig im nächsten Schritt zu einem Laib.
  5. Platziere den Brotlaib auf ein Backblech und decke ihn mit einem Tuch ab. Nach der zweiten Gare kommen wir zum Brot backen.
  6. Heize den Ofen mindestens 15 -30 Minuten ordentlich vor (bei 220 – 250 °C). Stelle den Backofen auf Ober-Unterhitze ein. Falls du Brötchen auf mehreren Flächen backen möchtest, ist Umluft die bessere Wahl.
  7. Fülle einen hitzebeständigen Behälter (z.B. eine Backform) mit Wasser und stelle diesen unten in den Ofen. Bereits während des Vorheizprozesses bildet sich Luftfeuchtigkeit, sodass das Wasser kocht und verdampft. Dadurch entsteht später eine superleckere Brotkruste.
  8. Lege den Teig auf ein Backblech und schiebe dieses in den Ofen. Bedenke, dass etwas von dem heißen Dampf austritt, wenn du die Backofentür öffnest. Gib also darauf acht, dass du dir nicht dein Gesicht oder die Finger verbrennst.
  9. Schließe die Tür und backe das Brot bei der eingestellten Temperatur rund 10 Minuten lang.
  10. Öffne die Ofentür dann einmal, damit der Dampf herausströmen kann.
  11. Reduziere die Temperatur auf 200 °C und backe das Brot fertig.
  12. Ein paar Minuten bevor die Backzeit abläuft, solltest du die Ofentür erneut öffnen. Auf diese Weise wird die Kruste richtig knusprig.
  13. Lasse das selbstgebackene Brot auf einem Gitterrost auskühlen. Schneide es erst an, wenn es kalt ist, damit der Teig nicht krümelig wird.
  14. Lass dir dein frisch gebackenes Brot schmecken! 😊

Übrigens: So bleibt Brot am längsten frisch!

Brot selber backen: 4 Typische Fehler

Im World Wide Web werden wir mit Brot Rezepten regelrecht überhäuft. So schön sich manche auch anhören mögen, nicht alle funktionieren.

Fehler 1: Der Ofen muss nicht vorgeheizt werden

In einigen Brotback-Rezepten wandert der Brotteig direkt in den kalten Ofen. Leider wird das Brot dadurch weder besonders lecker noch knusprig. Der Backofen muss also vorgeheizt werden, damit wir ein gutes Brot erhalten.

Fehler 2: Die Ofentemperatur für Kuchen lässt sich auf Brot übertragen

Naja, das würde ich lieber lassen. Während Kuchen ruhig bei 160 Grad Umluft gebacken werden kann, sollte die Einstellung für Brot deutlich höher ausfallen und mit Ober-Unterhitze gebacken werden.

Fehler 3: Luftfeuchtigkeit? Welche Luftfeuchtigkeit?

Beim Brot backen vergessen viele, dass Brot eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, um eine schöne knusprige Kruste bilden zu können. Stelle einfach ein Gefäß mit Wasser mit in den Ofen, sodass der Wasserdampf verdunsten kann.

Fehler 4: Brot gelingt auch ohne Zeit zum Gehen

Viele sind der Meinung, dass Brot keine Zeit zum Aufgehen braucht. Irrtum, denn die wesentlichen Triebmittel für Brot sind nun mal Sauerteig und Hefe und diese benötigen eine Weile, um entsprechend wirken zu können. Von Brot-Blitzrezepten solltest du also lieber Abstand nehmen, da sie häufig Quark und Öl oder Backpulver beinhalten. Diese Rezepte führen uns nicht zur Wunschkonsistenz eines Brotes.

Fazit: Brot selbst backen leicht gemacht

Jetzt kennst du alle wichtigen Tipps und Zubereitungsschritte zum Brot selber backen, sodass deinem Brotback-Erfolg nichts mehr im Weg stehen sollte! Und wenn’s nicht auf Anhieb klappt? Gar nicht schlimm, denn Übung macht bekanntlich den Meister. 😊

Ganz wichtig: Wenn du Brot keine Zeit zum Gehen gibst, solltest DU ganz schnell gehen, und zwar aus der Küche. 😄 Spaß beiseite! Gib dem Brot einfach genügend Zeit zum Aufgehen! Nur so entfaltet sich ein großartiges Aroma und die gewünschte Konsistenz. Und denk dran: Salz fürs Brot nicht vergessen, sonst wird’s schnell fad.

Falls dich jetzt der Brothunger gepackt hat, findest du hier ein schnelles und einfaches Kürbiskernbrot-Rezept. Auch vegane Burgerbrötchen lassen sich im Handumdrehen selber backen!

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