In jeden gut bestückten Garten gehören auch Brennessel-Pflanzen. Die Brennessel (lat.: Urtica) gehört zu den Brennesselgewächsen (lat.: Urticaceae) und ist im Gegensatz zur allgemeinen Meinung kein Unkraut. Die auf vielerlei Weise einsetzbare Pflanze kann in der Küche als Gemüse, Salat oder Suppe zubereitet werden, dient als Dünger für Pflanzen und ist zudem die Grundlage für gesunde Tees.
Brennesselarten für den Garten
Die Brennessel-Pflanze wächst bis zu 1,5 Meter in die Höhe und kann über 20 Jahre hinweg geerntet werden. Somit ist sie nicht nur relativ hoch, sondern man sollte sich vor dem aussäen genau überlegen wo man denn die Brennesseln haben möchte. Sie werden danach ein ganze Zeit dort verweilen. Es gibt auch kaum eine Region auf der Welt, in der Brennesseln nicht wachsen. In Deutschland sind vor allem folgende Brennesselsorten am meisten verbreitet:
- Große Brennessel
- Kleine Brennessel
- Pillen-Brennessel
- Röhricht-Brennessel
Neben diesen Brennesselsorten gibt es aber noch etwa 70 weitere. Sie tragen zum Teil sehr lyrische Namen wie Goldeule, Schönbar, kleiner Fuchs, Admiral oder Pfauenauge.
Brennessel-Saatgut kaufen
Das Brennesseln viel mehr sind als ein Unkraut, das zeigt sich daran, dass man inzwischen in jedem gut sortierten Gartenhandel Brennessel-Saatgut kaufen kann. Niemand würde sich von selbst Unkraut in den Garten säen. Brennessel-Saatgut ist nicht teuer und kostet für etwa 1000 Samen lediglich 2 Euro. Wer es aber noch günstiger haben möchte, der nutzt im Sommer die Gelegenheit für einen kleinen Waldspaziergang und erntet Samen direkt von den reifen Pflanzen. Es lohnt sich auch gleich ein paar mehr mitzunehmen. Denn Brennesselsamen sind nicht nur als Saatgut verwendbar, es ist vielmehr eine gesunde Proteinbombe und ideal für Müslis oder auch in den Salat geeignet.
Brennessel sähen und ernten
Mit den reifen Brennesselsamen wirst du definitiv erfolgreich sein, denn die Brennessel ist grundsätzlich eine sehr anspruchslose Pflanze und wachsen auf jeden Fall. Das bedeutet nicht, dass sie nicht auch einen humusreichen Boden bevorzugen würde. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Werden die Samen jedoch nicht bis zum Mai ausgebracht, so kann man in der Regel erst im darauf folgenden Frühjahr mit den ersten Pflanzen rechnen.
Die Brennessel ist auch eine sehr dankbare Pflanze. Sie laugt den Boden nicht aus und ist auch sonst sehr unanfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Zwar ist es möglich, dass Pilze die Pflanzen befallen oder Laven sich einnisten, das kommt aber eher selten vor.
Für die Brennesselernte kommt es ganz darauf an, was man daraus machen möchte. Generell ist die ganze Pflanze für die Verarbeitung interessant. Für Brennesseltee braucht man am besten junge Brennesselblätter, ebenso für Suppe und Salat. Sie schmecken einfach noch am Besten. Für Brennesselsaft oder Brennesseljauche kann hingegen die gesamte Pflanze mit Stiel verwendet werden. Brennesselsamen gibt es erst nach der Blüte. Dann wachsen die länglichen Fruchtstände heraus und bilden den Samen aus. Erntezeit hierfür ist ab Juli bis in den September hinein.
Da Brennesseln ihren Namen nicht umsonst haben, er kommt vom lateinischen Wort „urere“ was „brennen“ bedeutet, und entsprechend bei der Berührung schmerzen, haben wir euch in einem anderen Artikel ein paar Tipps zusammengestellt, was gegen Brennesselstiche hilft. Allerdings kann man sich sehr leicht mit Handschuhen und langer Hose davor schützen. Da aber alle Stacheln nach oben gerichtet sind, ist es sinnvoll bei der Ernte der Brennesselblätter von unten die Pflanze zu umgreifen und nach oben hin die Blätter abzustreifen, so wird man in aller Regel nicht gestochen.
Hausfrauen-Trick für Brennessel
Wer noch keine Brennesseln im Garten hat, diese aber gerne in seinem Garten haben würde, für den gibt es einen ganz einfachen Trick. Er wurde mir erzählt, ich habe ihn selbst aber noch nicht ausprobiert. Bei mir wachsen die Pflanzen auch ohne mein aktives Zutun sehr gut. Falls das bei dir nicht so sein sollte, dann reicht es oftmals den Brennesseln einen passenden Boden zu bereiten. Dafür braucht es nicht mehr als ein paar Hand voll Salz. Diese verbreitet man an der Stelle an der die Brennesseln später wachsen sollen. Der leicht salzige Boden ist die ideale Wachsgrundlage und mit ein wenig Glück stehen an dieser stelle im Frühjahr ausgiebig Brennesseln bei dir im Garten.