Brennesseln sind ein wunderbares Heilkraut und gehören eigentlich in jeden guten Kräutergarten. Sie stecken voll von gesunden Inhaltsstoffen und sind ganz generell viel besser als ihr Ruf. Wir möchten euch einen kleinen Überblick über das Wunderkraut Brennessel geben und euch gerne von den Vorteilen der Pflanze überzeugen.
Brennesseln Wirkung und Inhaltsstoffe
Nicht umsonst werden Brennesseln bereits seit der Bronzezeit in der traditionellen Medizin verwendet. In den Werken von Hildegard von Bingen können hierfür vielfache Belege für die heilende „Grünkraft“ der Pflanze gefunden werden. Seine heilende Wirkung erhalten Brennesseln von ihren gesunden Inhaltsstoffen – und von denen gibt es reichlich.
Die Wirkung von Brennesseln entfaltet sich unter anderem bei Gelenksbeschwerden wie Rheuma und Gicht. Brennesseln gelten aber auch aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin A und E als Anit-Aging-Produkt. Zudem fördern sie nicht nur das Haarwachstum, sonder halten zudem die Haut elastisch und straff. Die entwässernde Wirkung unterstützt bei Blasenleiden oder Entgiftungskuren. Der hohe Eisengehalt von Brennesseln ist insbesondere für Frauen eine eine gute pflanzliche Eisenquelle.
Brennesselsamen
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe und der gesundheitlichen Wirkung werden aus Brennesselsamen Öle, Shampoos oder andere Kosmetikprodukte hergestellt. Man kann die Samen aber auch direkt essen oder zu Pulver vermalen und als Gewürz verwenden.
Brennesselsamen sind sehr eiweißhaltig und damit gerade für Sportler eine gute pflanzliche Eiweißquelle. Sie werden aus diesem Grund auch gerne als Bestandteil von pflanzlichem Proteinpulver hergenommen. Der Geschmack ist leicht nussig und passt entsprechend sehr gut zu Salaten, Smoothies oder eben Müsli.
Abgesehen davon haben Brennesselsamen auch eine luststeigernde Wirkung für Männer und Frauen. Zusätzlich helfen sie auch noch gegen Harnwegsstörungen, bei chronischer Müdigkeit, Haarausfall und vielen anderen Beschwerden.
Brennesselsaft
Insbesondere bei Entschlackungskuren oder auch Fastenkuren wird gerne Brennesselsaft angewendet. Er wirkt entwässernd und treibt damit sämtliche Giftstoffe aus dem Körper. Es ist kein Problem Brennesselsaft selber herzustellen. Um die entgiftende Wirkung aber auch optimal zu nutzen, sollten jedoch nach Möglichkeit unbelastete Pflanzen aus dem Garten oder aus dem Wald verwendet werden. Am Straßenrand oder am Rand von Feldern sind diese oftmals mit Schadstoffen oder anderen Giftstoffen verunreinigt.
Für den Brennesselsaft gebt ihr die Brennesselnblätter und gerne auch den Stil der Brennessel einfach in einen Mixer und püriert die Pflanze zu einem Brei. Diesen könnt ihr dann durch ein frisches Tuch filtern und habt euren Brennesselsaft. Wichtig dabei ist nur, dass ihr die Brennesseln möglichst schnell verarbetet, damit noch ausreichend Saft in der Pflanze ist und diese nicht schon austrocknen.
Brennesseltee
Die gesunden Wirkstoffe der Brennessel kann man auch über Tee aufnehmen. Zwar könnt ihr Brennesseltee inzwischen überall kaufen, jedoch ist es sehr einfach die jungen Blätter von den Brennesseln im Garten zu sammeln und wie Kräuter zu trocknen. Auf diese Weise lässt sich sehr einfach ein Jahresvorrat an Brennesseltee selber herstellen. Getrocknet sollten die Blätter auch ohne weiteres über das ganze Jahr halten. Neben Brennesselsaft ist ein frischer Brennesseltee die beste Möglichkeit die vielfältigen Inhalststoffe der Brennessel aufzunehmen.
Brennesseljauche
Ganz abgesehen von den kulinarischen und medizinischen Anwendungen von Brennesseln sind sie auch ein ideales natürliches Pflanzenschutzmittel oder auch Dünger. Die dazu benötigte Brennesseljauche kann sehr einfach selbst hergestellt werden. Alles was ihr dazu braucht ist ein Eimer, Wasser und eben Brennesseln. Diese werden vergoren und können nach einer Woche, je nach Verdünnung, zur Stärkung oder Düngung anderer Gartenpflanzen nud zudem auch gegen Ameisen oder Blattläuse wirksam eingesetzt werden. Brennesseljauche ist komplett natürlich und eine ernstzunehmende Konkurrenz für manche chemischen Produkte. In Frankreich ist sogar ein Brennesselkrieg zwischen den Bauern und dem Staat entbrannt. Die Herstellung und der Verkauf von jeglichen Brennessel-Extrakten ist dort unter sehr hohen Strafen verboten. Gerade Frankreich ist aber ein Land, in dem Brennessel-Extrakte eine sehr große Tradition in der Landwirtschaft besitzen.
Brennesseln pflanzen
Wer von der Wirkung der Heilpflanze Brennessel überzeugt ist und diese selbst anpflanzen möchte, der kann inzwischen sogar Brennesselsamen im Internet bestellen. Günstiger ist es natürlich sich den Brennesselsamen zu sammeln oder bestehende Pflanzen mit Wurzeln umzupflanzen. Die Brennessel-Pflanzen sind sehr genügsam und pflegeleicht. Sie wachsen auf fast allen Böden und das über 20 Jahre hinweg.
Brennesseln essen
Nicht nur aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile werden Brennesseln wieder vermehrt in der Küche verwendet. Man könnte fast schon sagen, es gibt eine kleine Renaissance der alten Kräuterküche. Viele Spitzenköche haben die Brennessel erneut für sich entdeckt und verkochen sie in unzähligen Varianten.
Aus den Blättern lassen sich Salate kreieren und mit den Brennesselsamen garnieren. Die Brennesselblätter können genau wie Spinat gekocht und als leckere Beilage oder in Aufläufen genutzt werden. Der Klassiker der Brennessel-Rezpte ist aber die Brennesselsuppe. Sie existiert in unzähligen Varianten. Die Brennessel in der Küche profitiert vom derzeitigen Trend hin zu einer gesünderen und regionaleren Ernährung. Damit schaffen es eben auch die alten Rezepte aus Omas Zeiten wieder auf den Tisch.
PS: Zum Schluss gibt es noch einige Tipps, was ihr gegen Bennesselstiche tun könnt 😉