Karotte, Fenchel und Tofu kann man roh essen, Hülsenfrüchte dagegen sollte man unbedingt kochen. Letztes Jahr fragten auffällig viele Menschen bei Giftinformationszentren nach, welche Beschwerden nach Verspeisen von grünen Bohnen zu erwarten sind. Darüber klärt das Bundesinstituts für Risikobewertung nun in einer Mittelung auf.
Rohe Bohnen können gesundheitsschädlich sein
Durch die Pandemie wird wieder öfter selbst gekocht und mehr Gemüse gegessen, das könnte zu einer unerwarteten Nebenwirkung geführt haben: Im Jahr 2020 erhielten die Giftinformationszentren auffällig viele Anfragen zu Beschwerden nach Verspeisen von grünen Bohnen, teilt das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) mit. „Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsearten dürfen Bohnen nicht roh verzehrt werden“, sagt der Präsident des BfR Andreas Hensel. „Rohe Bohnen enthalten Phasin. Das Protein kann für den Menschen schon in minimalen Dosen gesundheitsschädlich sein und wird erst durch hohe Temperaturen zerstört.“
Was passiert, wenn man die Bohnen roh isst?
Zwei bis drei Stunden nachdem man rohe Bohnen gegessen hat, bekommt man häufig Bauchschmerzen und es wird einem übel. Bei einer schweren Vergiftung kann es dem BfR zufolge zu blutigen Durchfällen, Fieber und Blutdruckabfall kommen. Wie stark die Symptome sind und ob sie überhaupt auftreten, ist „individuell sehr unterschiedlich“, schreibt das BfR – Kinder seien aufgrund ihres geringen Körpergewichts besonders gefährdet.
Gerade bunt marmorierte Feuerbohnen können Kinder zum Probieren verlocken. Eltern, die Bohnen selbst anbauen, rät das BfR daher, ihre Kinder über die Gefahr aufzuklären oder sicherzustellen, dass sie nicht unbeaufsichtigt an die Bohnen rankommen. Werden doch rohe Bohnen gegessen, dann empfiehlt das BfR, umgehend ein Giftinformationszentrum anzurufen.
So bereiten sie Bohnen richtig zu
Bohnen und auch andere Hülsenfrüchte zu dünsten oder zu dämpfen, reicht nicht – sie sollten unbedingt gekocht werden. „Werden die Bohnen mindestens zehn Minuten gekocht, wird das Protein weitgehend zerstört. Gegarte grüne Bohnen stellen daher keine Gefahr für den Menschen dar“, sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Sie rät das Wasser der Bohnen wegzuschütten, da sich darin große Mengen Phasin befinden.