Bio vs. Konventionelle Landwirtschaft

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Die Frage die uns hier beschäftigt ist, wo liegen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten der Tierhaltung bei biologischer Landwirtschaft und konvetioneller Landwirtschaft. Welche Auflagen gibt es etwa für konventionelle Landwirtschaft, für die EU-Bio-Verordnung oder unterschiedliche Öko-Verbände. Hier ein kurzer Vergleich.

Konventionelle Landwirtschaft

In der konventionellen Landwirtschaft sind die Anforderungen an die Tierhaltung vergleichsweise gering. Hierin liegt wohl auch der Grund, warum derart erzeugte Supermarktprodukte sehr günstig angeboten werden können. Gespart wird an allen Ecken und Enden. Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung schreibt nur sehr geringe Anforderungen für die Aufzucht von Schweinen, Hühnern und Kälbern vor. Auch für andere Tiere, wie etwa ausgewachsene Rinder sind die Regelungen an die sich die Landwirte halten müssen überschaubar. Für das Futter etwa gibt es keine Regelungen bezüglich der Qualität.

Die Folge davon ist eine extrem günstige Massenproduktion, bei der weder auf die Tiere noch auf etwaige ökologische Folgen großartig Rücksicht genommen werden muss.

EU-Bio-Verordnung

Für die Herstellung von tierischen Produkten nach der EU-Bio-Verordnung sind die Regelungen strikter als in der konventionellen Landwirtschaft. Das EU-Bio-Siegel garantiert strengere Vorschriften und Haltungsanforderungen. Allerdings muss nicht der gesamte Hof umgestellt werden, sondern es kann ein Teil der Produkte weiterhin auf konventionelle Art und Weise hergestellt werden.

Für das EU-Bio-Siegel ist beispielsweise zusätzlich zum Stall ein Außenbereich vorgeschrieben. Außerdem gibt es Vorschriften zum Futter für die Tiere. So müssen mindestens 95 Prozent davon frei von Gentechnik und ökologisch hergestellt sein. Bei kranken Tieren wird von Medikamenten chemisch-synthetischen Ursprungs abgeraten und durch spezielle Auflagen deren Anwendung erschwert.

Die EU-Bio-Verordnung ist auch bezüglich der Anforderungen an die Tierhaltung etwas strenger als bei der konventionellen Landwirtschaft. Vor dem Schlachter allerdings sind alle Tiere gleich. Denn sowohl der Transport, als auch die Schlachtung der Tiere unterliegt immer noch den „Regeln“ konventioneller Herstellung.

Bio-Verbände

Bio-Verbände wie Demeter, Bioland und Naturland legen besonders großen Wert auf eine artgerechten Haltung. Deren Appell folgt auch Neuland, ein Fleisch- und Eier-Produzent (kein Bio). All diese Verbände fordern eine komplette Umstellung des tierproduzierenden Betriebs. So ist eine teilweise Produktion mit konventioneller Landwirtschaft bei deren Standards verboten. Von den Flächenanforderungen handelt es sich zwar um ähnliche Regelungen wie bei der EU-Bio-Verordnung, allerdings sind die Anforderungen in Sachen Tierschutz deutlich höher. Beispielsweise sind gentechnisch veränderte oder tierische Futtermittel nicht erlaubt. Lediglich die Milch für die Aufzucht von Jungtieren stellt hier eine Ausnahme dar. Des Weiteren ist eine ausschließliche Silagenfütterung untersagt.

Die Behandlung kranker Tiere wird zusätzlich streng geregelt. Unterschiedliche Maßnahmen, bis hin zum Vermarktungsverbot erschweren die Anwendung sämtlicher Heilungsverfahren als Naturheilverfahren.

Leider kommt es auch bei den Bio-Verbänden immer mal wieder zu Skandalen, was zeigt, dass es auch hier kein lückenloses Kontrollsystem existiert. Dennoch sind die Bedingungen der Tierhaltung generell deutlich strenger geregelt als in der EU-Bio-Verordnung oder der konventionellen Landwirtschaft und somit grundsätzlich zu bevorzugen.

Fazit

Zusammenfassend muss man sagen, auch Bio-Verbände sind nicht zu 100 Prozent artgerecht. Dies zeigen etwa die Nutzung von Gitterboden, die Enthornung von Rindern oder das Schreddern bzw. Vergasung von männlichen Küken. Wie bereits sind auch spätestens vor dem Schlachter alle Tiere gleich. Hier gelten überall noch überwiegend die Regelungen der konventionellen Landwirtschaft.

Vom Verzehr tierischer Produkte aus konventioneller Landwirtschaft ist hingegen generell abzuraten, wenn einem die Bedingungen der Tierhaltung am Herzen liegen. Die beste Möglichkeit um Tiere zu schützen und die ökologischen Folgen der Tierhaltung zu verringern ist immer noch der Verzicht oder zumindest starke Reduzierung des eigenen Fleischkonsums.

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