Spätestens wenn es um das geheiligte Bier geht, dann sollten es den letzten Skeptiker des Klimawandels aufhorchen lassen. Die Wissenschaft macht sich nämlich ernsthafte Gedanken um den Bierpreis. Dieser wird in den kommenden Jahren wohl deutlich nach oben gehen.
Rohstoffe werden knapp
Der diesjährige Sommer hat uns zwar wunderbares Wetter beschert, für die Landwirte war die Rekordhitze jedoch nicht immer so erfreulich. Während Obstbauern mit teils sehr guten Ernten rechnen konnten, gibt es viele Landwirte, die verheerende Einbußen hinnehmen mussten. In Zukunft werden Sommer wie der vergangene wohl eher häufiger vorkommen, was auch Getreidesorten wie der Gerste zu schaffen machen wird.
Zu dieser Erkenntnis gelangt ein internationales Forscherteam der University of California. Sie betrachten dabei aber nicht nur die Veränderungen in Deutschland, sondern weltweit. Insgesamt werden die Erntemengen in 34 Ländern über historische Daten analysiert und betrachtet, wie sich diese durch Hitze- und Dürreperioden verändern. Zudem werden Prognosen für die Zukunft erstellt, welche aufzeigen, dass die Erntemengen für Gerste um bis zu 17 Prozent sinken könnten.
2,5 Milliarden Liter weniger Bier
Man hat dabei auch bereits errechnet, was dies für die Bierbraunationen Deutschland, Tschechien und Belgien bedeuten könnte. Die müssen mit Rückgängen von im schlimmsten Fall knapp 40 Prozent bei der Verfügbarkeit des Getreides rechnen. Man geht davon aus, dass der Bierpreis sich aus Mangel an Rohstoffen auf diese Weise verdoppeln könnte.
In Mengen bedeutet dies, dass Deutschland 2,5 Milliarden Liter weniger Bier brauen könnte. Das wären etwas über 60 halbe Liter pro Person. Dabei sind in der Studie ein weiterer Anstieg der Bevölkerung noch gar nicht mit eingerechnet. Wer in Zukunft nicht auf sein kühles Bier im Biergarten verzichten möchte, der wird wohl etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.
