Forscher aus Granada in Spanien haben sich jetzt der menschlichen Sehfähigkeit unter Alkohol angenommen. Dafür durften 67 junge Erwachsene sich unter Aufsicht und zum Wohle der Wissenschaft mit gutem spanischen Rotwein betrinken. Im Fokus der Untersuchung standen die Veränderungen auf unserer Netzhaut.
Ab 0,5 Promille wird es schwierig
Unter Einfluss von Alkoholkonsum wurde bei den Probanden der Tränenfilm vermessen. Dabei zeigte sich, dass ab einem Promillewert von 0,5 sich der Tränenfilm um etwa 10 Prozent reduziert hat. Als Konsequenz ist die Abbildungsqualität beeinträchtigt. Das zeigte sich bei einem Versuch, wobei neben einer großen Lichtquelle eine kleine gezeigt wurde. Im nüchternen Zustand konnten etwa 75 Prozent der Studienteilnehmer die kleine Lichtquelle neben der großen noch erkennen, bei einem Wert von 0,5 Promille war es nur noch für etwa die Hälfte möglich.
Alkohol in der Tränenflüssigkeit
Neben dem Volumen des Tränenfilms ändert sich auch dessen Zusammensetzung. So ist dieser im betrunkenen Zustand tatsächlich mit Alkohol versetzt. Als Folge verdunstet der Tränenfilm schneller, wird dünner und kann so gegebene Ungleichheiten auf dem Netzhautbild nicht mehr so gut ausgleichen. Was in der Bar für „hübschere“ Besucher sorgt, kann im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Wer klare Sicht braucht, der sollte entsprechend auf Alkohol verzichten.