Ab 2027 könnte es keine Käfighaltung mehr in der EU geben. Eine Bürgerinitiative hat es geschafft, dass die EU-Kommission nun einen Gesetzesvorschlag einreichen will, der das Leben von 300 Millionen Kaninchen, Hühnern und Schweinen etwas erträglicher gestalten soll.
1,4 Millionen Menschen haben unterschrieben, um die Käfighaltung zu verbieten
Neun Jahre lang hat die Bürgerinitiative „End the Cage Age“ dafür gekämpft, nun will die EU die Käfighaltung von Tieren verbieten: Bis 2023 will die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag dazu einreichen, ab 2027 könnte das Verbot dann in Kraft treten. Bis Oktober vergangenen Jahres hatte die europäische Bürgerinitiative 1,4 Millionen Unterschriften gesammelt, wodurch sich die EU mit dem Vorschlag befassen musste. Insgesamt 170 Organisationen hatten sich ihr angeschlossen, darunter waren Foodwatch, die Albert-Schweitzer-Stiftung und das Deutsche Tierschutzbüro.
300 Millionen Tiere werden momentan in der EU in Käfigen gehalten
In Europa ist nicht nur jede zweite Legehenne in einen Käfig eingesperrt, sondern auch neun von zehn gezüchteten Kaninchen. Insgesamt werden Foodwatch zufolge noch 300 Millionen Muttersauen, Kaninchen und Hühner in Käfigen gehalten. Daher fordert Foodwatch schnelles Handeln: „Jeder Tag, an dem wir nicht handeln, ist ein Tag, an dem eine Million von Muttersauen ihre Ferkel nicht umsorgen kann und Hühner und Kaninchen sich nicht so bewegen können, wie sie es brauchen“, sagte Foodwatch-Vertreter Matthias Wolfschmidt. Das Verbot der Käfighaltung dürfe auch nicht durch Billigimporte aus Drittstaaten unterlaufen werden; stattdessen spricht sich Foodwatch dafür aus, dass die Einfuhr von tierischen Produkten auf Basis der gleichen Tierschutzstandards erfolgen solle, die im EU-Binnenmarkt gelten.
Mit dem Ende der Käfighaltung wird das Leben von unzähligen Legehennen, Sauen, Kälbern, Kaninchen, Junghennen, Masthähnchen, Wachteln, Enten und Gänsen etwas erträglicher. „Tiere sind fühlende Wesen und wir haben eine moralische, gesellschaftliche Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Bedingungen für Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben dies widerspiegeln“, sagte die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.