Wenn du im Frühjahr durch den Wald läufst und es riecht überall nach Knoblauch, dann lohnt sich ein genauerer Blick. Meist finden sich dann riesige „Felder“ voller Bärlauch. Da lohnt es sich immer einen Beutel dabei zu haben, dann kannst du dir direkt den frischen Bärlauch ernten.
Ein wenig Vorsicht ist geboten, da die Blätter des Bärlauchs sich denen der Maiglöckchen oder der Herbstzeitlose ähneln. Wer sich hier also nicht sicher ist, der sollte unbedingt vorsichtig sein und auf das Ernten von Bärlauch im Wald verzichten. Am besten verlässt man sich hier auf seine Nase. Es sollte deutlich nach Knoblauch riechen.
Auf Nummer Sicher gehst du, wenn du die Möglichkeit hast in deinem Garten eigenen Bärlauch zu pflanzen. Alle dazu notwendigen Informationen habe ich dir im Folgenden zusammengestellt.
Bärlauch pflanzen
Der Bärlauch ist eigentlich eine Wildpflanze, die auch für den eigenen Garten „kultiviert“ werden kann. Es gibt auch keine unterschiedlichen Sorten, wie bei anderen Pflanzen.
- Bärlauch säen: er ist ein Frostkeimer, weshalb er zwischen Oktober und Januar gesät werden sollte. Die Aussaat von Bärlauch ist aber eine wirkliche Geduldsprobe, da dieser zwischen 14 Monaten und bis zu 2 Jahren zum Keimen benötigt.
- Bärlauch pflanzen: die Zwiebeln des Bärlauch kannst du eigentlich ganzjährig ausgraben und versetzen. Das geht auch viel schneller aus ihn zu säen. Ich empfehle direkt fertige Bärlauch Pflanzen in den Garten einzusetzen
- Pflanztiefe der Zwiebeln: ca. 5 cm
- Standort: Halbschatten
- Bodenbeschaffenheit: Bärlauch mag einen feuchten und humosen Boden.
- Keimzeit: 14 Monate bis 2 Jahre
- Abstand: beim setzen der Zwiebeln reicht ein Abstand von 5 cm bis 10 cm
Tipp: Sollte der Bärlauch im Garten zu sehr wuchern, kannst du dir im Herbst die Zwiebeln ausgraben und etwa mit in einen Salat schneiden.
Bärlauch pflegen
Wenn du in deinem Garten den richtigen Standort für deine Bärlauch Pflanzen gefunden hast, dann ist er wirklich sehr pflegeleicht. Wenn du aber nicht aufpasst, dann kann es dir passieren, dass er sich sogar schneller als gewollt ausbreitet.
- Bärlauch gießen: er mag es feucht. Sein natürlicher Lebensraum sind Waldränder.
- Bärlauch düngen: er liebt einen humosen Boden, deshalb kannst du gerne einmal im Jahr etwas Humus auf den Bärlauch geben.
- Bodenpflege: keine besondere Bodenpflege notwendig!
- Schutz vor Krankheiten: Dadurch, dass es sich hier um eine Wildpflanze handelt, die auch noch sehr früh im Jahr wächst, ist sie sehr robust und eigentlich nicht von Schädlingen und Krankheiten bedroht.
Bärlauch ernten
An den Waldrändern gibt es oft riesige Felder mit Bärlauch. Hier kannst du dich dann einfach nach Belieben bedienen, solltest aber besser mit dem Besitzer sprechen, um gegebenenfalls Ärger zu vermeiden. Nach dem Ernten solltest du die Blätter aber gut waschen, denn es kann passieren, dass sich daran Eier des Wuchsbandwurmes befinden. Die gehen aber beim Waschen ab.
Im eigenen Garten muss man da schon etwas besser Haushalten, will man regelmäßig seinen Bärlauch ernten. Deshalb gilt hier folgende Faustregel:
Bärlauch nur pflücken, wenn er mindestens vier Blätter hat, dann können die äußeren beiden Blätter geerntet werden!
Wenn du nur so nachhaltig den Pflanzen entnimmst, was du tatsächlich auch brauchst, dann können sich immer wieder neue Blätter nachbilden und du kannst mit etwas Glück vom Februar bis Ende April regelmäßig Bärlauch ernten.
Bärlauch lagern
Bärlauch lässt sich in unverarbeiteter Form schlecht lagern. Schlägst du ihn nach der Ernte in ein feuchtes Tuch ein und legst dieses dann in den Kühlschrank, hält er sich lediglich wenige Tage frisch.
Besser ist es ihn klein zu hacken und anschließend einzufrieren oder direkt zu verarbeiten. Hier bietet sich etwa ein leckeres Bärlauchpesto an. Das hält sich einige Wochen im Kühlschrank und kann auch immer mal wieder als Geschmacksträger für Suppen und Soßen hergenommen werden.
Besser noch ist eine Bärlauchpaste, die hält sich kühl und trocken gelagert bis zu nächsten Bärlauch Ernte. Püriert man die Blätter mit ein wenig Ölivenöl und gibt diese in ein verschließbares Glas. Damit kein Sauerstoff an die Paste gelangt sollte sie immer wieder mit einer dünnen Schicht Öl bedeckt werden.
Viel Spaß mit den eigenen Bärlauch Pflanzen im Garten!