Studien haben es belegt: die deutschen Kinder leiden zunehmend an Übergewicht durch mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung. Gerade auch die aktuelle Pandemie-Situation fördert diese Probleme zusätzlich indem sie das Leben und somit auch die Ernährung unserer Kleinsten häufig komplett auf den Kopf stellt. Die Eltern im Homeoffice, die Kinder im Homeschooling: Hier bleibt sehr oft keine Zeit, auch noch ein ordentliches warmes Mittagessen auf den Tisch zu zaubern. Obst und Gemüse kommen meist zu kurz. Vermehrt wird hier aus Stress und Zeitnot einfach schnell zur Currywurst und Pommes vom Imbiss nebenan oder sogar zu Chips und Limonade vor dem Fernseher gegriffen.
Da dies für Kinder häufig noch gravierendere Folgen haben kann, als für Erwachsene, sollte unbedingt auch in den aktuell schwierigen Zeiten auf die Ernährung des Nachwuchses – und dadurch idealerweise auch vermehrt auf die eigene Ernährung 🙂 – geachtet werden. Hier können bereits ein paar kleine Tipps und Tricks entscheidende positive Effekte auf die Gesundheit bringen:
Ausreichend gesunde Flüssigkeit
Es ist wichtig, dass Kleinkinder täglich rund 1 Liter trinken. Schulkinder etwa 1,5 Liter. Hierfür eignen sich perfekt Durstlöscher wie Wasser, ungesüßte Tees oder hin und wieder auch mal ein Glas Saft (am besten 1:2 oder 1:3 verdünnt mit Wasser). Da Kinder in ihrer kleinen Welt häufig vergessen zu trinken, sollten die Eltern immer wieder ein Auge darauf haben. Um ein Gefühl dafür zu haben, wie viel dein Kind wirklich trinkt, füllst du ihm am besten eine Trinkflasche voll und schaust immer wieder ob diese sich nach und nach leert.
Frische und abwechslungsreiche Speisen
Auch wenn die Zeit im Homeoffice oft knapp ist, sollten nicht zu häufig Fertiggerichte auf dem Speiseplan stehen. Denn diese enthalten Unmengen an Zucker, Zusatzstoffen und Kalorien und schädigen langfristig die Geschmacksnerven der Kinder.
Damit die Mittagspause trotzdem nicht in Stress ausartet, macht es hier Sinn, abends bereits vorzukochen oder schon am Wochenende Gerichte für die kommende Woche vorzubereiten und einzufrieren. Denn ganz viele Speisen lassen sich problemlos wieder auftauen und erwärmen ohne die gesunden Nährstoffe zu verlieren. Darüber hinaus bietet sich auch das Kochen einer größeren Menge, die für zwei Arbeitstage ausreicht, an.
Mehrmals täglich Obst und Gemüse
Das Obst und Gemüse gesund sind, weiß jedes Kind. Allerdings sind Lebensmittel wie zum Beispiel Tomaten, Gurken, Karotten oder auch Äpfel, Orangen und Kiwis nicht nur förderlich sondern unbedingt notwendig für den Körper unserer Kleinen. Stelle deshalb als Snack für Zwischendurch immer wieder verschiedenes Obst und Gemüse bereit. Idealerweise variiert dieses immer etwas – zum Beispiel nach Jahreszeit, Farbe oder auch Sorte – um für dein Kind interessant zu bleiben.
Dabei kann auch dieser Snack perfekt im Voraus vorbereitet und in Brotboxen frischgehalten werden. Die Alternative: Mittlerweile gibt es in Supermärkten vermehrt auch bereits vorbereitete Obst- und Gemüseschälchen.
Mehrere geregelte Essenszeiten
Kinder brauchen Routine und außerdem mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt über den Tag. Ihr Energie-Speicher ist deutlich kleiner als bei Erwachsenen und somit durch Spielen, Lernen oder auch Wachstumsprozesse sehr schnell wieder geleert. Deshalb ist es essenziell, ihnen immer wieder Speisen anzubieten. Während kleine Obst- und Gemüsesnacks – wie beschrieben – für Zwischendrin ideal sind, sollten für die Hauptmahlzeiten unbedingt feste Zeitpunkte definiert werden.
Und auch hier gilt grundsätzlich wieder: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages und sollte deshalb besonders nährreich und gesund sein.
Regelmäßig Fisch und Vollkorn
Brot und Nudeln aus Vollkornmehl sind super lecker und werden von Kindern meist auch gerne gegessen insofern sie von Beginn an in deren Ernährung Einzug halten. Eine spätere Umstellung von Weißmehlprodukten auf die Vollkorn-Alternative hingegen, kann sich schwieriger gestalten, da der kräftigere Geschmack bei manchen Kleinen auf Abneigung stößt.
Ähnlich gestaltet es sich mit Fisch. Insofern dieser bereits frühzeitig auf den Teller kommt, finden die meisten Kids die Abwechslung wirklich lecker. Und dabei ist Fisch auch noch wirklich gesund, da er viele wichtige Fettsäuren und das wichtige Spurenelement Jod enthält. Dein Kind greif nur zu Fisch, der in der Panade steckt? Nicht ganz optimal aber immer noch besser, als garkeinen Fisch zu essen 🙂
Gute Fette
Pflanzliche Öle wie etwa Oliven– oder Leinöl liefern lebenswichtige Fettsäuren und Vitamine. Nutze diese deshalb zum Kochen der Speisen und bestreiche Brote auch gerne mal mit etwas Butter oder ausgehärteter Margarine.
Sinnvoller Einsatz von Süßigkeiten
Viele Eltern würden Süßigkeiten am liebsten ganz vom Ernährungsplan streichen. Allerdings werden die kleinen Leckereien für Kinder umso spannender, je verbotener sie sind. Aus diesem Grund macht es keinen Sinn, Süßigkeiten komplett zu verbannen. Viel besser ist es, diese gezielt anzubieten. So ist eine stark reduzierte Portion Süßes am Tag – beispielsweise als Belohnung nach einer Lerneinheit oder auch dem Aufessen der Mittagsmahlzeit – durchaus vertretbar.
Sei ein Vorbild
Der mitunter wichtigste Aspekt nun zum Schluss: Sei deinem Kind ein Vorbild. Kinder neigen dazu, ihre Eltern im Verhalten zu kopieren. Dies bezieht sich auch auf die Essgewohnheiten. Wenn deine Ernährung im Homeoffice also aus schnellem Süßkram und Cola besteht, kannst du von deinem Kind kaum ein gesundes Essverhalten erwarten. Also achte selbst auf einen ausgewogenen und abwechslungsreichen Speiseplan und versuche, die vorherigen Tipps bestmöglich auch selbst umzusetzen. Um deinem Kind hier noch mehr gesunden Lebensstil mit auf den Weg zu geben, macht es außerdem Sinn – und zudem noch Spaß – hin und wieder gemeinsam mit deinem Kind zu kochen oder die kleinen Snacks für Zwischendurch vorzubereiten.
Dein Kind gesund zu ernähren, ist also gar nicht so kompliziert, wie viele denken. Natürlich kostet es zwar etwas mehr Zeit, als ein Fertiggericht aufzuwärmen, aber die Mühe lohnt sich wirklich. Wenn du dann zusätzlich zu den oben aufgeführten Tipps noch auf ausreichend Bewegung deines Kindes achtest, legst du so bereits frühzeitig den Grundstein für eine bewusste und ausgewogene Lebensweise deines Nachwuchses.