Wir waren diese Woche abends nochmal ein wenig mit den Kindern spazieren und in weißer Voraussicht habe ich immer einen Beutel dabei. Gerade im Herbst ist das nie verkehrt, man weiß ja nie, was man findet. Diesmal haben wir ein wahres Schlehenparadies entdeckt, welches mir vorher noch nie aufgefallen ist. Kurzerhand wurden die Schlehen eingepackt und zu Schlehenmarmelade verarbeitet.
Berechtigterweise kommt jetzt mit Sicherheit der Einwand: „Aber es gab doch noch gar keinen Frost“. Stimmt! Bei meinem Rezept macht das aber nichts, dazu aber später mehr. Erstmal vielleicht für all jene, die sich zum ersten Mal an Schlehenmarmelade wagen, Schlehen sollten vorab einen Frost mitbekommen haben, dann geht der für die Früchte typische pelzige Geschmack weitestgehend weg. Man kann alternativ die geernteten Schlehen auch einfach eine Nacht in den Gefrierschrank legen, aber besser ist es auf den Frost zu warten.
Ich wollte aber nicht warten. Viel zu verführerisch lagen die großen, blauen Früchte auf meinem Weg! Deswegen habe ich mir etwas anderes ausgedacht und es hat sehr gut funktioniert. 😊
Zubereitung: Apfel-Schlehen-Marmelade
- Zuerst werden die gesammelten Schlehen, sofern sie noch keinen natürlichen Frost mitbekommen haben, gewaschen und über Nacht in den Gefrierschrank gelegt.
- Am nächsten Tag nehmen wir die Schlehen wieder aus dem Gefrierfach und geben sie mit dem Apfelsaft zusammen in einen großen Topf. Der Topf sollte maximal bis zur Hälfte gefüllt sein, so dass später nichts darüber hinaus spritzen kann.
- Im Anschluss lassen wir das Ganze mindestens 15 Minuten köcheln. Dabei brechen die Schlehen auf und geben einen Teil ihres Aromas an den Apfelsaft weiter.
- Im nächsten Schritt schütten wir unseren Sud in ein feines Metallsieb. Nachdem der Apfelsaft durchgelaufen ist kann man noch ein wenig mit dem Löffel die Schlehen ausdrücken, um auch deren Saft noch etwas mitzubekommen. Ich nehme aber bewusst nicht die Flotte Lotte!
- Erst jetzt kommt der aufgefangene Saft zurück in den Topf und wird mit dem Gelierzucker entsprechend der Packungsbeschreibung aufgekocht. Meist sind dies 4 bis 6 Minuten und variiert je nach Frucht und Zucker.
- Die fertige Marmelade wird anschließend in sehr gut gesäuberte Schraubgläser gefüllt und schnell verschlossen. Wie wichtig
- Nach ein paar Stunden ist die Schlehenmarmelade abgekühlt und kann gegessen werden.
Mehr zum Rezept
Der Geschmack meiner mit Schlehe angehauchten Marmelade erinnert an Johannisbeerenmarmelade. Ein bisschen weniger sauer vielleicht. Würden wir die Schlehen komplett durch die Flotte Lotte durchdrehen, dann hätten wir jede Menge des herben Schlehengeschmacks in der Marmelade und das mag ich persönlich nicht so. Mir reicht einfach ein wenig Schlehenaroma.
Folglich wird der Apfelsaft mit der Schlehe aufgekocht und so nur ein wenig Schlehensaft mit in der Marmelade verarbeitet. Auch wähle ich bewusst den 1zu1 Gelierzucker. Wer mag, der kann gerne auch auf 2zu1 oder 3zu1 Gelierzucker zurückgreifen, aber der hohe Zuckeranteil gleicht die Schlehe sehr gut aus.
Vielleicht fragst du dich, warum macht er denn ausgerechnet Schlehenmarmelade, wenn er gar keine Schlehen mag? Ganz einfach: Weil das was bei meiner Marmelade am Ende rauskommt super lecker ist. Meine Kinder haben am selben Abend ein ganzes Glas leer gemacht. 😉