Die Feiertage sind vorbei, das neue Jahr ist da und so langsam fallen die Nadeln vom Weihnachtsbaum büschelweise ab wenn man ihn nur ansieht. Also Kugeln abgehängt und ab damit auf die Straße oder zur Sammelstelle. Aber was passiert dann mit unserem weihnachtlichen Begleiter?
Kompostiert oder verbrannt
Aktuell werden sie in den meisten Fällen geschreddert und dann zu Kompost. Manchmal werden sie auch zu Holzschnitzeln zerkleinert und in Heizkraftwerken zur Energieerzeugung verbrannt. Wenn man einen Garten besitzt, so kann man den Baum auch hier selbst kompostieren. Außerdem nehmen manche Tierparks oder Zoos die Bäume gerne entgegen um sie an Tiere zu verfüttern, Elefanten knabbern die Bäumchen nämlich gerne. In meiner Kindheit haben wir den Baum immer im Ofen zum Heizen genutzt, die Äste mit den Nadeln brennen schnell und es knisterte so herrlich.
Das klingt leider nach einem etwas traurigem Ende für unsere hübschen Bäumchen. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Forscher der englischen Universität Sheffield arbeiten aktuell an einem unerforschten Verfahren, wie man aus den Nadeln Ausgangsstoffe für Süßungsmittel, Essig oder Farbe gewinnen kann.
Gibt es bald Süßigkeiten aus Tannennadeln?
Tannennadeln bestehen tatsächlich bis zu 85 Prozent aus Lignocellulose, welche aber so komplex aufgebaut ist, dass sie für die meisten industriellen Prozesse unbrauchbar ist. Die Lignocellulose muss mit Hilfe von Hitze und Lösungsmitteln zu verwendbaren Chemikalien abgebaut werden, darauf konzentriert sich auch die Studie. Die Forscher möchten aus der komplexen Struktur einfache aber hochwertige Rohstoffe wie Zucker oder Phenolen gewinnen. Diese Stoffe werden beispielsweise in Haushaltsreinigern oder in Mundspülungen verwendet.
Sollten die Forscher ein einfaches Verfahren finden, könnten auch Bioraffinerien die Nadeln verarbeiten. Die gewonnene Flüssigkeit enthält dann Glucose, Essigsäure und Phenole aus denen sich Süßungsmittel, Essig und Farbe herstellen ließen.
Was ein kurioser Gedanke, dann werden nicht nur Weihnachtsmänner und Nikoläuse zu Osterhasen und Ostereiern, sondern auch der Tannenbaum könnte in anderer Form auf unseren Tellern oder in unserem Haushalt landen. Besonders nett wäre es, wenn man sich ein Produkt aussuchen könnte zu welchem der hauseigene Weihnachtsbaum verarbeitet wird, welches man am Ende erhält. Das könnte doch ein hübsches Andenken werden an das vergangene frohe Fest.