Kaum eine Küche kommt ohne den flüssigen Würzhelfer aus! Kein Wunder, schließlich verpasst Essig unseren Gerichten einen unverwechselbaren Geschmack, auf den wir ungern verzichten wollen. Das ist aber lange noch nicht alles: Essig (vor allem Apfelessig) erweist sich als beliebtes Hausmittel für Haut und Haare.
Was ist Essig eigentlich, ist er gesund und zu welchen Speisen passt der Allrounder? Dazu jetzt mehr! Zum Schluss bekommst du von uns eine Anleitung, mit der du deinen eigenen Essig in nur wenigen Schritten selbst herstellen kannst. 😊
Was ist Essig genau?
Essig ist ein säuerlich schmeckendes Konservierungs- oder Würzmittel, das sich bildet, sobald Alkohol durch Bakterien in Wasser und Essigsäure verwandelt wird. Die Bakterien kommen in einer dickflüssigen Masse zusammen, die als sogenannte Essigmutter bezeichnet wird. Diese wird am Ende gemeinsam mit weiteren Restbeständen herausgefiltert. Wir erhalten einen Wert von 0,2 – 1,5 % an Restalkohol. Die (meist) klare Flüssigkeit setzt sich im Grunde aus Wasser und lediglich zu einem Fünftel aus Säure zusammen.
Bevor der Essig in unseren Gerichten landet, muss er für eine Weile gelagert werden, um sein individuelles Aroma zu entfalten. Die Lagerung findet herkömmlicher Weise in Holzfässern statt, die auf das gewünscht Resultat ausgerichtet sind. Je nach Holzart unterscheidet sich auch der Geschmack. Wenn du die Grundzutat etwas herausschmeckst, ist dies ein Indikator für hohe Qualität. Konservierungsstoffe oder andere Zusätze sollten nicht vorkommen und sind auch nicht erforderlich. Industriell hergestellte Essigsorten werden vor dem Verkauf leider oftmals mit Antioxidationsmitteln und Zucker versetzt.
Welcher Essig zu welchem Gericht?
Ein fruchtiger Himbeeressig, kräftiger Rotweinessig, klassischer Branntweinessig, Tafelessig oder doch lieber der mediterrane Aceto Balsamico? Welcher Essig es bei dir auch sein darf, jede Sorte hat ihre ganz persönlichen Vorzüge.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Meistens wird Essig zusammen mit Öl zu einem leckeren Salatdressing angerührt. Doch das ist nur eine der wenigen Einsatzmöglichkeit des Würzmittels. So können mit Weinessig zum Beispiel diverse Marinaden und Saucen verfeinert werden. Weißweinessige geben der beliebten Hollandaise Sauce das gewisse Etwas, während Rotweinessig kräftigen Soßen ein spezielles Aroma verleiht. Zu Obstessig solltest du greifen, wenn du Früchte einlegen möchtest.
Wer mal was Neues ausprobieren will, der sollte einen Schuss in seinen Nachtisch geben. Ja, du hast richtig gehört! Schon mal Eis mit ein wenig Fruchtessig probiert? 😉 Auch in Backkreationen tut der Essig dem Geschmack keinen Abbruch. Im Gegenteil: Teige bekommen eine besondere Note sowie eine saftige und luftig-lockere Konsistenz. Aber natürlich spricht auch gegen die gute alte Vinaigrette nichts, die meist aus mildem Balsamicoessig, Olivenöl und Senf besteht.
Doch damit nicht genug: Das Würzmittel schmeichelt nicht nur dem Gaumen, sondern auch dem Magen, denn mit Essig verfeinerte Speisen sind besser verträglich. Ebenso dient der Essig als Konservierungsmittel. Sein hoher Säureanteil führt zu einer Senkung des pH-Wertes in Nahrungsmitteln, sodass keine Vermehrung von Bakterien stattfinden kann.
Ist Essig gesund?
Wie steht es jedoch um die gesundheitliche Wirkung? Dem Essig wird nachgesagt, dass er die Verdauung fördert, die Darmflora stärkt und das Immunsystem pusht. Hinzu kommt, dass die klare antibakterielle Flüssigkeit den Blutzuckerspiegel stabilisieren soll. Ein weiterer Pluspunkt: Verfeinerst du deinen Salat mit Essig, kann die Ausbreitung von Keimen gestoppt werden.
Auch ein Abnehm-Effekt wird der sauren Flüssigkeit zugeschrieben. Schon ein Esslöffel am Morgen kann sich positiv auf die Gewichtsreduktion auswirken, da die Einnahme Stoffwechsel und Verdauung ankurbeln soll. Apfelessig wird als besonders wirksames Hausmittel angepriesen. Erfahre hier, wo Apfelessig hilft und wo nicht.
Anleitung: Essig selbst machen
Das saure Konservierungs- und Würzmittel kann auch unkompliziert zu Hause hergestellt werden. Mit einer Essigmutter gelingt die Zubereitung schnell und mühelos. Hast du noch keine zu Hause, findest du die gallertartige Masse aus Essigsäurebakterien in Biomärkten, Drogerien oder im Winzerbedarf. Viel Spaß bei deinem DIY-Essigprojekt! 😊
So funktioniert‘s:
- Gib den Essigkahm zusammen mit 1 Liter Alkohol (4 – 10 %) in ein bauchiges Behältnis.
- Da Wärme und Sauerstoff für diesen Vorgang wesentlich sind, stecke ein Wattebausch in die Öffnung, der als luftdurchlässiger Deckel fungiert.
- Eine Temperatur von 25 – 30 °C ist erforderlich.
- Schwenke den werdenden Essig jeden Tag leicht.
- Wenn es anfängt zu gären, riecht es nach dem süßlichen Azeton.
- Warte circa 3 bis 4 Wochen, bis der Essig zu Ende gegoren ist.
- Siebe ihn dann ab und lege die Essigmutter beiseite.
- Diese kann nochmals verwendet werden.
- Nach rund 2 ½ Monaten ist dein Essig einsatzbereit.
Fazit: Mit Essig ist noch lange nicht Essig!
Wir hoffen, dass wir in diesem Beitrag deine wichtigsten Fragen rund um das Thema Essig beantworten konnten!
Der flüssige Helfer bereichert nicht nur jedes Salatdressing, sondern verleiht auch diversen anderen Köstlichkeiten ein spezielles Aroma. Ebenfalls können dem Essig einige gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen werden: So soll er sich positiv auf die Verdauung auswirken, das Immunsystem stärken, das Abnehmen unterstützen und die Blutzuckerwerte regulieren.
Essig lässt sich auch ziemlich einfach zu Hause selbst machen. Ein paar Zutaten und ein wenig Geduld und du kannst schon bald von deinem selbstgemachten Essig kosten. 😊