Wer glaubt, dass wir das Fleisch oder die Wurst vollständig aus unserer Gesellschaft verbannen können, der lebt entweder in der Zukunft, oder in einem Luftschloss. Viel zu beliebt ist der tierische Genuss. In einem Gedankenexperiment wollen wir aber dennoch einmal sehen was wäre, wenn wir alle tatsächlich 30 Tage vegan leben würden. Was hätte dies für Konsequenzen?
Die schweizer Zeitung „20 Minuten“ hat hierfür in einem Artikel die notwendigen Zahlen zusammengetragen. Würden wir jetzt einmal davon ausgehen, dass sich der Fleischkonsum von Deutschland einigermaßen mit den Schweizer Daten deckt, so würden wir in 30 Tagen einen unglaublichen Einschlag erleben. Vielleicht essen die Schweizer ein wenig mehr Käse, wir in Deutschland etwas mehr Fleisch und Wurst, ansonsten dürfte die Rechnung eher zu unseren Gunsten ausfallen.
Bei 30 veganen Tagen bräuchten auch die größten Bedenkenträger keine Angst vor einer pflanzlichen Ernährung haben. So schnell bekommt niemand irgendwelche Mangelerscheinungen.
30 Tage vegan – die Zahlen
Unsere Ausgangszahlen – Pro Person werden innerhalb eines Monats im Schnitt folgende Mengen Tiere oder tierische Produkte verspeist:
- 1,2 Geflügeltiere
- 0,03 Schweine (oder 0,005 Rinder)
- 4,9 Liter Milch
- 0,8 Liter Milchgetränke
- 1,4 Kilo Joghurt
- 0,44 Kilo Butter
- 0,68 Kilo Rahm
- 1,8 Kilo Käse
- 14,5 Eier
30 Tage vegan – die Ergebnisse
Würden diese Zahlen auf eine Bevölkerung von 80 Millionen hochgerechnet, so müssten in nur einem „veganen Monat“ so einige Tiere nicht geschlachtet werden oder es könnten Unmengen tierischer Produkte eingespart werden:
- 96 Millionen Geflügeltiere
- 2,4 Millionen Schweine (oder 400.000 Rinder)
- 392 Millionen Liter Milch
- 64 Millionen Liter Milchgetränke
- 112.000 Tonnen Joghurt
- 80.000 Tonnen Butter
- 54.400 Tonnen Rahm
- 144.000 Tonnen Joghurt
- 1,16 „Milliarden“ Eier
Welche Konsequenzen folgen daraus?
Spinnt man diese Rechnung ein wenig weiter so könnte man grob annehmen, dass eine durchschnittlich Milchkuh in etwa 700 Liter Milch pro Monat geben kann. Folglich werden für die Milchproduktion Deutschlands über eine halbe Millionen Milchkühe gebraucht. Dabei ist die Menge für anderweitige Milchprodukte nicht mit eingerechnet, lediglich die reine Milch – kein Käse, keine Butter, kein Joghurt.
Bei den Hühnern sieht das noch gravierender aus. Ein Huhn legt heute im Durchschnitt 23 Eier pro Monat. Alleine um die über eine Milliarde Eier zu produzieren, müssen entsprechend 50 Millionen Hühner gehalten werden. Zusammen mit den Geflügeltieren, die geschlachtet werden, halten wir also kontinuierlich etwa doppelt so viele Hühner, wie Deutschland Einwohner hat.
Zuletzt schauen wir auf den Klimafaktor einer veganen Ernährung. Ein durchschnittlicher Allesesser verursacht für seine Ernährung pro Tag vier Kilogramm mehr an CO2 als ein Veganer. Das klingt nach nicht wirklich viel. Bei 30 Tagen wären das auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet jedoch stattliche 9,6 Milliarden Kilogramm CO2. Um ein Gefühl für die Größenordnung zu bekommen: Äquivalent könnte man dafür mit einen durchschnittlichen PKW mit einem CO2-Ausstoß von 120g/km 80 Milliarden Kilometer weit fahren – das entspricht 2.000.000 Erdumrundungen!
Wenn jeder einfach einmal im Jahr einen Monat vegan lebt, hätte dies einen sehr positiven Effekt für Tiere und das Klima. Drei mal 10 Tage würden auch funktionieren. Dafür braucht niemand irgendwelche Vitamin B12 Tabletten oder anderweitige Nahrungsergänzungsmittel. Keine Angst dadurch stirbt auch niemand, wirklich niemand! Ganz im Gegenteil…
Für jeden der es gerne ausprobieren möchte haben wir ganz viele, ganz tolle vegane Rezepte zusammengestellt. Die Auswahl reicht auch locker für etwas länger als 30 Tage 😉