Manche mögen´s heiß, andere blutig. Doch wer Fisch und Fleisch zu roh isst, den erwarten Fieber, Durchfall und Übelkeit. Eine Ernährungswissenschaftlerin gibt Tipps, wie Hühnerfleisch zubereitet und gelagert werden sollte.
Auf keinen Fall sollte man rohes Fleisch essen
Wer isst wie in der Steinzeit, bei dem kann es blutig werden: Bei einigen Anhängern der Paleo-Diät steht rohes Fleisch täglich auf dem Speiseplan. Egal, was sie hören, essen sie nie rohes Hühnchen, rät die Ernährungsberaterin Mia DiGeronimo in einem Beitrag zu den „health essentials“ der Cleveland Clinic. Denn rohes Fleisch kann mit Bakterien kontaminiert sein, die zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Hühnchen ist dabei besonders oft mit Keimen belastet: In Deutschland ist fast jedes zweite Stück Hühnerfleisch mit dem Durchfallerreger Campylobacter belastet, das ging aus dem Jahresbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor.
Neben Campylobacter befinden sich in Hühnerfleisch oft noch andere Bakterien, die zu einer Lebensmittelvergiftung führen können, darunter sind Salmonellen, Clostridium perfringens und E. coli.
Wie bemerke ich eine Lebensmittelvergiftung?
„Symptome einer Lebensmittelvergiftung können Fieber, Magenkrämpfe, Durchfall und manchmal Übelkeit und Erbrechen sein“, erklärt DiGeronimo. Diese können bereits einige Stunden nach dem Verzehr eines kontaminierten Lebensmittels eintreten und je nach Auslöser bis zu einer Woche dauern. Gerade Durchfall und Erbrechen dehydrieren den Körper, daher rät die Expertin, im Fall einer Lebensmittelvergiftung viel Wasser zu trinken.
Wie man sich gegen eine Lebensmittelvergiftung schützt
Wer eine Vergiftung durch kontaminiertes Fleisch verhindern will, dem empfiehlt sie zwei Dinge: Einerseits sollte Hühnerfleisch heiß gebraten werden, im Inneren des Fleisches sollten Temperaturen von bis zu 74 Grad Celsius heiß werden. Anderseits muss das Fleisch richtig transportiert und gelagert werden: Spätestens zwei Stunden, nachdem das Fleisch aus der Kühlung genommen wurde, sollte es wieder im Kühlschrank landen. Der beste Ort im heimischen Kühlschrank ist ihr zufolge das untersten Fach des Kühlschranks, dort sollte es allein gelagert werden und auf keinem Fall zusammen mit frischen Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln. Wer es nach zwei Tagen im Kühlschrank nicht zubereitet, dem empfiehlt die Expertin, das Fleisch einzufrieren. Im Gefrierschrank sei es bis zu einem Jahr haltbar.
Wer sich nicht sicher ist, ob sein Hühnerfleisch noch gut ist, dem rät sie zum Geruchstest: Frisches rohes Hühnerfleisch hat nur einen leichten Geruch, wenn das Fleisch jedoch eigenartig oder faul riecht, dann sollte es auf keinen Fall mehr gegessen werden. Auch anhand der Farbe kann man überprüfen, ob das Fleisch noch gut ist: Rosa und feucht sollte Hühnerfleisch sein, ist es schleimig oder hat eine andere Farbe bekommen, dann ist das kein gutes Zeichen und sollte das Fleisch sollte nicht mehr gegessen werden, sagt die Expertin.