Die Pastinaken gehörten im Mittelalter zu den Grundnahrungsmitteln in unseren Breiten. Der zunehmende Kartoffelanbau hat die Hammelmöhre – wie die Pastinake auch noch genannt wird – aber fast bis zur Bedeutungslosigkeit verdrängt. Dabei war sie wegen ihres hohen Stärke- und Zuckergehaltes sehr beliebt. Noch etwas häufiger auf dem Speiseplan anzutreffen war sie über die letzten Jahrhunderte in England, den Niederlanden und Frankreich.
Die Renaissance des ökologischen Landbaus war auch eine kleine Renaissance der des Pastinaken Anbaus. In den Supermärkten findet man sie noch sehr selten. Ab und an steckt eine Pastinake mit im Suppengrün aber einzeln lassen sich nur selten Pastinaken kaufen.
Immerhin verbreitet sich langsam wieder das Saatgut. Viele Baumärkte und Gartencenter führen wieder den Samen, sodass wir Pastinaken im Garten pflanzen und säen können.
Wenn ihr jetzt auch auf den Geschmack gekommen seid und eure eigenen Pastinaken anbauen und ernten möchtet, dann möchte ich euch hier eine kleine Anleitung dazu geben.
Pastinaken pflanzen und säen
- Pastinaken säen: für eine Ernte im Herbst ist die Aussaat im März oder April. Bei einer Aussaat im Mai können die Pastinaken überwintern und bis in den März des nächsten Jahres geerntet werden.
- Pastinaken pflanzen: hier gilt ein Zeitversatz von etwa 3 bis 4 Wochen zum säen
- Standort: sonnig bis halb-schattig
- Bodenbeschaffenheit: benötigen sehr lockeren Boden, nur so können kräftige und lange Wurzeln gebildet werden.
- Keimzeit: etwa 3 Wochen
- Abstand: Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 10 cm betragen und die Abstände zwischen den Reihen mindestens 30 cm, besser etwas mehr.
- Gute Nachbarn: Es empfiehlt sich eine Mischkultur mit Zwiebeln oder Schalotten. Diese können geerntet werden, bevor die Pastinaken den Platz für sich benötigen.
- Günstige Fruchtfolge: Spinat, Rote Beete, Pflücksalat, Melde und Haferwurzel
- Ungünstige Fruchtfolge: Sellerie, Petersilie, Karotten und Fenchel
Tipp: Um den Boden für den Pastinaken Anbau aufzulockern empfiehlt es sich das Beet vor der Aussaat etwa zwei Spaten tief umzugraben.
Pastinaken im Garten pflegen
Die Pastinaken sind sehr kräftige und robuste Pflanzen. Krankheiten und Schädlingsbefall sind sehr selten. Hier bestimmte Vorkehrungen zu treffen ist somit nicht notwendig. Allerdings möchte ich dennoch ein paar Pflegehinweise mitgeben, wie sich die Entwicklung der Pflanzen im Garten verbessern lässt und somit der Ertrag gesteigert wird.
- Pastinaken gießen: beste Ergebnisse erzielen sich bei gleichmäßiger Feuchtigkeit des Bodens
- Pastinaken düngen: nicht frisch düngen, evtl. wenige Wochen vor dem Pastinaken pflanzen etwas Kompost untergraben.
- Bodenpflege: Boden regelmäßig auflockern
Tipp: Da die Keimzeit recht lange dauert vergisst man schnell, wo genau gesät wurde. Damit du trotzdem immer genau weist, wo du den Boden auflockern musst, kannst du 5 cm neben den Pastinaken Samen einfach Radieschen säen. Diese gehen sehr schnell auf und markieren dir die zukünftige Reihe mit den Pastinaken Pflanzen.
Hinweis! Lässt du die Pastinaken Pflanzen bei dir im Garten überwintern, um sie dann zwischen Januar und März zu ernten, kann es sein, das sich Wühlmäuse daran bedienen. Auch ihnen schmecken die köstlichen Wurzeln. Dagegen lässt sich aber nicht viel machen. Etwas Schutz vor den kleinen Nagern bietet etwa der Anbau in einem Hochbeet.
Pastinaken: Samen gewinnen
Das Saatgut der Pastinaken ist nicht sehr lange keimfähig. Schon nach einem Jahr kann die Keimkraft der Samen sehr stark nachlassen. Deshalb solltest du das Saatgut innerhalb eines Jahres immer aufbrauchen. Wartest du länger, kann es passieren, dass die Samen nicht mehr aufgehen.
Allerdings musst du nicht jedes Jahr aufs Neue Saatgut für Pastinaken kaufen. Wenn du die Pflanzen überwintern lässt (Aussaat im Mai), dann beginnen sie im Frühjahr zu blühen und Samen zu bilden. Lass einfach jedes Jahr zwei bis drei Pflanzen bis zur Blüte stehen und du brauchst kein neues Saatgut kaufen.
Pastinaken ernten und lagern
Die Erntezeit der Pastinaken beginnt im Oktober (Aussaat März/ April) und endet etwa im März (Aussaat im Mai).
Was bei den Pastinaken von sehr großem Vorteil ist, ist die Lagerung. Denn diese ist eigentlich nicht notwendig. Du kannst die Pflanzen so lange im Garten lassen bis du sie brauchst. Die Ernte der Pastinaken erfolgt somit nach Bedarf. Einzig bei Bodenfrost gestaltet es sich schwierig die Wurzeln aus dem Boden zu bekommen.
Schwierig gestaltet sich die „Lagerung“ im Beet, wenn du Wühlmäuse im Garten hast. Dann macht es Sinn zum Spätherbst alle Pastinaken zu ernten. Zur Lagerung können diese dann im feuchten Sand im Keller eingeschlagen oder fertig zum Verzehr geputzt und eingefroren werden.