Eine kanadische Studie hat Hinweise darauf gefunden, dass ein Austausch von tierischen zugunsten von pflanzlichen Eiweiß einen positiven Effekt auf die Cholesterinwerte haben könnte.
Dr. John Sievenpiper vom St. Michael’s Hospital in Toronto und sein Forscherteam fanden bei Übersichtsarbeiten und Metaanalysen von 112 Studien Belege dafür, dass drei wichtige Cholesterin-Marker um etwa fünf Prozent abnahmen, wenn die Testpersonen täglich ein oder zwei Portionen tierischer Proteine gegen pflanzliche austauschten.
Klassische tierische Proteinquellen sind Fleisch, Fisch, Wurst oder Käse. Quellen für pflanzliches Protein sind hauptsächlich Soja, Nüsse und Hülsenfrüchte. Vor allem Walnüssen, Mandeln und Cashewnüsse gelten als besonders Wirksam bei der Senkung des LDL-Cholesterinspiegels.
Der LDL-(low density lipoprotein) Cholesterinspiegel gehört zu den drei Haupt-Cholesterinmarkern, die im Zentrum der Untersuchungen standen. Außerdem untersucht wurde das Gesamt-Choelsterin ohne HDL und das Apolipoprotein B.
Ein zu hoher LDL-Cholesterin-Wert begünstigt Fettablegerungen in den Arterien und das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere Gefäßerkrankungen. Eine Sekung des Cholesterinspiegels ist also ein Rundumschlag gegen viele typische Zivilisationskrankheiten. Ein positiver Effekt konnte in vorangegangenen Studien u.a. auch bei der Prävention von Typ-2-Diabetes festgestellt werden.
Vor allem in der nordamerikanischen Ernährungsweise wird viel zu wenig pflanzliches Eiweiß konsumiert. Glücklicherweise ist Deutschland Vorreiter in der veganen Ernährung. Pflanzliche Proteine sind hier kein Fremdwort. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch hier Verbesserungsbedarf in Sachen gesunder Ernährung gibt.
Die positive Wirkung von Pflanzeneiweiß kann vermutlich verstärkt werden, indem man sie mit anderen Cholesterin senkenden Nahrungsmitteln kombiniert. Dazu zählen beispielsweise die löslichen Ballaststoffe, wie sie in Hafer, Gerste oder Flohsamenschalen enthalten sind.