Bei Pommes scheiden sich die Geister, entweder mag man sie weich und matschig oder eben richtig schön kross. Persönlich gehöre ich zu Letzteren. Ab dem Frühjahr 2018 ist aber Schluss mit knusprigen und gerne auch etwas dunkleren Pommes. Schuld ist Acrylamid, es entsteht beim Erhitzen von Stärke in Kartoffeln und gilt als krebserregend. Die EU hat jetzt Acrylamid den Kampf angesagt!
Bereits Ende der 1990er Jahren kam eine erste Diskussion um Acrylamid auf. Ich merkte es damals an der Pommes-Bude meines Vertrauens, die Fritten wurden heller. Selbst auf Nachfrage durften die Betreiber mir keine richtig dunklen knusprigen Pommes mehr machen. Stärkehaltige Lebensmittel entwickeln Acrylamid unter Hitze und deswegen wurden die Pommes nicht mehr richtig dunkel frittiert. Das EU-Gesetz betrifft neben den geliebten Pommes auch andere Lebensmittel wie Chips, Brot und Kekse.
Eigentlich dürfen wir Deutschen uns aber nicht beschweren. Unsere in die europäisches Zentrale der Macht abgeordneten Politiker haben sich bei der Abstimmung bei der Acrylamid-Frage in Brüssel enthalten. Im Nachhinein stellt sich unser Landwirtschaftsminister Schmidt jedoch hin und nennt die neuen Regelungen „nicht praktikabel und überflüssig“. Wie sollte man aber Initiative von jemanden Erwarten, der in seiner gesamten Regierungszeit damit nicht wirklich glänzen konnte. Nörgeln ist einfach, aktiv etwas tun schon deutlich schwerer. Hättet ihr mit abgestimmt, dann könntet ihr euch heute auch beschweren.
Holen wir etwas weiter aus! Warum erlauben und subventionieren wir sogar Lebensmittel, wie etwa Milch, die nachweislich Entzündungen fördern, Osteoporose hervorrufen und für zahlreiche andere Zivilisationskrankheiten verantwortlich sind? Gegen dunkle Stellen an Pommes braucht es aber eine EU-Initiative. Haben wir nicht gerade erst den Einsatz von Isoglucose erlaubt? Dahinter verbirgt sich ein Zucker, der für die Verfettung von weltweit Millionen Menschen verantwortlich ist? Milch hat einfach eine viel zu starke Lobby und bei Isoglucose machten unsere US-amerikanischen Freunde Druck. Meine Pommes sind vielleicht einfach nur der Weg des geringsten Widerstandes.
Gegen eine Lebensmittelampel geht die Politik auf die Barrikaden, denn nach deren Aussage kann ja jeder in der Zutatenliste lesen, was in seiner Fertigpizza steckt. Gebt meinen Pommes gerne die rote Ampel, aber fangt bitte dort mit eurer Politik an, wo es wirklich sinnvoll ist. Massentierhaltung schafft nahezu jeden Monat neue Lebensmittelskandale und Risiken, die dauerhaft nicht kalkulierbar sind. Für eine gesunde und tiergerechte Haltung findet man allerdings weder in Brüssel, noch in Berlin eine Mehrheit! Dabei könnte man der Menschheit damit tatsächlich einen wirklichen Gefallen tun!
Lasst mir bitte meine Pommes!