Jahr für Jahr entscheiden sich immer mehr Menschen dazu auf eine vegane Ernährung umzustellen. Die Beweggründe dafür sind unterschiedlich, hauptsächlich sind aber drei Faktoren ausschlaggebend. Die einen wollen ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten, andere möchten nicht länger Verantwortung für die oft schlimmen Bedingungen der Massentierhaltung tragen. Letzteren haben eine eher gesundheitsbedingte Motivation dahinter, zum Teil freiwillig aber auch weil sie müssen.
Die ökologischen, ethischen und auch gesundheitlichen Gründe für die Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise wollen wir im Folgenden etwas näher erläutern.
Ökologische Gründe
Viele verzichten auf Fleisch oder andere tierische Lebensmittel aufgrund der zum Teil verheerend schlechten Ökobilanz. Diese resultiert nicht nur aus dem Ausstoß von Methan der Rinder und dem Flächenverbrauch für deren Weiden, das Problem geht noch viel weiter. So werden auch enorme Flächen zur Herstellung von tierischen Nahrungsmitteln benötigt, denn die Nahrung für die Tiere muss ja zusätzlich auch noch irgendwo hergestellt werden. Letztendlich könnten auf derselben Fläche 10mal mehr pflanzliche Kalorien hergestellt werden, anstatt erstmal Nahrung für die Nahrung herzustellen. Hinzu kommt, dass diese Flächen zum Teil durch Rodung von zuvor durch Regenwälder besetzten Flächen gewonnen werden. Zusätzlich werden beispielsweise pro Kilogramm Rindfleisch 15.000 Liter Wasser im Laufe des Lebenszyklus eingesetzt. Letztendlich könnte ein Veganer am Anfang des Jahres den Duschhahn anstellen, ihn das ganze Jahr laufen lassen und sich ab und zu zum Duschen darunter stellen und würde immer noch deutlich weniger Wasser verbrauchen als der durchschnittliche Fleischesser. So leistet eine vegane Ernährung durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel und die damit einhergehende Konzentration auf rein pflanzliche einen massiven Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz.
Ethische Gründe
Für immer mehr Menschen stehen auch ethische Gesichtspunkte im Vordergrund, weshalb sie zu Obst und Gemüse greifen, als sich von tierischen Produkten zu ernähren. Sie sehen ihren Verzicht als offenen Protest gegen die unmöglichen und auch unwürdigen Bedingungen der Massentierhaltung. Ob da dann „Bio“ drauf steht oder nicht, spielt hier kaum eine Rolle. Für alle die sich auch schon darüber Gedanken gemacht haben, hier ein kurzer social Spot der Albert Schweitzer Stiftung: Dieser dauert nur eine Minute, schaut euch das einfach mal an. Dort wird auf eine sehr eigene Art und Weise aufgezeigt, was zum Teil auf den Tellern landet. Das bedarf eigentlich auch keiner weiteren Ausführungen mehr. Puten mit vollkommen überzüchteten Brüsten, Hühner mit fast keinen Federn mehr oder Schweine, die überall am Körper irgendwelche Blutergüsse, Ekzeme oder angebissen Stellen haben. Stellt man sich doch einmal vor, das Tier wäre ein Mensch. Nur rein optisch! Da steht jemand mit missgebildeten Stellen am Körper und extrem unreiner Haut. Die Haare sind schon fast alle ausgefallen und die Gesichtsfarbe lässt auf einen erhebliches Defizit an Sonne schließen. Genau das ist es was immer wieder auf dem Speiseplan steht… Guten Appetit!
Gesundheitliche Gründe
Hier muss klar getrennt werden, zwischen denjenigen, die sich gesünder ernähren müssen und denjenigen die das „nur“ wollen. Erstere tun sich oft schwer auf Fleisch zu verzichten. Genau für diese eignen sich etwa die Fleischersatzprodukte wunderbar für den Umstieg auf eine vegane Ernährung. Insgesamt hat eine vegane oder vegetarische Lebensweise enorme Vorteile. Einer der entscheidendsten ist wohl der, dass Veganer am längsten Leben. Das liegt viel an ihrer guten Versorgung mit sämtlichen wichtigen Vitaminen (außer VitaminB12). Selbst der weltweit größte Zusammenschluss an Ärzten und Ernährungsexperten, die ADA – american dietetic associasion, mit seinen mehr als 70.000 Experten hält eine vorzugsweise vegane Ernährung für die gesündeste. Hinzu kommt, dass Veganer im Schnitt auch 14 Kilogramm leichter sind als etwa Fleischfresser. Allein dadurch lassen sich Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck oder andere Zivilisationskrankheiten in den Griff bekommen oder gänzlich vermeiden.
Jeder hat seine eigenen Gründe sich so zu ernähren wie er sich eben ernährt. Aber vielleicht sollte der Eine oder Andere sich aber auch über die Konsequenzen oder Realität des eigenen Tuns bewusst werden. Es soll hier kein Aufruf gestartet werden seine Ernährung zwangsläufig umzustellen, auch will hier niemand irgendjemandem überreden. Wer das nicht will und davon überzeugt ist wird dies ohnehin nicht durchhalten. Aber Nachdenken sollte jeder mal… vielleicht schafft man ja einen Schritt voranzugehen. Niemand wird es bereuen und es schmeckt trotzdem 😉
Was waren eigentlich eure Gründe Vegetarier oder Veganer zu werden?