Seit einiger Zeit liegen Gemüsechips voll im Trend, mittlerweile haben sogar Discounter sie im Angebot. Karotten, Wirsing, Rote Bete, Pastinaken oder Karotten lassen uns an Vitamine und Nährstoffe denken. Nun hat aber das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) eine breite Palette des Angebots untersucht und mit dem Gesundheitsmythos aufgeräumt – auch bei den Bio-Produkten.
Immerhin wurden weder künstliche Farbstoffe noch Konservierungsmittel gefunden. Auf der Suche nach umstrittenen Zusatzstoffen sieht man aber oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der Wald, das sind hier Fett und Salz. Viele getestete Sorten hatten einen Fettgehalt von rund 35 % – sind also nicht bekömmlicher als normale Kartoffelchips. Der durchschnittliche Salzgehalt von 1,5 % bedeutet, dass man oft mit einer Packung schon die halbe empfohlene Tagesdosis intus hat.
Nun sind sie nicht nur eine Kalorienbombe: Mit Öl frittierte oder geröstete stärkehaltige Lebensmittel können den Stoff Acrylamid enthalten, der beim Menschen als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wird. Nun kommt es hier natürlich auf die Menge an. Und man muss auch deutlich machen, dass noch wenig erforscht ist, inwiefern und in welcher Dosis Acrylamid nach dem Verzehr ins Blut gelangt. Auch die Auswirkungen beim Menschen sind noch zu wenig bekannt. Vorsicht ist jedoch geboten, deshalb empfiehlt das Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eine maximale Tagesdosis von 1000 µg/kg bei Kartoffelchips. Dieser Orientierungswert (für Gemüsechips gibt es noch keinen eigenen) wurde bei acht Produkten überschritten.
Einige Hersteller versuchen das Problem zu umgehen, indem sie auf der Packung Portionsgrößen um die 30 g angeben. Das ist natürlich realitätsfern – wir alle wissen, wie schnell man beim Snacken auf der Couch schnell eine Packung verdrückt, also mindestens 100 g.
Heute hat deshalb Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, die Lebensmittelwirtschaft dazu aufgefordert, den Acrylamid-Gehalt in Gemüsechips deutlich zu reduzieren. Denn: Bei Kartoffelchips und Pommes hat das durchaus schon funktioniert.
Es gibt übrigens auch ohne Öl geröstete Gemüsechips im Angebot. Hier kann man tatsächlich getrost zugreifen, wenn der Salzgehalt nicht zu hoch ist.
Wie immer gilt: Beim Selbermachen hast du die Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Deshalb haben wir ein erprobtes Rezept für Pastinaken-Chips zum selber machen, bei dem du am Ende selbst entscheidest, wieviel Öl und Salz du verwendest.