Zöliakie, die Glutenunverträglichkeit, ist eine ernstzunehmende Krankheit. Bei den Betroffenen lösen Bestandteile des Eiweißes Gluten Entzündungen im Dünndarm aus. Die Beschwerden und Langzeitfolgen sind extrem, denn durch die Schädigung können Nährstoffe nur schlecht aufgenommen werden. Die Ursachen können nicht behandelt werden, nur die Symptome: durch lebenslangen Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel.
Deshalb greifen viele Patienten gern zu Getreide-Produkten, die glutenfrei hergestellt wurden. So können sie trotz ihrer Krankheit Brot und Nudeln genießen – ein deutliches Plus an Lebensqualität. Umso schlimmer ist nun die deutliche Warnung, die das Magazin Öko-Test in der aktuellen August-Ausgabe verbreitet: Die Hälfte der zwanzig getesteten Produkte enthielten bedenkliche Mengen an Schadstoffen. Krebserregendes Arsen, Pestizide, giftiges Cadmium… die Liste erinnert an die Vorratskammer einer Hexenküche. Von Glutenunverträglichkeit betroffene Menschen sollten also unbedingt nachlesen, welche Produkte sie schleunigst von ihrer Einkaufsliste streichen sollten!
Traurige Ironie: Viele Menschen haben sie konsumiert, obwohl sie Gluten wunderbar vertragen. Denn seit Jahren erleben wir einen Hype um glutenfreie Lebensmittel, der absolut irrational und von keinen wissenschaftlichen Fakten gedeckt ist. Weizen mache krank, Gluten gehöre nicht zu einem gesunden Lebensstil: absoluter Humbug, der viele Buchautoren reich gemacht hat. Es ist verständlich, dass Menschen gesund leben möchten. Aber blind Empfehlungen zu folgen, anstatt erstmal Nachforschungen anzustellen, hat zu einem folgenreichen Irrtum geführt; der Gluten-Mythos verbreitet sich immer mehr. Vollkorngetreide enthalten wichtige Nährstoffe, auf die man nicht verzichten sollte, wenn man zu den etwa 99,0 bis 99,5 % der deutschen Bevölkerung gehört, die Gluten einwandfrei vertragen.
Wer sich also gesundheitsbewusst ernähren möchte, sollte auch etwas Zeit in Recherche investieren. Und wer glaubt, Gluten nicht zu vertragen? Tja, der sollte sich nicht selbst diagnostizieren, sondern einfach mal zum Arzt gehen. Vielleicht haben die Beschwerden ja ganz andere Ursachen.