Vorab sollte man vielleicht anmerken, dass bereits jede Diät mit einer Lüge beginnt. Wer glaubt er könne mal schnell in vier Wochen sein Gewicht in Ordnung bringen und danach so tun als wäre nichts gewesen, der hat das Grundprinzip noch nicht verstanden.
Aber es gibt noch einige Mythen, die sich so stark in die Köpfe aller Diätwilligen eingebrannt haben, dass diese sich fast zu goldenen Regeln gemausert haben. Doch damit machen wir heute erst mal Schluss!
Diätlüge 1: Nach 18 Uhr essen macht dick
Wir alle hatten irgendwann in der Schule einmal Physikunterricht. Im Rahmen dessen gab es so manch eine Erkenntnis, die als Naturgesetze und unumstößlich galten und denen bis heute nicht widersprochen wird. Eines dieser Naturgesetze ist der Energieerhaltungssatz: Energie geht nicht verloren! Nie! Für das Abnehmen ist es unserem Körper prinzipiell egal wann die „Energie“ (kcal ist einfach nur eine andere Bezeichnung für Energie) aufgenommen wird. Wenn wir zu viel Energie aufnehmen nehmen wir zu bei zu wenig Energie nehmen wir ab… wann das passiert ist eigentlich belanglos!
Diätlüge 2: Lieber fünf kleine Mahlzeiten statt drei Große
Wir hatten es doch gerade über den Energieerhaltungssatz, oder etwa nicht? Alles was reinkommt wird genutzt oder als Vorrat angesetzt. Wenn Sie aber jetzt sagen: Aber der Blutzuckerspiegel und die anschließende Heißhungerattacken! Bei fünf kleinen Mahlzeiten kommt man vielleicht nur eher in Gefahr trotzdem etwas mehr zu essen als man eigentlich sollte. Eine Alternative für den Blutzuckerspiegel sind Nahrungsmittel mit komplexen Kohlenhydraten, die langfristig sättigen wie zum Beispiel Vollkornprodukte.
Diätlüge 3: Mit Lightprodukten nimmt man ab
Lightprodukte sind zwar meist fett- oder zuckerreduziert, aber dafür vollgestopft mit künstlichen Aromen, damit sie dennoch schmecken. Diese hingegen fördern den Appetit, was letztendlich im Heißhunger oder übermäßigen Verzehr von Zwischenmahlzeiten endet. Außerdem handelt es sich bei grundsätzlich allen Lightprodukten um industriell hergestellte, bearbeitete Nahrungsmittel, wer wirklich wissen will was er ist, der sollte ohnehin nur zu frischen, möglichst naturbelassenen Produkten greifen und sämtliche Fertigprodukte meiden.
Diätlüge 4: Ohne Frühstück spart man Kalorien
Das Frühstück ist der Start in den Tag und der sollte so sein wie man sich den Tag vorstellt: lecker und gesund. Wer auf das Frühstück verzichtet, der spart im Zweifel nur an seiner guten Laune und kompensiert diese dann meist mit Heißhungerattacken bei und zahlreichen Zwischenmahlzeiten. Und auch hier gilt der Energieerhaltungssatz – also genießen Sie ihr Frühstück, damit sie auch ihren Tag genießen können. Wer die ganze Zeit nur ans Essen denkt, der will auch die ganze Zeit essen. Aktiv sein und sich Beschäftigen hilft nicht nur gegen Hunger, sondern verbrennt auch noch Kalorien.
Diätlüge 5: Schlank im Schlaf
Es ist bewiesen, dass ein erholsamer, ausgiebiger Schlaf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit fördert, aber die Kilos purzeln da eigentlich nicht. Die seitens vieler Diätbücher aufgezeigte „Schlank im Schlaf“ Methode setzt vielmehr an der Gesamtenergiebilanz an (Energieerhaltungssatz). Da abends auf Kohlenhydrate verzichtet wird, werden im Allgemeinen weniger Kalorien zu sich genommen, was zur Folge hat, dass der Körper nachts an die Fettreserven geht. Das hat aber letztendlich nichts mit dem Schlaf, sonder mit der verminderten Energieaufnahme zu tun.
Eine Diät hilft eigentlich nie. Die Gefahr dem Jojo-Effekt zu erliegen ist meist genauso groß wie der anschließende Frust. Wer effektiv abnehmen will macht das am besten Schritt für Schritt durch eine sukzessive Ernährungsumstellung hin zu einer energieärmeren Ernährung. Dabei ist es auch wichtig sich Zeit zu nehmen und lieber nur monatlich kleine Erfolge zu feiern. Der Körper muss sich auf neue Ernährungsgewohnheiten langsam einstellen und braucht dafür Zeit. Alles andere endet mit Heißhunger und Frust.