„Zuckerfrei“ und „Clean Eating“ sind Schlagworte moderner Ernährungsformen. Gerne wird dabei gesunder Zuckerersatz angepriesen und beispielsweise auch Agavendicksaft anstatt Zucker empfohlen. Wir schauen uns den mexikanischen Dicksaft ein wenig genauer an. So ganz unumstritten ist er nämlich nicht.
Was ist Agavendicksaft?
Vorerst zur Begriffsbestimmung: Agvendicksaft und Agvensirup sind beides exakt das selbe und werden völlig synonym verwendet. Der Dicksaft wird inzwischen sehr gerne als Ersatz für Zucker genutzt. Von der Konsistenz her mag er ein wenig an Honig erinnern, jedoch etwas flüssiger. Auch wird er im Vergleich zu Honig nicht fest, was ihn leichter zu verarbeiten macht.
Hergestellt wird Agavendicksaft in Mexiko aus dem süßen Saft von Agaven. Dafür wird aus dem Inneren einer mindestens acht jährigen Agave der Kern entfernt. Als Folge sammelt sich dort über etwa ein halbes Jahr die in der Pflanze gespeicherte süße Flüssigkeit, der Agavensaft. Dieser wird durch Erhitzen eingedickt und erhält dabei eine leicht bräunliche Farbe, wird deutlich süßer und zähflüssig. Je dunkler der Sirup ist, desto länger wurde er eingedickt und desto stärker ist der Geschmack nach Karamell.
Agavendicksaft verwenden
Grundsätzlich ist es möglich Agavendicksaft als Honigersatz zu sehen und für alles zu gebrauchen, für was auch Honig oder Zucker verwendet wird. Nach dem Eindicken bleibt vom Agavensaft fast ausschließlich Fructose und Glucose übrig, also Fruchtzucker und Traubenzucker, was ihn auch genauso süß werden lässt.
Eine Ausnahme bildet allerdings das Backen. Dort ist Agavendicksaft als Zuckerersatz oftmals ungeeignet. Das liegt daran, dass sich Teige mit Agavendicksaft schneller und intensiver verfärben und als Resultat deutlich dunkler werden. Neben den optischen Gesichtspunkten fehlt dem Teig aber auch die durch normalen Zucker gewohnte Standfestigkeit.
Ideal ist Agavensirup hingegen für das Süßen von Getränken, Dressings oder auch von allerlei anderen Nachspeisen. Gerade durch die flüssigere Konsistenz als Honig kann man diesen mit dem Dicksaft ideal ersetzen.
Ist Agavendicksaft gesund?
Agavendicksaft wird generell als eine gesunde Alternative für Zucker angepriesen. Die gesunde Küche kommt eigentlich nicht mehr ohne aus. An den Gesundheitsaussagen ist auch durchaus etwas Wahres dran, allerdings nur mit Einschränkungen.
Es stimmt, dass aufgrund des hohen Anteils an Fructose auch der glykämische Index niedriger ist. Agavendicksaft hat sogar den niedrigsten Wert sämtlicher natürlicher Süßungsmittel. Zudem sind im Agavendicksaft verschiedene Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe oder andere Spurenelemente enthalten, die man im herkömmlichen Haushaltszucker vergeblich sucht. Um einen nennenswerten Effekt für den Körper aus diesen Stoffen zu gewinnen, müssten jedoch Unmengen des natürlichen Zuckerersatzes getrunken werden. Das hingegen ist auf keinen Fall zu empfehlen.
Der hohe Gehalt an Fructose ist nämlich zugleich der größte gesundheitliche Nachteil des Dicksafts. Immer noch hat auch „gesunder Zucker“ reichlich Kalorien und ist somit ein unterstützender Auslöser für Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2 oder auch Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte. Das Krankheitsbild hierfür wird als metabolisches Syndrom bezeichnet.
Darüber hinaus haben viele Menschen Probleme mit Fructose. Sie leiden an Fructoseunverträglichkeit und vertragen den Zucker schlichtweg nicht. Ob Agavendicksaft als gesund bezeichnet werden sollte, ist folglich eher umstritten. Besser ist es immer noch, seinen Konsum von Süßungsmitteln ganz allgemein zu reduzieren.
Was macht Agavendicksaft problematisch?
Der Zuckerersatz ist aber nicht nur aus gesundheitlichen Gründen umstritten. Für die Gewinnung des gesamten Bedarfs an Agavendicksaft werden in Mexiko inzwischen riesige Plantage an Agaven angepflanzt. Der Dicksaft muss dann noch mit einem vergleichsweise großen CO2-Fußabdruck eingedickt und nach Europa verfrachtet werden. Somit gibt es obendrein ökologische Gründe, welche gegen den Verzehr von Agvendicksaft sprechen.
Alternativen zu Agavendicksaft
Für alle, die auf Honig oder herkömmlichen Zucker verzichten wollen, gibt es reichlich Agavendicksaft Alternativen. Auch kann sehr einfach auf heimischen Zuckerersatz, wie etwa Apfelsüße, zurückgegriffen werden. Damit erhält man im Grunde das selbe Produkt, die Grundzutat ist einfach der regionale Apfel anstatt der mexikanischen Agave. Auch andere vermeintlich gesunde Zuckerersatzstoffe sind meist nicht gesünder als Zucker oder Agavendicksaft. Der ökologische Fußabdruck hingegen lässt zurecht Bedenken aufkommen.
Wer aber wirklich auf einen gesunden Zucker zurückgreifen möchte, dem sei Erythrit empfohlen. Es wird aus fermentiertem Traubenzucker gewonnen, hat einen geringen Einfluss auf den Insulinspiegel, ist kalorienfrei und auch aus heimischen Mais in Bio-Qualität erhältlich. Zwar ist es nicht so süß wie Zucker, das lässt sich aber durch entsprechend größere Mengen ausgleichen.
Ich nehme zum süßen Birkenzucker (wiezucker/xucker)
Für mich das beste süssungsmittel
ich trinke meinen Kaffee immer mit aufgeschäumter Scheuermilch
😀