Wenn der Sommer kommt, dann wird es auch wieder schön warm. Regnet es jetzt noch regelmäßig, so sprießen die Pilze in großer Zahl aus dem Boden. Sie machen auch vor Spielplätzen, Liegewiesen in Schwimmbädern und Stadtparks nicht halt. Kinder nehmen gerne alles mal in den Mund. Was soll ich tun, wenn mein Kind unbekannte Pilze verschluckt?
Prävention ist der erste Schritt
Die Kleinen kennen Pilze aus der heimischen Küche und dort kommen sie wie selbstverständlich ins Essen. Folglich denken sie sich auch nichts dabei, wenn ihnen eine vermeintliche Köstlichkeit auf dem Spielplatz ins Auge fällt. Kleine Kinder erleben und testen ihre Umwelt darüber hinaus sehr oft mit dem Mund. Schneller als man sich dessen bewusst wird ist der Pilz auch schon geschnappt und wird genüsslich gekaut.
Nicht immer sind diese Pilze auch essbar. Sie gehören nicht zu unseren Speisepilzen und sind somit eventuell giftig oder ungenießbar. Deshalb sollte gerade während der Haupt-Pilzzeit der Spielplatz kurz vorher abgesucht werden. Wenn die Kleinen ein wenig älter sind, dann sollte zudem frühzeitig in Bezug auf Pilze und die damit verbundenen Gefahren aufgeklärt werden.
Was tun wenn der Pilz bereits gegessen wurde?
Jede Vorsicht und auch alle Aufklärungsgespräche können ihre Wirkung verfehlen. Ist der Pilz erst verschluckt, so sollte nach Möglichkeit schnell ein Pilzsachverständiger aufgesucht werden. Man findet diese auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Dort lassen sie sich einfach nach Postleitzahl suchen. Auch hilft ein Anruf bei einer der Vergiftungszentralen, dort wird einem im Zweifel ein entsprechender Pilzsachverständiger benannt und man bekommt qualifiziertes Fachpersonal schnell ans Telefon.
Aber auch der Pilzsachverständige kann keine Wunder bewirken. Folglich ist es für dessen Arbeit wichtig ein paar Fragen beantworten zu können:
- Hat das Kind wirklich einen Pilz verschluckt?
- Welcher Dosis ist das Kind ausgesetzt, also wie viele der Pilze wurden verschluckt?
- Um welchen Pilz handelt es sich? Vielleicht wachsen genau an der Stelle noch ein paar. Diese helfen dem Sachverständigen auf jeden Fall weiter. Auch Reste aus dem Mundraum sollten sofort entfernt und aufgehoben werden.
Welche Symptome sind typisch bei Pilzvergiftungen?
Vergiftungserscheinungen können nach wenigen Minuten, aber auch noch mehreren Stunden nach der Einnahme auftreten. Deshalb sollte das Kind weiterhin beobachtet werden. Typische Erscheinungen bei Pilzvergiftungen sind:
- Erbrechen
- Übelkeit
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Schweißausbrüche
- Tränenfluss
- grundloser Speichelfluss
Es wird definitiv davon abgeraten sein Kind selbst zu behandeln. Das darf nicht einmal der Pilzsachverständige, dafür braucht es die Rücksprache mit einen Arzt, beziehungsweise den Vergiftungszentralen. Treten Vergiftungserscheinungen auf, so sollte unverzüglich ein Krankenhaus aufgesucht, bzw. der Notarzt verständigt werden.
Eine Angst kann man Eltern aber nehmen. Wurden die Pilze nicht verschluckt, sondern sie waren nur in der Hand, so besteht keine Gefahr. Pilze haben keine Kontaktgifte. Die Hände sollten anschließend natürlich gut gewaschen werden.