Es ist kaum zu glauben, aber die Zitrone ist mit Schuld am Ursprung der italienischen Mafia. Eine kurze Reise in die Vergangenheit kann hier aber etwas mehr Aufschluss geben. Denn Zitronen wurden eine Zeit lang gehandelt wie Gold und davon profitierten wenige und das Hauptanbaugebiet lag zu dieser Zeit rund um Palermo, dem Ursprung der italienischen Mafia.
Beginnen wir die Geschichte aber von vorne. Im 18. und 19. Jahrhundert erfreute sich die Zitrone einer unglaublichen Beliebtheit. Kein landwirtschaftliches Produkt in Europa war wirtschaftlich interessanter, als die faustgroße gelbe Frucht. Insbesondere Sizilien begann sich als europäischer Hauptproduzent der begehrten Ware aufzuschwingen. Trotz relativ karger Böden und langer Wachstumszeit der Bäume rentierte sich der Umstieg. Immer mehr Bauern dort stellten ihre Produktion um und bauten lieber Zitronen an. Selbst die noch relativ jungen Vereinigten Staaten von Amerika wurden zu dieser Zeit von Sizilien aus mit Zitronen beliefert.
Die Früchte waren so kostbar, dass sie zum Teil von hohen Mauern geschützt waren. Zusätzlich wurden bewaffnete Männer abgestellt, um die Zitronen zu bewachen. Dies konnten sich aber vor allem die wohlhabenden Familien leisten. Sie stellten gegen eine Gebühr aber gerne auch benachbarte Plantagen mit unter Schutz. Zusätzlich gewährte man gegen Bezahlung ausreichenden Zugang zu Wasser oder sorgte sich um eine ordnungsgemäße Verschiffung nach Übersee.
Das Schutzgeld war geboren! Wer nicht bezahlte, der musste mit entsprechenden Nachteilen rechnen oder wurde gar nicht mehr mit in die Handelswege eingebunden.