Wer sich in den modernen Bio-Supermärkten umsieht, der wird immer häufiger auf fermentierte Lebensmittel stoßen. Sie sollen gesünder und bekömmlicher als ihr natürliches Pendant sein. Wir sind den fermentierten Lebensmitteln mal ein wenig auf den Grund gegangen.
Einen Nachteil haben die ganzen fermentierten Produkte aus dem Bio-Laden oder den Reformhäusern bereits auf den ersten Blick. In der Regel sind sie sehr teuer. Insbesondere die fermentierten Getränke erleben derzeit einen Boom. Dabei sind Preise von 10 Euro pro Liter durchaus möglich. Wer allerdings vergleicht und auch das eine oder andere Zusatzversprechen hinterfragt, der wird merken, dass ein günstigeres Produkt des Wettbewerbers nichts anders als das momentane In-Getränk ist.
DIY – fermentierte Lebensmittel
Was sich früher auf Sauerkraut selber machen beschränkt hat, entwickelt sich langsam aber sicher zum Trend. Je gefragter die fermentierten Lebensmittel werden, so gefragter werden auch die Anleitungen diese zu Hause selbst herzustellen.
Wer zum Beispiel sein eigenes trendiges Kombucha selber machen möchte, der kann sich fertige Kombucha-Pilze samt Anleitung und Gefäße im Set kaufen. In aller Regel werden diese Dinge einmal benutzt und finden dann den Platz in die Ecke. Dabei verbergen sich hinter den fermentierten Lebensmitteln tatsächlich kleine Gesundheitsknaller, welche man in den regelmäßigen Speiseplan mit einbauen sollte.
Vorteile fermentierter Lebensmittel
Die Fermentation von Lebensmitteln kann verschiedene Ursachen haben. So werden auch Kakaobohnen vergoren, damit sie einerseits ihren Geschmack verbessern, andererseits aber auch die Keimung der Bohne unterbunden wird. Bei Käse steht insbesondere dessen Geschmack im Zentrum der Fermentation, andere Lebensmittel werden bekömmlicher.
Die Menschen haben allerdings damit begonnen Lebensmittel zu fermentieren, um sie haltbar zu machen. So nutzten bereits vor vielen Tausend Jahren Menschen die Kunst der Fermentation, um Lebensmittel beispielsweise über den Winter zu konservieren. Das bekannteste fermentierte Lebensmittel in Deutschland ist wohl das Sauerkraut. Die Geschichte des Sauerkrauts begann aber nicht in Deutschland, sondern bereits vor vielen 1000 Jahren in China.
Heute spielt die Haltbarmachung der Lebensmittel bei uns nicht mehr die zentrale Rolle bei der Fermentation. Wir können alles einfrieren oder auf viele andere Arten konservieren. Im Vergleich zu anderen Konservierungsmethoden werden fermentierte Lebensmittel aber nicht erhitzt. Somit eignen sie sich auch für die Rohkostküche und zudem bleiben auch sämtliche Nährstoffe erhalten. Durch die Gärung vermehren sich Milchsäurebakterien im Ferment, welche sich positiv auf unsere Darmgesundheit auswirken können.
Wie werden Lebensmittel fermentiert?
Es ist grundsätzlich möglich nahezu jedes Lebensmittel zu fermentieren. Wer fermentierte Lebensmittel selber machen möchte, der kann das einfach mal ausprobieren. Hierfür gibt es zahllose Rezepte für fermentiertes Gemüse im Internet. Auch wir haben eine kleine Anleitung, wie ihr fermentiertes Gemüse selber machen könnt.
Einfach erklärt, fermentieren wir Lebensmittel dadurch, dass wir diesen den Sauerstoff entziehen. Ohne Sauerstoff können sich die Milchsäurebakterien besser vermehren und der Gärungsprozess wird in Gang gesetzt. Je nach Lebensmittel und Temperatur braucht es jetzt etwa eine bis acht Wochen und das Ferment ist fertig.
Fermentierter Lebensmittel – Liste
In den verschiedenen Kulturen gibt es verschiedene fermentierte Lebensmittel, die es auf den nationalen Speiseplan geschafft haben. So wie bei uns Sauerkraut eines der Nationalgerichte ist, gibt es in vielen asiatischen Ländern zum Beispiel Kimchi. Wir haben euch eine kleine Liste von fermentierten Lebensmitteln aus verschiedenen Kulturen zusammengestellt.
- Sauerkraut (fermentierter Weißkohl)
- Brot (enthält fermentierte Hefe)
- verschiedene Käsesorten
- Kefir (fermentiertes Joghurtgetränk)
- Kwas (fermentiertes Getränk aus Russland aus Brot oder Rüben)
- Kombucha (fermentierter Tee)
- Kimchi (fermentierter Chinakohl)
- fermentierter Tofu
Warum sind fermentierte Lebensmittel gesund?
Hinter fermentierten Lebensmitteln steckt nichts anderes als probiotische Lebensmittel. Die durch die Fermentation entstehenden Bakterien, welche den Vorteil haben, dass sie unbeschadet durch den Magen gelangen und sich anschließend im Darm ausbreiten können. Dort verdrängen sie die schlechten Bakterien und gleichen auf diese Weise unsere Darmflora aus.
Allerdings ist dieser Effekt nicht von Dauer. Ernähren wir uns wieder anders, so verändert sich auch nahezu sofort wieder die Zusammensetzung usnerer Darmbakterien. Um tatsächlich dauerhaft von den gesundheitlichen Vorteilen von fermentierten Lebensmitteln profitieren zu können, müssten wir diese entsprechend auch nahezu täglich zu uns nehmen. Wer also auf seine Darmgesundheit achten will, kann dies nur durch eine langfristig angelegte Ernährungsumstellung.
Dauerhaft von den Vorteilen der fermentierten Lebensmittel zu profitieren ist also gar nicht so einfach. Wer dabei aber auch nicht zu viel Geld ausgeben möchte, der hat eigentlich nur zwei Alternativen. Entweder greift man regelmäßig zu Sauerkraut, das kann man sehr günstig überall kaufen, oder man schafft sich ganz einfach selbst einen kleinen Vorrat. do-it-yourself ist gefragt!