Die nordafrikanische Küche ist bei uns in Deutschland nicht sehr verbreitet. Deshalb sind auch die dort verwendeten Gewürzmischungen, wie Ras el-Hanuot, meist nicht bekannt. Es lohnt sich aber seine Kochleidenschaft in diese Richtung etwas weiter zu entwickeln und den Geschmack des Orients kennenzulernen.
Was ist Ras el-Hanout?
Ras el-Hanuot kommt ursprünglich aus den Maghreb-Staaten Marokko, Tunesien und Algerien. Wer dort bereits seinen Urlaub verbracht hat, der ist bestimmt schon mit der Gewürzmischung in Kontakt gekommen. Diese Länder sind bekannt für ihre gewürzintensiven Speisen. Oftmals steckt hinter den Geschmacksexplosionen das Gewürz Ras el-Hanout.
Ähnlich wie Curry gibt es aber nicht das eine Ras el-Hanuot, welches immer und überall gleich schmeckt. Es handelt sich eher um eine sehr individuelle Würzmischung. Jeder Laden hat dafür sein individuelles Rezept entwickelt. Selbst der Name heißt übersetzt „Chef des Ladens“, was darauf hinweist, dass es sich dabei um eine persönliche Rezeptur des Ladeninhabers handelt. Man könnte es auch als „Gewürzmischung des Hauses“ bezeichnen, welche aus bis zu über 25 einzelnen Gewürzen gemischt ist.
Ras el-Hanuot: Zutaten
Da es sich bei Ras el-Hanuot um einen Überbegriff für tausende verschiedene Gewürzmischen handelt, gibt es kein wirkliches Rezept dafür. Hierfür ist das Wissen eines in der Region ansässigen Händlers notwendig und selbst dann hat man nur eine Facette aus den vielfachen Möglichkeiten. Jede Region besitzt seine kulinarischen Eigenheiten, weshalb sich sich auch die Rezeptur je nach Region zum Teil stark unterschiedet.
Nichtsdestotrotz werden häufig sehr ähnliche Zutaten für Ras el-Hanuot verwendet, und lediglich die Mengen variieren. Dazu zählen:
- Muskat
- Zimt
- Anis
- Schwertlinienwurzeln
- Kümmel
- Kreuzkümmel
- Galantwurzel
- Rosenpaprika
- Kardamom
- Ingwerwurzel
- Chili
- Pfeffer
- Pimient
- Gelbwurz
- Lavendelblüten
Je nach Rezept und Zusammensetzung der Zutaten sind auch die einzelnen Geschmacksrichtungen scharf, süß und bitter mehr oder weniger stark. ausgeprägt Ras el-Hanout als Gewürzmischung selber machen ist ist auch gar nicht so einfach. Viele der Zutaten sind hierzulande nur schwer im normale Handel erhältlich. Folglich lohnt es sich beim nächsten Urlaub eine fertige Mischung mitzunehmen.
Ras el-Hanout: Verwendung
Insbesondere Couscous und Reisgerichte werden mit Ras el-Hanout verfeinert. Aber es passt zu einer wahren Vielfalt an Gerichten. Während der Couscous direkt damit gewürzt wird, kann man bei Reis einfach einen Teebeutel gefüllt mit der Gewürzmischung in das Wasser mit hinein geben. Je nachdem welche Mischung man erwischt und wie stark man den Geschmack wünscht, entdeckt man beim Kochen ständig neue Aromen.
Möchte man die traditionelle deutsche Küche geschmacklich ein wenig ausbauen, so passt Ras el-Hanout auch zu Linseneintöpfen oder Kartoffelgerichten. Sämtliche Gemüsepfannen oder Eintöpfe können damit ebenfalls einen Hauch des Orients mitbekommen. Gerade wenn man mit orientalischen Gewürzen noch weniger Erfahrung hat, dann sollte man mit der Dosierung langsam an den Geschmack herantasten. Hat man aber einmal ein Gefühl für dafür bekommen, so gehört es bald zu den Standardgewürzen in der Küche.
Alleine die Tatsache, dass Ras el-Hanout in seinen Herkunftsländern als universelle Gewürzmischung verwendet wird zeigt, dass es die Küchen hierzulande bereichern kann. Ganz exotisch wird es bei Süßspeisen. Auch hier lässt sich ein wenig der Gewürzmischung in den Teig mit einarbeiten und damit alten Rezepten neues Leben einhauchen.
Fazit: Orient für zu Hause
Das nordafrikanische Gewürz ist ein wahrer Alleskönner unter den Gewürzmischungen. Wer den Geschmack einmal kennengelernt hat, der wird in Zukunft nicht mehr darauf verzichten möchten. Wie bei allen Mischungen ist es aber wichtig auf die Qualität zu achten. Es wäre schade nur durch ein schlechtes Produkt nicht überzeugt zu werden. Es lohnt sich für den Geschmack, wie auch bei Currys, immer ein paar Euros mehr auszugeben.
Der Königsweg ist natürlich Ras el-Hanout auf einem traditionellen Basar oder Gewürzhändler zu kaufen. Allerdings gibt es inzwischen auch gut sortierte Händler hierzulande. Im Zweifel wird man bei verschiedenen Shops im Internet fündig.