Foodwatch hat 20 verschiedene Schokoladen getestet und dabei in dreien Mineralöl gefunden. Während sich die Hersteller versuchen herauszureden und von „Panikmache“ sprechen, sehen das andere Organisationen sehr kritisch.
Es sind insgesamt drei Schokoladen, bei denen sogenannte aromatische Mineralöle gefunden wurden. Es handelt sich dabei um den „Kinder Riegel“ von Ferrero, „Sun Rice“ der Firma Rübezahl und „Fioretto nougata Minis“ von Lindt. Der von den Herstellern initiierte Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) weißt die von den Produkten ausgehenden Gefahren zurück und erklärt, die Schokoladen wären „unbedenklich“.
Dagegen sprechen allerdings Aussagen von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung. Nach deren Meinung sollte kein Übergang von entsprechenden Mineralölen auf Lebensmittel stattfinden. Aromatische Mineralöl wirken nach Aussage der EFSA unabhängig der verzehrten Mengen erbgutschädigend.
Wie kommen Mineralöle in Schokoladen?
Die Quelle der Verunreinigung kann verschiedene Ursachen haben. Einer der Hauptprobleme sind Verpackungen aus Altpapier, welche für den Transport oder die Lagerung der Waren verwendet werden. Diese sind oftmals aufgrund von Druckerfarben mit bis zu 250 verschiedenen Chemikalien behaftet. Diese können bei der Lagerung von Rohwaren auf die Zutaten der Schokoladen übertragen werden.
Andere Quellen von aromatischen Mineralölen sind Maschinenöle, welche während der Produktion anfallen. Auch Jutesäcke, in denen die Kakaobohnen transportiert werden, sind zum Teil mit Mineralölen behandelt.
Hersteller waschen ihre Hände in Unschuld
Nicht nur, dass Ferrero und Lindt ihre Produkte aufgrund der Belastung nicht aus den Regalen nehmen, sie sehen auch keinerlei Gefahren von ihren Produkten ausgehen. Es ist aber gerade bei Kindern nachgewiesen, dass diese besonders empfindlich auf entsprechende Stoffe reagieren. Dabei spielt es auch keine Rolle in welcher Menge diese verzehrt werden.
Kleine handwerkliche Lebensmittelproduzenten würden bei gleichen Verfehlungen deutlich stärker geächtet. Die Marketingbudgets der Großen machen es möglich, das derartige Zwischenfälle schnell wieder vergessen sind. Mit ernsthaften Folgen werden sie nicht zu rechnen haben.
Lebensmittel sollten aber unbedenklich sein und das insbesondere dann, wenn diese speziell bei Kinder beworben und von diesen gegessen werden.