Viele Naturvölker hatten ihre Geheimnisse für ein gesundes und langes Leben. Eines davon waren die Chia Samen. Diese waren bereits bei den Azteken, Inkas und Mayas als Quelle für Gesundheit und Leistungsfähigkeit bekannt. Jetzt, nachdem sie fast in Vergessenheit geraten waren, erleben sie eine Renaissance. Wir zeigen euch was ihr alles über das alte Wissen der Indianer wissen müsst.
Die Geschichte des Superfoods
Das heutige Mexiko, besser gesagt der Südwesten von Mexiko, war einstig das Zentrum des großen Mayareiches. Auf dessen fruchtbaren Böden bauten die Indianer bereits vor über 1000 Jahren neben anderen Früchten auch Chia Samen an. Sie wurden regelrecht verehrt. Ihre gesundheitsfördernde Wirkung und deren hoher Energiegehalt bescherten den Samen viel Anerkennung, mehr als nur den Status eines Grundnahrungsmittels. Es waren die von den Einheimischen nach Mais und Bohnen am häufigsten gegessenen Samen. Die schwarzen Samen schafften es zudem, sich als Heilmittel, Opfergabe und sogar Zahlungsmittel durchzusetzen.
Gerade der Status als Opfergabe für ihre Götter wurde den Chia Samen zum Verhängnis. Die spanischen Eroberer wollten nicht, dass damit den „heidnischen“ Göttern geehrt wurde und verboten kurzerhand deren Anbau. Ganz verbieten ließen sich die Indianer den Anbau der gesunden Samen allerdings nicht. Auf kleinen Flächen konnte die Ölfrucht überleben. Zum Glück, denn jetzt haben wir die heilende Chai Samen Wirkung wieder für uns entdeckt. Seit etwa 20 Jahren verbreitet erneut das Wissen um die Ölfrucht. Diesmal blieb dieses aber nicht auf ein kleines Gebiet beschränkt, sondern hält Einzug in der ganzen Welt.
Es war die Nahrung der Krieger. Chia wurde gegessen, um den Männer, die in den Kampf zogen, mehr Ausdauer und Kraft zu verleihen. Als leichtes Gepäck konnten die gesunden Samen problemlos in einem Stoffbeutel mit in die Schlacht genommen werden. Nur wenig davon reichte aus, um die Krieger den ganzen Tag unabhängig von anderen Nahrungsquellen zu machen. Damit waren die Kämpfer hervorragend für lange Stecken gerüstet – keine unnötige Last und alles dabei was der Körper für diese Strapazen benötigt. Unvorstellbar, dass nur ein einiges Nahrungsmittel so etwas leisten kann! Sind Chia Samen also ein Superfood?
Was sind Chia Samen?
Bei Chia handelt es sich um einen Verwandten unseres heimischen Salbei. Allerdings übersteht die Chia Pflanze unsere kalten Winter nicht. Deshalb sind auch heute die Anbaugebiete noch sehr begrenzt. Hauptsächlich finden sich diese immer noch in Mexiko und Guatemala. Wenn wir also Chia Samen kaufen, kommen sie vornehmlich von dort. Mittlerweile haben sich aber auch Argentinien, Peru und Australien als vielversprechende Anbaugebiete herausgestellt und die Exporte aus diesen Ländern nehmen kontinuierlich zu.
Der Name „Chia“ leitet sich aus der Sprache der Indianer (Nahuatl) ab. Deren Übersetzung bedeutet soviel wie „im Fluss“ oder „ölig“. Wollte man es also übersetzen könnte man auch „in Fluss des Chia“ dazu sagen, zumindest für diejenigen, die eher ein bisschen esoterisch an die Sache heran gehen. Andere übersetzen es mit „Kraft“, was als Name für diese Samen auch äußerst passend erscheint.
Jahrelange Haltbarkeit, dank natürlicher Konservierungsstoffe
Gegenüber anderer gesunder Samen, wie etwa Leinsamen, hat der Chia-Samen einen enormen Vorteil. Sowohl das Ausgangsprodukt, als auch Chia Mehl, sind reich an eigenen Antioxidanzien. Diese wirken wie ein natürliches Konservierungsmittel und machen das Produkt fast ewig haltbar. Es lässt sich über mehrere Jahre aufbewahren, ohne dass die Qualität, also Konsistenz, Geschmack oder Nährstoffe, darunter leiden.
Heilkunde der Indianer mit Chia
Die Chia Samen zeigen ihre Wirkung auch als Heilmittel. Das erkannten auch schon die Indianer vor über 1000 Jahren und verwendeten das Superfood auch als Medikament. In vielen Studien ist das Wissen der Azteken heute auch wissenschaftlich bestätigt worden.
Gerötete, entzündete und gereizte Augen:
Die Samen haben einen sehr hohen Öl-Anteil von 38%. Das durch pressen gewonnene Chia Öl wurde zum Beispiel bei Augenkrankheiten verwendet. In die geröteten, entzündeten oder gereizten Augen wurde das Öl hinein geträufelt. So wurden etwa in den Augen befindliche Fremdkörper ausgewaschen. Aber es ist mittlerweile auch durch medizinische Studien belegt, dass die Chia-Samen die beste Quelle schlechthin für Omega-3-Fettsäuren sind und diese bei derartigen Augenleiden helfen.
Fieber senken:
Beweise für die Wirksamkeit haben wir in der Literatur leider nicht gefunden. Allerdings ist überliefert, dass Chia bei den Azteken durchaus auch für diese Zwecke eingesetzt wurde. Was natürlich sein kann ist, dass die vielfältigen Inhaltsstoffe dem Körper geholfen haben die Krankheit besser zu bekämpfen und manchmal hilft ja auch bereits der Glaube an die Wirksamkeit, um von den Leiden befreit zu werden. Dieses Phänomen wird als Placebo-Effekt bezeichnet und funktioniert wohl auch bei den Chia-Samen. Wenn diese gegen so viele anderen Krankheiten helfen, dann können sie anscheinend auch bei Fieber nicht verkehrt sein, so wahrscheinlich die Überzeugung der Indianer im Bezug auf Chia.
Dehydrierung bei Durchfall:
Chia-Samen haben eine hervorragende Quellfähigkeit. Sie sind in der Lage bis zum neun- oder sogar zwölffachen ihres eigenen Gewichts an Flüssigkeit zu binden. Dadurch speichern sie viel Wasser und schaffen es auch den Flüssigkeitshaushalt im Körper stabil zu halten und das nicht nur bei Durchfall, sondern auch bei starkem Schwitzen, wie beim Sport oder bei harter Arbeit. Diese quellende Eigenschaft wird zum Beispiel auch bei der Herstellung von Chia Gel angewandt.
Magenprobleme wie Sodbrennen:
Bei den Indianern wurden Chiasamen bei vielen Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Es ist mittlerweile auch bewiesen, dass Chia verdauungsfördernd wirkt. Durch die Fähigkeit der Chia-Samen große Mengen an Flüssigkeit zu binden, passiert genau das auch mit der überschüssigen Magensäure – sie wird an die Samen gebunden. Das hilft Sodbrennen oder auch andere Verdauungsstörungen zu bekämpfen.
Hautprobleme:
Auch bei den verschiedensten Hautproblemen bedienten sich Azteken, Mayas und Inkas an diesem Wundermittel. War die Haut sehr trocken oder verwundet, erlitt man Verbrennungen oder Infektionen, hier war Chia ebenfalls erste Wahl bei der Behandlung dieser Probleme.
Geburtshilfe:
Auch bei eher ungewöhnlichen Problemen helfen die Wundersamen. Deshalb fanden sie bei den Indianern auch bei der Geburtshilfe ihre Anwendung. So wurden rohe oder gemahlene Chia-Samen etwa auch zur Geburtshilfe verwandt. Sie wurden der Schwangeren verabreicht um deren Urinfluss anzuregen und somit den Geburtsvorgang zu unterstützen.
Lungenprobleme und Atemwegsinfekte:
Für die Behandlung von Lungen und Atemwegsinfekte wurden nicht die Samen, sondern die Wurzel der Chia Pflanze genutzt, um diese zu behandeln.
Bewiesene Wirkung von Chia Samen auf die Gesundheit
Mittlerweile ist die Wirkung der Chiasamen auch wissenschaftlich bestätigt. In zahlreichen Studien wurde deren gesundheitsfördernde Wirkung bestätigt. Es hat sich gezeigt, dass die Naturvölker mit der Anwendung dieses Heilmittels genau richtig lagen, auch wenn sie die dahinter stehenden Prozesse nicht wirklich kannten. Die Hauptanwendungsgebiete von Chia sind als Herzschutzmittel, für einen gesunden Darm und zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels.
Mit Chia-Samen abnehmen
Es ist natürlich nicht so, dass beim Verzehr von Chia Samen automatisch auch die Kilos purzeln. Das funktioniert bei keinem der als Wundermittelchen angepriesenen Produkten.
Allerdings besitzen Chia Samen eine Eigenschaft, die beim Abnehmen entscheidend helfen kann. Sie machen satt! Durch ihre hervorragende Quellfähigkeit bindet Chia, wie bereits angesprochen, Wasser. Diese Eigenschaft können wir uns zu Nutze machen, wenn wir abnehmen möchten. Das Chia Gel (das genaue Rezept für Chia Gel findet ihr etwas weiter unten), hilft unserem Verdauungssystem zum einen unseren Darm von unnützen Bakterien zu reinigen, indem es sie hinaus spült. Zum anderen ruft es bei uns ein oft langanhaltenden Sättigungsgefühl hervor. Das schützt uns vor Heißhungerattaken und hilft beim Versuch weniger zu essen, wir sind ja satt, dank Chia.
Nährwerte und Inhaltsstoffe
Wenn man auf die Nährstoffangaben und Inhaltsstoffe schaut, kann man Chia Samen tatsächlich als Superfood bezeichnen. Sie stellen so gut wie jedes anderen natürliche Produkt in dieser Hinsicht in den Schatten. Man sollte jetzt nicht so weit gehen, sie als Alleskönner anzupreisen. Allerdings ist es doch beachtlich mit welcher Vielfalt und Menge an, für uns Menschen, wichtigen Inhaltsstoffen sie protzen können.
Alle Angaben zu den Nährwerten und Inhaltsstoffen von Chia Samen, welche in der folgenden Tabelle dargestellt werden, beziehen sich auf 100g
Brennwert (Kalorien) | 490 kcal (2021 KJ) |
Eiweiß | 21 g |
Kohlehydrate | 38 g |
Davon Zucker | 0 g |
Fett | 31 g |
Davon Gesättigte Fettsäuren | 4 g |
Davon einfach ungesättigte Fettsäuren | 3 g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 24 g |
Chia Samen: Vitamine:
- Vitamin A
- Vitamin B
Chia Samen: Mineralstoffe:
- Kalzium: Wichtig für Zähne, Knochen und die Übertragung von Nervensignalen, Schutz gegen Osteoporose
- Phosphor: Wichtig für Zähne und Knochenwachstum
- Magnesium: gut für Muskelfunktion und das Herz
- Mangan: u.a. wichtig für optimalen Kohlenhydradstoffwechsel und die Fruchtbarkeit
Chiasamen für Sportler
Bereits die Mayas nutzten Chia Samen, um für lange Märsche ausreichend Energie und Kraft zu haben. Durch deren vielfältigen Inhaltsstoffe und guten Nährwert, hatten sie durch dieses Superfood die Möglichkeit nur mit leichtem Gepäck loszuziehen und mussten auch auf ihren Reisen, durch das jagen oder sammeln von Nahrungsmitteln, unnötige Strapazen auf sich nehmen. Ein kleines Beutelchen mit Chia Samen war leicht und konnte problemlos mit sich geführt werden.
Heute wissen wir auch was sich hinter dieser Kraft der Chia Samen verbirgt. Sie verlangsamen den Umbau von den Kohlenhydraten in Zucker. Dadurch stand über einen langen Zeitraum ausreichend Energie in Form von Kohlenhydraten zur Verfügung. Heute wird dieser Effekt gerne von Sportlern genutzt, die ihren Energiehaushalt für die körperlichen Anstrengungen über lange Zeit hoch halten wollen.
Dosierung von Chia-Samen:
Uns ist bei unserer Recherche häufig aufgefallen, dass eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Chia-Samen Dosierung besteht. Vorab vielleicht noch eine kurze Erläuterung zur gesetzlichen Regelung. Seit dem 24. Januar 2014 ist es auch Lebensmittelherstellern erlaubt bis zu 5% Chia Samen zu verschiedenen Produkten beizumischen. Dazu gehören etwa Nussmischungen, Backprodukte oder Fruchtmischungen. Seither dürfen sie auch einzeln verkauft werden.
Wir dürfen natürlich keine Empfehlung in Bezug auf die Chia Samen Dosierung geben, deshalb stützen wir uns hier auf die Angaben der EFSA. Danach sollten nicht mehr als 15 Gramm des Superfoods, in unverarbeiteter Form pro Tag, gegessen werden. Die Amerikaner sind hier nicht so streng. Die maximal empfohlene Dosis liegt in den USA bei 48 Gramm. Auch bei Chia gilt es wohl wie mit dem meisten anderen auch… die Samen sind wohl wirklich sehr gesund und helfen bei vielen Leiden und Erkrankungen, allerdings sollte man es hier auch nicht übertreiben.
Chia Samen
Zum Abschluss möchten wir euch noch ein paar Beispiele aufzeigen, wie der Chia Samen auch in eurer Küche Anwendung finden kann:
- Chia Samen einfach mit ins morgendliche Müsli
- In Wasser auflösen und als Chia-Gel trinken
- Zusammen mit Nüssen über den Salat
- Im Pudding oder Jogurt quellen lassen und mit Früchten verfeinern
- Brot selber machen und Chia-Samen mit in den Teig
- Chia macht sich auch sehr gut in jeder Art von Smoothie
Probiert das Superfood Chia Samen einfach selbst einmal aus.
Hallo,
ich habe auch sehr lange auf dieses Mett (die Konsistenz bekommt es immer, wenn man es zu lange einweicht :)) unter den Körnern geschworen. So sehr, dass ich sogar eine Lobeshymne darüber geschrieben habe: schlankrblog.de/news-zu-abnehmen/5-superfoods-zum-abnehmen-superman-und-wonder-woman-essen-nichts-anderes/ Nur leider hatte ich neulich eine aktuelle Ausgabe der Ökotest in den Fingern, in der leider bei fast ALLEN Superfoods eine hohe Schadstoffbelastung nachgewiesen wurde. Leider muss man egal ob bei Chia, Spirulina oder Matcha sehr auf den Hersteller achten. Wenn ich mich recht entsinne, waren da 4 von 5 Produkten mangelhaft. Echt schade und ernüchternd, wenn das Ganze doch wieder nur Geldmache ist und man sich ohne Superfoods vielleicht doch gesünder ernährt, weil der Körper nicht auch noch mit Detox beschäftigt ist… 🙁 Liebe Grüße!
auch der Ökotest sollte man nicht gleich trauen. ^^
ich kaufe meine Superfoods bei Fitmart, die Made in Germany Marke, ESN und bin als Veganerin sehr zufrieden!
danke dem Autor für sein Post!
Grüße