WirEssenGesund! Aber wo sollen denn die ganzen gesunden Lebensmittel herkommen? Ich für meinen Teil denke, dass man „normalen“ Lebensmitteln aus dem Supermarkt nicht mehr uneingeschränkt trauen kann und deshalb entschieden etwas daran zu ändern. Ab diesem Jahr beginnt der offizielle „WirEssenGesund-Garten“.
Im Rahmen unseres kleinen WirEssenGesund-Gartens möchte ich euch alle durch mein allererstes Gartenjahr mitnehmen. Einen eigenen Garten habe ich noch nie besessen und das letzte mal aktiv in Jugendtagen im Garten meiner Eltern Gärtner-Erfahrungen gesammelt. Ich bin gespannt was daraus werden wird. Man hat mich schon vor der vielen dahintersteckenden Arbeit gewarnt. Vielleicht sollte man aber manche Erfahrungen doch wirklich erst einmal selbst machen. Eine hoffentlich reiche Ernte wird mich am Ende für die Mühen und den Schweiß belohnen und mich in mein zweites Gartenjahr führen. Davon bin ich überzeugt und bereite mich auch zumindest auf theoretischem Wege bereits intensiv auf mein Gartenerlebnis vor.
Was bisher im Garten geschah
Man kann mir definitiv nicht vorwerfen, ich hätte mir keine hohen Ziele gesteckt. Der von mir übernommene Garten wurde in den letzten drei Jahren nicht genutzt und nicht gepflegt. Vorher diente er hauptsächlich als Blumengarten, was meinen eigenen Zielen jedoch nicht ganz entspricht. Wie ihr merkt gibt es viel zu tun 😛
Seit dem 1.November bin ich nun der stolze Besitzer dieses Gartens und seitdem auch fleißig am ausmisten, umgraben und Pläne machen. Noch immer gibt es aber noch einiges zu tun, bevor im Frühling die Saison beginnen kann.
Meine bisherigen Erfolge sind fünf kleine Beerensträucher, welche bei mir ein neues Zuhause gefunden haben. Darunter befinden sich drei Himbeeren, eine Brombeere und eine Blaubeere. Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass diese kleinen Pflänzchen bereits nennenswert Früchte tragen, deshalb sollten sie auch unbedingt sofort noch in den Garten. Außerdem wurde mir erzählt, werden die Obststräucher im Herbst noch gepflanzt, so brauchen sie nächstes Jahr nicht mehr so viel Pflege und Wasser. Ganz nebenbei erhoffe ich mir auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit auf eine zumindest kleine Ernte steigern zu können.
Ziel für das Gartenjahr 2016
Wer ein richtiger Gärtner sein möchte, der braucht auf jeden Fall ein Gewächshaus. Da ich noch keines habe, wird das eine meiner ersten Aktionen. Geplant ist ein 4m x 2,5m großes Gewächshaus mit angrenzendem Tomatenunterstand zu errichten. Einige Helfer haben sich für den Aufbau auch schon angeboten, im Gegenzug werde sie dafür mit der Ernte aus dem Gewächshaus auch belohnt.
Bei meiner Recherche, was man denn alles mit dem Garten anstellen kann, bin ich auf das Thema „vertical gardening“ gestoßen. Statt in die Breite pflanzt man dort in die Höhe. Keine Ahnung ob das funktioniert, aber ausprobieren würde ich es dennoch. Erdbeeren, Kartoffeln und Salat sind wohl prädestiniert dafür und werden folglich meine ersten Versuchskaninchen sein. Ziel soll es sein, auf einer möglichst geringen Fläche eine maximale Ernte einzufahren.
Nachdem meine halbe Familie inzwischen ein Hochbeet besitzt und alle unglaublich begeistert sind, wie schnell und gut darin alles wächst, werde ich natürlich auch eines anlegen. Der passende Platz dafür ist bereits ausgewählt. Am Ende soll mein Hochbeet etwa 6m x 1m groß werden. Das ist zwar recht viel, aber der Platz ist so wenigstens gut genutzt. Nebenbei habe ich durch das „Aufräumen“ im Garten so viel Material zum befüllen, dass ich das locker voll bekommen sollte.
Kräutergarten ist ein Muss
Obst und Gemüse ist das Eine. Für eine schmackhafte Küche braucht es aber auch ausreichend Kräuter und Gewürze. Für die ist ebenfalls schon ein nettes Plätzchen ausgewählt. Genaugenommen sogar zwei. Denn während die ganzen mediterranen Gewürze viel Sonne brauchen, gibt es auch einige Kräuter und Gewürze, die eher den Halbschatten bevorzugen. Entsprechend bekommt jeder den Platz, den er am liebsten hat.
Neben den Küchenkräutern und Gewürzen braucht es auch noch ein paar Nützlinge, die das Gärtnern unterstützen und gut für die Düngung oder die Abwehr von Schädlingen sind. Ganz vorne steht da die Brennnessel und die daraus gewonnene Brennnesseljauche. Zwar wachsen in meinem Garten bisher noch keine Brennnesseln, dass sollte sich jedoch ohne Probleme ändern lassen.
Gärtnern: Einfach mal anfangen
Wie ihr seht sind reichlich größere und kleinere Projekte vorhanden. Ob ich diese wirklich alle bereits im ersten Gartenjahr umsetzen kann werden wir noch sehen. Einfach mal anfangen und immer weitermachen. Am Ende wird schon irgendwas blühen und wachsen. Das Hochbeet und auch das Gewächshaus stehen auf der Prioritätenliste ganz oben und werden nach Möglichkeit noch bis zum März gebaut. Ob es dann ein Beet mehr oder weniger wird ist mir eigentlich egal.
Einige elementaren Grundsätze für mein Gärtnerleben habe ich mir aber auf jeden Fall gesetzt. In meinen Garten kommen keine Gifte und kein Kunstdünger zum Einsatz! Das muss auch ohne funktionieren. Chemische Erzeugnisse haben mich dazu gebracht, mich selbst um meine Lebensmittel zu sorgen, warum sollte ich denn jetzt damit anfangen so einen Blödsinn selbst zu nutzen.
Ein weiterer Vorsatz ist mein Saatgut. F1-Hybriden haben in meinem Garten nichts verloren. Alles was ich pflanzen werde, soll zumindest die theoretische Chance haben auch funktionierendes Saatgut für die Folgejahr produzieren zu können. Man kann nicht gegen etwas sein und dann wenn es einen selbst betrifft, sich doch der Bequemlichkeit hingeben.
Der WirEssenGesund-Garten für euch
Meine ganzen kleinen Erfolge und Niederlagen werde ich natürlich dokumentieren und alle Erkenntnisse im Laufe des Jahres wie gewohnt zum Besten geben. Es würde mich freuen, wenn ihr mich alle fleißig unterstützt und vielleicht Verbesserungsvorschläge und Anregungen in die Kommentare der entsprechenden Artikel schreiben könntet.
Weil was ich bisher gelernt habe ist, dass es viel viel einfacher ist erfahrene Gärtner zu fragen, als sich alles selbst anzulesen. Gartentheorie ist das Eine, die Praxis am Ende dann doch noch etwas ganz anders.
Auf ein hoffentlich erfolgreiches und ertragreiches Gartenjahr!
Hi Daniel, super interessanter Artikel. Auch ich werde bei uns auf der Farm hier in Norwegen mit einem gesunden Garten beginnen. Auch mit Hochbeet und Gewaechshaus, ansonsten waechst das Gemuse hier nicht richtig. Es ist zu lange kalt. Daher werde ich genau verfolgen, was bei dir gut ging, und was nicht, und mich ein bisschen daran orientieren. Viel Glueck mit dem Gartenprojekt. Corina Merkel, Kreativ Farm Grindaheim.
Hallo Corina,
schöne Grüße in den Norden und vielen Dank. Hab mir dein Projekt angesehen und soweit meine nicht vorhandenen Norwegischkenntnisse es zulassen find ich es sehr interessant. Gerne kannst du auch Impressionen deines Gartens an uns schicken. Vielleicht lässt sich ja aufzeigen wie unterschiedlich alles in den beiden Klimazonen wächst.
Schau dir aber mal nicht zu viel von mir ab, denn er weiß nicht was er tut 😉
Viel Erfolg mit der Gartensaison
Ein wirklich sehr interessanter Artikel.
Habe im letzten Jahr auch begonnen zu Gärtnern, dieses Jahr steh bei mir auch ein Hochbeet auf dem Plan, es steht sogar schon, halb befüllt.
Nur ist es leider noch zu kalt, bei uns gibt es immer wieder Frost, da ist nichts mit Erde umgraben oä…
Wie sieht dein Vorrat an biologischem Saatgut aus und woher bekommst du ihn?
LG Yaa
Hi,
vielen Dank für das Lob. Auch mein Hochbeet ist zwar bereits aufgebaut, aber leider noch nicht ganz voll. Aber wie du schon sagst, es dauert anscheinend ohnehin noch ein wenig bis man darin etwas pflanzen kann. Bei uns haben wir nachts regelmäßig Temperaturen unter Null Grad und zum Teil noch Schnee, da will ich das nicht riskieren.
Mein Saatgut habe ich von der Bingenheimer Saatgut AG. hab mir da einen Katalog schicken lassen und fleißig bestellt. Bei den ersten Tests sind fast alle Samen aufgegangen. Kann ich entsprechend nur empfehlen 🙂
Weiterhin schönes Gärtnern und viele Grüße
Daniel