Der Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln lässt vermuten es hat sich etwas getan in der Welt der künstlichen Aromen. Auf keiner Verpackung werden diese mehr ausgewiesen. Vielmehr sind dort Erdbeeraroma, Vanillearoma oder Pfefferaroma zu finden – sind die jetzt alle echt oder weiterhin synthetisch hergestellt.
Früher musste auf der Verpackung von Lebensmitteln angegeben werden um welche Art von Aromastoffen es sich handelt. Dabei wurde zwischen künstlichen, naturidentischen und natürlichen Aromen unterschieden.
- Natürliche Aromen bedeutete, dass es sich bei dem Aroma um ein grundsätzlich aus pflanzlichen oder tierischen Grundsubstanzen gewonnenes Aroma handelt. Allerdings musste ein Mangoaroma nicht zwangsläufig Mango enthalten.
- Naturidentisches Aroma bedeutete, dass diese Art des Aromas in der Natur in irgendeiner Form auch existieren musste. Der Herstellungsprozess war jedoch ein Chemischer.
- Künstliche Aromastoffe hatten dann weder einen tierischen oder pflanzlichen Ursprung, noch kam ein entsprechendes Aroma in irgendeiner Form in der Natur vor.
Seit 2011 haben sich die Bestimmungen zu Aromastoffen geändert. So ist inzwischen für künstliche Aromastoffe ein Zulassungsverfahren notwendig und die Anwendungsbereiche von Aromastoffen ist eingeschränkt. Für den Verbraucher gibt dies bei der Kennzeichnung allerdings einen Rückschritt. So kann ein Vanillearoma auf der Verpackung stehen ohne auch nur eine Vanilleschote gesehen zu haben. Auch aus beispielsweise Sägespäne hergestellte Erdbeeraromen gehen als ganz natürliche Aromen durch.
Letztendlich ist zwar das Wort „künstlich“ von den Verpackungen verschwunden. Dies bedeutet allerdings noch lange nicht, dass die Aromen heute natürlichen Ursprungs sind. Ganz im Gegenteil es werden inzwischen über 2700 künstliche Aromastoffe in der EU offiziell verwendet. Damit bleibt für jeden Geschmack was übrig.