Die nächste Flüchtlingswelle kommt und wir sind schuld

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Jeden Tag verlassen Menschen zu tausenden ihre Heimat und erhoffen sich in Europa ein besseres Leben. Aktuell wird dieser Flüchtlingsstrom aus dem Krieg in Syrien gespeist. Wir bereiten aber schon seit Jahren eine neue Flüchtlingswelle vor und die wird die heutige Wanderungsbewegung von seinen Ausmaßen her deutlich übertreffen. Das wird sein, wenn sich der afrikanische Kontinent in Bewegung setzt. Dann wird eine Flüchtlingswelle Deutschland erreichen, wie wir es uns heute noch nicht vorstellen können.

Was wird kommen?

Das alles entscheidende Thema, wenn es um das Überleben auf unserem Planeten geht, ist Wasser. Sauberes Trinkwasser ist auf der Erde jedoch sehr ungleich verteilt. Die Verfügbarkeit dieses wertvollen Gutes ist schon heute nicht überall gewährleistet. So wandern Millionen Menschen in Afrika vom Land in die Städte. Dort leben sie dann unter unmenschlichen Umständen in Slums und kämpfen um ihr Überleben.

Was sich die Verantwortlichen in Europa fragen sollten: Was hält diese Menschen in diesen furchtbaren Lebensumständen?

Die Antwort ist einfach: Nichts! Das Ziel, die Flucht in ein vermeintlich besseres Leben. Aus den Sozialen Medien, dem Fernsehen und der Zeitung zeigt sich den Betroffenen ein Bild von Reichtum und Glück im reichen Europa und den USA. Letzteres ist für viele jedoch unerreichbar, Europa hingegen liegt deutlich näher und stellt somit die beste Option dar.

Bereits jetzt werden die Menschen durch riesige Zäune in Nordafrika an der Flucht gehindert. Allerdings halten auch die höchsten Zäune nicht ewig. Spätestens wenn die Situation sich weiter verschärft, werden auch diese eine neue Generation an Flüchtlingen nicht mehr aufhalten.

Die aktuelle Situation

Afrika war einst sehr begünstigt durch das Klima. Ägypten galt als die Kornkammer Roms und sauberes Wasser gab es dank dem Nil reichlich. In anderen Regionen haben sich riesige Regenwälder und eine unvorstellbare Tier- und Pflanzenwelt herausgebildet.

Diese idealen Verhältnisse haben sich in nur wenigen Jahrzehnten drastisch verändert. Durch den Klimawandel kommt es hier immer häufiger zu extremen Dürren und somit zu Wassermangel und Ernteausfällen. Dürreperioden sind in Ländern wie Tansania oder Kenia schon an der Tagesordnung. Im südlichen Afrika herrscht derzeit die katastrophalste Trockenheit seit vielen Jahren. Zudem ist in Ostafrika die zweite Regenzeit nur sehr schwach ausgefallen. In Folge dessen konnten sich Wasserreservoirs nicht ausreichend füllen und es herrscht Wassermangel. Ernten fallen aus und die Rinder verenden auf den Weiden. Das treibt die Menschen zu Millionen in die Städte… in die Slums… in die Armut und Hilflosigkeit.

Den Klimawandel haben wir aber alle zu verantworten. Nicht nur durch die verschwenderische Nutzung fossiler Brennstoffe, sondern auch durch unseren Konsum.

Unser Konsum ist schuld?

Nach den Bodenschätzen und dem Regenwald nehmen wir den ärmsten Ländern der Welt jetzt auch noch die wichtigste Lebensgrundlage – Wasser. Nicht nur, dass wir schon in den Industrieländern maßgeblich für die Klimaveränderung verantwortlich sind.

Natürlich laden wir nicht wirklich Wasser in große Tanker und fahren das nach Europa. Das geschieht über Umwege, die vielleicht nicht sofort ersichtlich sind. Wir kaufen tonnenweise Wein und Orangen aus dem dürregeplagten Süden Afrikas in das wasserreiche Europa. Das ist nichts anderes als Wasser aber eben in einer anderen Form.

In Äthiopien, Kenia und Tansania werden Unmengen an günstigen Blumen für unsere Discounter und Supermärkte produziert – natürlich von europäischen Firmen. Diese werden dort mit einem enormen Wasseraufwand hergestellt und wandern anschließend bei uns auf dem Müll.

Dieses Wasser, in Form von Lebensmittel, Tiernahrung, Getränken und anderen Konsumgütern steht in Afrika anschließend dauerhaft nicht mehr zur Verfügung. Vielmehr gelangt es in den Wasserkreislauf von Europa. Dabei wäre es Vor-Ort viel wichtiger und könnte die Lebensumstände vor Ort verbessern. Dort sind die Bauern eben auf dieses kostbare lokale Trinkwasser angewiesen.

Was können wir tun?

Was wir mit unserem Konsum anrichten, können wir auch nur mit unserem Konsum ändern. Dafür sollten wir uns allerdings viel bewusster werden, welche Ausmaße unsere Überflussgesellschaft erreicht. Deshalb ist der lokale Konsum von regionalen Lebensmitteln und Gütern ein wichtiger Beitrag gegen die Wasserknappheit in Afrika. Wenn wir weiterhin den Menschen in diesen armen Ländern ihrer Lebensgrundlage Wasser berauben, dann wird die nächste Flüchtlingswelle nicht mehr lange auf sich warten lassen. Diese wird aber größer sein als das bisher erlebte. Denn wer um sein Leben kämpft, der überwindet jeden Zaun!

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